Sacha Boey und Bryan Zaragoza wurden im Winter für viel Geld verpflichtet. Beide erlebten allerdings ein enttäuschendes erstes Halbjahr beim FC Bayern München. Zumindest für einen der beiden Spieler gibt es allerdings einen Hoffnungsschimmer.

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Hat der FC Bayern München rund 47 Millionen Euro für Spieler bezahlt, die sie überhaupt nicht gebrauchen können? Oder schaffen die Winter-Transfers Sacha Boey und Bryan Zaragoza, die bislang als Transfer-Flops galten, doch noch ihren Durchbruch? Trainer Vincent Kompany wird in der Saisonvorbereitung genau darauf schauen, ob die beiden dem Anspruch des FC Bayern gerecht werden.

Der Rechtsverteidiger Boey wurde im Winter für eine stolze Ablöse von ca. 30 Millionen Euro von Galatasaray Istanbul losgeeist. Der Flügelspieler Bryan Zaragoza sollte eigentlich erst in diesem Sommer vom spanischen Erstligisten FC Granada nach München wechseln. Doch der FC Bayern holte ihn früher, um die damaligen Verletzungsausfälle zu kompensieren. Zu der Ablöse von rund 13 Millionen Euro kamen dafür noch einmal ca. vier Millionen Euro dazu.

Nach sechs Monaten lässt sich allerdings festhalten, dass keiner von ihnen so richtig in München angekommen ist. Im Gegenteil: Die Saison verlief für die beiden so schlecht, dass ihre Zukunft beim deutschen Rekordmeister sehr unsicher erscheint.

Boey absolvierte lediglich zwei Bundesligaeinsätze, ehe er aufgrund eines Muskelfaserrisses und eines späteren Muskelbündelrisses die restliche Saison ausfiel. Seinen einzigen Startelf-Einsatz hatte er bei der 0:3-Niederlage gegen Bayer Leverkusen, als Tuchel ihn auf die ungewohnte linke Seite stellte. Die

Folge: Boey fand sich überhaupt nicht zurecht und verschuldete das erste Gegentor.

Kompany gilt als ein Befürworter von Boey

Der 23-jährige Franzose kämpft allerdings um seine Chance. Wie die "Bild" berichtet, war er bereits eine Woche vor dem offiziellen Trainingsstart auf dem Trainingsplatz an der Säbener Straße, trainierte mit Fitness-Coach Stephan Kerth und übte zudem viele Pass-Elemente und Schüsse auf Mini-Tore.

Die Konkurrenzsituation ist schwer. Sofern Joshua Kimmich beim FC Bayern bleibt, dürfte er weiter als Rechtsverteidiger angedacht sein, weil für das Mittelfeld João Palhinha hinzugeholt wurde. Damit nicht genug: Auch Josip Stanisic, der als Leihspieler beim deutschen Meister Bayer Leverkusen eine starke Entwicklung nahm, wäre ein möglicher Rechtsverteidiger.

Für Boey spricht allerdings, dass Kompany seine Qualitäten als zweikampf- und laufstarker Außenverteidiger offenbar zu schätzen weiß. Laut dem Bericht wollte Kompany Boey als Trainer des FC Burnley schon einmal verpflichten. Dies könnte für den Abwehrspieler ein Hoffnungsschimmer sein.

Zaragoza fremdelte aufgrund der Sprachbarriere

Für Zaragoza verlief die Saison ähnlich enttäuschend. Der 1,64 Meter kleine Flügelspieler war zwar nicht verletzt, kam aber trotzdem lediglich zu sieben (überwiegend kurzen) Bundesligaeinsätze. Nur einmal stand er in der Startelf. Eine Torbeteiligung gelang ihm nicht. Zudem fremdelte der Spanier aufgrund der Sprachbarriere. "Bryan fehlt in erster Linie einfach die Sprache. Es ist schwer in Englisch und schwer in Deutsch. Das ist ein elementarer Bestandteil", sagte Ex-Trainer Thomas Tuchel.

Ob Kompany einen besseren Zugang zu dem 22-Jährigen findet? Christoph Freund, der Sportdirektor des FC Bayern, hält jedenfalls viel von dem Winter-Zugang und sagte damals: "Bryan Zaragoza ist ein antrittsstarker, sehr schneller und extrem wendiger Flügelspieler, der auf beiden Seiten einsetzbar ist. Er ist unberechenbar, torgefährlich und sehr gut in Eins-gegen-Eins-Situationen."

Auch er trainierte bereits an der Säbener Straße, ehe der eigentliche Trainingsauftakt des FC Bayern war. Die mannschaftsinterne Konkurrenz ist stark. In Serge Gnabry, Leroy Sane, Mathys Tel, Neuzugang Michael Olise und Kingsley Coman gibt es mehrere gestandene Top-Spieler für die Flügelpositionen. Coman gilt zwar als ein möglicher Verkaufskandidat.

Dafür rücken allerdings mit den 18-jährigen Arijon Ibrahimovic und Nestory Irankunda noch zwei Talente nach, die ebenfalls auf den Flügeln ihre Stärken einbringen können.

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Eine Ausleihe ist für Zaragoza (noch) keine Option

Zaragoza will sich dem Konkurrenzkampf offenbar stellen. Wie "Sky Sport News" berichtet, gäbe es zwar Anfragen von anderen Vereinen für eine Ausleihe. Der Spanier soll sich allerdings nicht mit einer Ausleihe beschäftigen, sondern das Ziel haben, sich unter Kompany durchzusetzen. Er habe sogar seinen Urlaub genutzt, um zu trainieren und einen guten Fitnesszustand zu erreichen.

Für die Vereinsbosse jedoch sei es nicht ausgeschlossen, dass zum Ende des Transferfensters doch noch einmal über eine Ausleihe nachgedacht wird. Dies würde davon abhängen, wie gut die Saisonvorbereitung verläuft und ob Zaragoza sich für häufige Einsätze empfiehlt.

In den zurückliegenden fünfeinhalb Monaten gelang ihm das jedenfalls nicht.

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