Der FC Bayern hat sein Vertragsangebot für Joshua Kimmich aufgrund seines langen Zögerns zurückgezogen. Die richtige Entscheidung des Klubs? Unsere Leser sind sich jedenfalls einig.
Der Vertrag von Joshua Kimmich läuft im Sommer aus – und seit Donnerstag deutet einiges darauf hin, dass dieser auch nicht mehr verlängert wird. Weil Kimmich nach monatelangen Verhandlungen noch immer zögern soll, haben die Bayern Berichten zufolge das Angebot einer Verlängerung zurückgezogen. Kimmich könnte im Sommer also möglicherweise ablösefrei gehen.
Ist der Schritt der Bayern-Bosse zu hart oder genau richtig? Sollten die Münchner ihren Leistungsträger um jeden Preis halten oder vielleicht doch ziehen lassen, wenn er sich nicht entscheiden kann oder will? Wir haben unsere Leser gefragt – ihr Urteil ist eindeutig:
"Dem Verein sollte durchaus auch etwas Dankbarkeit entgegengebracht werden"
- "Ich sehe die Reaktion des Vereins, das Angebot an
Kimmich zurückzuziehen, als sinnvoll an. Angebote müssen nicht unbegrenzt bestehen bleiben. Ich befürworte die Haltung des FC Bayern, Spieler auch ökonomisch sinnvoll zu behandeln. Jede überzogene Gehaltsvorstellung ist gleichsam eine Chance für andere Spieler, aufzusteigen. Bei den Summen, die Topspieler verdienen, sollte dem Verein und den eigenen Mitspielern durchaus auch etwas Dankbarkeit, Demut und Großzügigkeit entgegenbracht werden." (Sebastian, Gummersbach) - "Der FC Bayern hat richtig gehandelt, indem der Verein das lange gehaltene Vertragsangebot jetzt zurückgenommen hat. Wenn Joshua Kimmich wenigstens die Höflichkeit besessen hätte, mit Hinweisen darauf zu reagieren, dann wäre der FC Bayern in die Lage versetzt worden, das Angebot mit dieser Perspektive zu betrachten, es gegebenenfalls zu kommentieren oder anzupassen – und hätte sich als Vertragspartner ernstgenommen gefühlt. Da Joshua Kimmich aber noch nicht einmal mehr diese Höflichkeit einer grundlegenden Reaktion besaß, muss er sich nun nicht wundern, wenn sein Arbeitgeber (!) sich nicht mehr länger gedulden möchte, um sein vermutlich großzügiges Angebot an den (verwöhnten?) Mann zu bringen." (Anonym)
- "Der Vertrag wurde vom FC Bayern zurückgezogen – richtig so!" (Anonym)
- "Speziell Bayern ist dafür bekannt, nicht mit Erdnüssen zu bezahlen – gerade bei Leistungsträgern wie Kimmich!
Wenn jeder Verein so handeln würde, würden vielleicht die fast unmoralischen Preistreibereien bei den Spielergehältern aufhören." (Anonym)
"Da hat sich Kimmich einfach verzockt"
- "Herr Kimmich hat lange genug Zeit gehabt, sich in der einen oder anderen Richtung zu äußern. Würde er wirklich voll und ganz hinter dem FC Bayern stehen, hätte er längst unterschrieben. Ich traue ihm nicht mehr – schade!" (Anonym)
- "Das Management von Bayern München handelt richtig! Irgendwann ist Schluss mit pokern! So wertvoll kann Kimmich für den Rest seiner Vertragslaufzeit ohnehin nicht mehr sein!" (Anonym)
- "Ich fände es schon schade, wenn Kimmich den FC Bayern verlassen würde. Allerdings hat er auch zu lange mit einer eventuellen Vertragsverlängerung gewartet. Da hat er sich einfach verzockt, denn der Verein ist immer größer als seine einzelnen Spieler." (Anonym)
- "Auch verhandlungstechnisch zeigt der FC Bayern im Fall Kimmich seine Extraklasse: Er nimmt sich Zeit für Angebote und Gegengebote, aber irgendwann sagt er: 'Bis zu diesem Limit gehen wir – und keinen Schritt weiter!' Das war damals bei Roy Makaay (ich glaube, 17 Mio. waren es für den Kauf) so, und diesmal ist angeblich bei 20 Mio. Jahresvergütung Schluss. Ist die Gier bei Kimmich & Co. (das Schlimme sind meistens ja gar nicht die Spieler, sondern ihre Berater!) noch zu bremsen?" (Anonym)
"Es geht auch ohne diesen Spieler"
- "Ja, irgendwann muss man mal ja oder nein sagen. 'Mir gefällt es in München und meiner Familie auch' ist noch lange keine Vertragszusage. Kimmich hatte genug Zeit, sich zu äußern. Wenn jemand gern beim FC Bayern ist, dann sollte es nicht so lange dauern, bis man den Vertrag verlängert. Wenn man den FC Bayern verlassen will, dann sollte man auch nicht so lange warten, denn der Verein muss dann ja handeln. Die jetzige Situation deutet darauf hin, dass Kimmich gehen wird." (Anonym)
- "Wenn ein Verein öffentlich äußert, dass Joshua Kimmich das 'Aushängeschild' des Vereins werden soll, und sich Kimmich monatelang nicht dazu entschließen kann, dem zuzustimmen, dann ist doch die Frage berechtigt, ob der FC Bayern wirklich das richtige 'Aushängeschild' ausgewählt hat. In vier Monaten ist die Saison vorbei, und folglich muss der Verein sich um die Eventualitäten kümmern. Es ist absolut richtig, das Vertragsangebot zurückzuziehen. Es ist mehr als großzügig, dass man Kimmich immer noch eine Stelle offenhalten will (das hat meiner Meinung nach aber ausschließlich finanzielle Gründe)." (Anonym)
- "Bin eigentlich ein Fan von Kimmich. Dass er auch etwas verschupft war wegen der Corona-Zeit ist auch in Ordnung. Irgendwann muss es aber auch gut sein! Er sollte sich zeitnah entscheiden – auch für weniger Geld. Die Gehälter sind inzwischen ohnehin viel zu hoch! Der FC Bayern muss ja auch noch Zeit haben, um einen geeigneten Ersatz zu finden." (Anonym)
"Die Mannschaft ist der Star, Reisende soll man nicht aufhalten!"
