Der Weg in die Startelf schien Joao Palhinha beim FC Bayern dauerhaft versperrt. Nach der Verletzung von Aleksandar Pavlovic rückt der portugiesische 50-Millionen-Mann mindestens bis zum Ende des Jahres voll ins Rampenlicht. Ist der Portugiese stark genug?
Es war
An Pavlovic bisher kein Vorbeikommen
Kompany wollte mit Sicherheit auch ein mutmachendes Signal in Richtung Pavlovic senden, doch der Bayern-Trainer hat durchaus einen Punkt. Pavlovic war zwar nur an einem der bisher 37 Pflichtspieltoren der Münchner beteiligt, doch ihm schien es bisher am leichtesten zu fallen, die durchaus anspruchsvollen Vorgaben Kompanys umzusetzen.
Pavlovic und Musiala – das sind die Spielöffner im Münchner Offensivspiel. Musiala durch seine Drehungen und Wendungen und Pavlovic durch seine einmalige Fähigkeit den Ball aus hohem Gegnerdruck so weiterzuspielen, dass danach häufig große Räume für einen Mitspieler entstehen. Der 20-Jährige spielte dabei meist abgeklärt wie ein alter Hase. Kein Wunder, dass der eigentliche Königstransfer des Sommers – Joao Palhinha - da meist nur staunend auf Bank sitzen durfte. Doch das ändert sich jetzt.
Mit Palhinha im Zentrum neben
Erinnerungen an Javi Martínez
Palhinha lauert häufig rund 10-20 Meter hinter der Angriffslinie und entscheidet dann situativ, ob er mit vollem Risiko auf den Ballgewinn geht oder in die Konterverteidigung zurückfällt. Wenn der portugiesische Nationalspieler sich für einen Versuch zur Balleroberung entscheidet, dann rappelt es.
Schon gegen Stuttgart war nach seiner Einwechslung für Pavlovic zu sehen, dass er sich nicht zu schade ist, den Ball auch mal über die Seitenlinie zu grätschen, wenn das heißt, dass der Angriff gestoppt werden kann. Diese Kompromisslosigkeit gepaart mit gutem Auge und Spielgefühl war der Grund, warum die Münchner schon im Vorjahr vieles versucht haben, um Palhinha vom FC Fulham nach München zu locken. Damals noch vergebens.
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Vom Spielertypus weckt der in der Jugend von Sporting Lissabon ausgebildete 1,90-Meter-Mann durchaus Erinnerungen an Javi Martínez, der 2012 ebenfalls als defensivstarker zentraler Mittelfeldspieler nach München kam und damit eine große Lücke schloss.
Seine Verpflichtung galt als Schlüssel für den Gewinn der Champions League 2013 bei dem
Direkte Duelle mit Yamal und Pedri
Er wird in den kommenden Wochen viel Spielzeit bekommen, um seinen Wert unter Beweis zu stellen. Schon gegen Barcelona in der Champions League wird er gefordert sein. Dort wird er es nicht nur mit Spielmacher Pedri (21) zu tun bekommen, sondern auch mit Superstar Lamine Yamal (17). Es wird vor allem Palhinhas Aufgabe sein, Anspiele auf den rechten Flügel zu unterbinden oder – wenn es nicht anders geht – dort Yamal gemeinsam mit Alphonso Davies zu doppeln und Durchbrüche zu verhindern.
Es geht von 0 auf 100 für Palhinha. Er muss jetzt zeigen, dass er kein teurer Luxustransfer für die Bayern ist – wie mancher bereits spottete. Er muss zeigen, dass er das sein kann, was die Bayern-Verantwortlichen in ihm sehen: Einen echten Königstransfer.
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