Um das "Finale dahoam" zu erreichen, braucht der FC Bayern gegen Inter unbedingt einen Sieg. Karl-Heinz Rummenigge und Lothar Matthäus sprechen Thomas Müller Mut zu.

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Vor dem alles entscheidenden Champions-League-Viertelfinal-Rückspiel im San Siro richten sich viele Blicke auf einen Mann: Thomas Müller. Der Routinier, der den FC Bayern im Sommer nach über zwei Jahrzehnten verlassen wird, traf im Hinspiel als Joker – und wird nun von Vereinslegenden wie Karl-Heinz Rummenigge und Lothar Matthäus zum Hoffnungsträger für das Rückspiel ausgerufen.

Nach der überraschenden 1:2-Heimniederlage gegen Inter Mailand ist die Ausgangslage klar: Der Rekordmeister muss am Mittwochabend gewinnen, um das Halbfinale zu erreichen – mindestens mit einem Tor Unterschied, um die Verlängerung zu erzwingen. Dabei war es ausgerechnet Müller, der trotz der Verletzung von Jamal Musiala zunächst nur auf der Bank saß und nach seiner Einwechslung prompt traf.

Karl-Heinz Rummenigge über Thomas Müller: "Natürlich ist er ein wenig enttäuscht"

Für Karl-Heinz Rummenigge ist Müller nun ein Schlüsselspieler. "Thomas kann eine große Hilfe sein. Natürlich ist er ein wenig enttäuscht, aber er hat auf die beste Weise reagiert", sagte der frühere Vorstandschef der Münchner der "Gazzetta dello Sport". Müller habe sich "nicht über die Entscheidung beschwert". Nun könne er "auch in Mailand ein kleines Wunder bewirken".

Lothar Matthäus geht sogar noch einen Schritt weiter. In seiner "Sky"-Kolumne schreibt der Rekordnationalspieler: "Er muss spielen, alles andere ist für mich ein Ding der Unmöglichkeit." Wenn Trainer Vincent Kompany auf Müller verzichte und das Spiel verloren gehe, "würde dem Trainer […] ganz sicher ein rauer Wind um die Ohren wehen", mutmaßt Matthäus.

Müller selbst hält wenig vom Begriff "Wunder". Der 35-Jährige widersprach energisch der Idee, dass es übernatürlicher Kräfte bedürfe, um noch in die nächste Runde der Königsklasse einzuziehen: "Wir brauchen kein Wunder, wir müssen ein Fußballspiel gewinnen." Der Bayern-Altmeister gibt sich kämpferisch und verweist auf die eigenen Qualitäten: "Trotzdem haben wir doch alle das Hinspiel gesehen. Da hatten wir doch auch die Chance, zu gewinnen."

"Wir brauchen kein Wunder, wir müssen ein Fußballspiel gewinnen."

Thomas Müller über das Rückspiel in Mailand

In den Hinterköpfen aller Münchner ist natürlich das "Finale dahoam", also das Endspiel der diesjährigen Champions League, das am 31. Mai in der Münchner Allianz Arena ausgetragen wird. Müllers Ziel dürfte dabei klar sein, sich mit einem Triumph in der Königsklasse aus dem Verein zu verabschieden, den er geprägt hat wie kaum ein anderer.

Lothar Matthäus glaubt an Münchner Sieg in Mailand

Rummenigge betont jedoch, dass Realismus gefragt sei: "Es wird ein schwieriges Spiel für Bayern, wenn auch nicht unmöglich. Aber für mich ist Inter der Favorit." Doch in einem Spiel sei "alles möglich", vor allem, wenn Bayern "einen richtig guten Abend" erwische.

Auch Matthäus glaubt an die Wende: "Wenn die Chancenverwertung besser wird, kann der FC Bayern einen Rückstand von einem Tor überall drehen."

Hoffnung kann der FC Bayern auch aus der Statistik schöpfen: In vier bisherigen Spielen der Bayern im San Siro gegen Inter verließ stets der deutsche Rekordmeister als Sieger den Platz – zuletzt 3:1 im UEFA-Cup-Viertelfinale 1988 nach einem 0:2 im Hinspiel. Das legendäre "Wunder von Mailand".

Vielleicht mündet Bayern Münchens Mission Mailand am Mittwochabend ja im nächsten Wunder. (msb)

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