- "Ich finde die Reaktion der Bayern vollkommen richtig. Ein Verein sollte sich niemals von einem Spieler verarschen lassen. Auch ein super Spieler wie Kimmich ist ersetzbar. Finde teilweise unverschämt, welche Forderungen besonders junge Spieler stellen." (Anonym)
- "Der FC Bayern handelt hundertprozentig richtig. Es geht auch ohne diesen Spieler." (Anonym)
- "Kimmich wird maßlos überschätzt. Wenn man ihn mit ehemaligen Spielern auf seiner Position vergleicht, ist er meilenweit von deren Klasse entfernt. Kroos und Alonso hatten eine Qualität, an der sich Kimmich hätte frühzeitig orientieren müssen. Er spielt denselben Stiefel wie vor Jahren, aber seine finanziellen Ansprüche scheinen sich nicht an diesem Niveau zu orientieren. Lasst ihn gehen." (Anonym)
- "Was bildet sich Kimmich überhaupt ein, sich so gegenüber seinem langjährigen Arbeitgeber zu verhalten? Er kann sich glücklich schätzen, beim FC Bayern zu sein. Ich bin schon seit meiner Kindheit Bayern-Fan, das sind über 50 Jahre. Es gab Zeiten, da wurde locker und zeitnah so verlängert, dass es für beide Seiten in Ordnung war. Und man war stolz, das Trikot des FC Bayern tragen zu dürfen und erfolgreich zu sein. Diese ganzen verwöhnten Multimillionäre mit ihren Beratern sehen nur noch Geld und noch mehr Geld – und vergessen, für wen Sie arbeiten." (Anonym)
- "Die Mannschaft ist der Star, Reisende soll man nicht aufhalten!" (Anonym)
- "Man muss sich die Frage stellen, was der Verein ohne Kimmich wäre? Nicht schlechter als jetzt. Es rücken immer bessere Spieler nach. Kimmich ist total ersetzbar, nur weiß er es noch nicht. Er überschätzt sich total. Ein Müller ist wertvoller als ein Kimmich." (Anonym)
"Säbelrasseln an der Säbener Straße geht nach hinten los"
- "Nein, der FC Bayern handelt nicht richtig. Ich als Bayern-Fan halte Kimmich für einen der besten Mittelfeldspieler Europas. Er sollte ja laut den Medien ein Gesicht des FC Bayern werden. Man sollte unbedingt versuchen, ihn zu halten." (Anonym)
- "Viel mehr als die Frage ob der Verein richtig handelt, frage ich mich, wem am Ende dieser Verhandlung die Entscheidung auf die Füße fällt. Wie allgemein bekannt sein sollte, verhandelt Kimmich seine Verträge selbst und ist damit wohl recht gut gefahren in den letzten Jahren. Man muss Kimmich nicht mögen, aber er ist in seinen Handlungen und Aussagen stets klar hinaus. Er hat keine Angst anzuecken und duckt sich auch nicht vor einer Auseinandersetzung weg, eben wie ein Abwehrmann und Kapitän. Daher würde ich mal sagen, das Säbelrasseln des Klubs an der Säbener Straße geht meiner Meinung nach hinten los." (Anonym)
- "Kimmich kann im Sommer ablösefrei gehen, was für den FC Bayern ein millionenschweres Verlustgeschäft wäre. Das wissen auch die Bosse, also handeln sie ziemlich dumm mit dem Rückzug des Angebots. Denn Kimmich ist keiner, der sich nötigen lässt. Hinzu kommt, dass er in den letzten zwei Monaten durchaus Gespräche mit anderen Vereinen führen konnte und vermutlich auch Angebote bekommen hat, denn sonst würden die Medien nicht vom Interesse Real Madrids, Paris und Liverpools schreiben. Das saugt sich kein Reporter aus den Fingern. Was seine Familie betrifft: in den europäischen Hauptstädten gibt es deutsche Schulen, in denen nach deutschen Lehrplänen unterrichtet wird. Nebenbei würden die Kinder eine Fremdsprache lernen. Seine Frau würde wohl auch problemlos eine Arbeit finden. Daher schließe ich mich Löws Rat an Kimmich an, dass er ins Ausland gehen sollte." (Anonym)
- "Wenn die Bayern Kimmich ziehen lassen, begehen sie einen großen Fehler. Kimmich ist einer der besten Mittelfeldspieler, die Bayern je hatte. Sollen sie sein Gehalt auf die gleiche Höhe erhöhen wie bei Musiala und ihm dazu die Kapitänsbinde, dann bleibt er. Bei Davies haben sie doch auch erhöht, obwohl er unbedingt wegwollte. Kimmich ist weniger verletzt als manch anderer Spieler. Die Vereinsführung sollte ihr Handeln nochmals überdenken." (Anonym)
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