Dietmar Hamann hat in den vergangenen Monaten mehrfach gegen Thomas Tuchel ausgeteilt. Warum, das hat er nun erklärt – und gleichzeitig Verständnis für den Bayern-Coach gezeigt.
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Hamann geht aber auch davon aus, dass der Rekordmeister besser da stünde, wenn Tuchels Wunschspieler von der Klubführung verpflichtet worden wären. Deshalb könne er seinen ehemaligen Mitspieler in der Bayern-Jugend auch verstehen. "Ich kann schon nachvollziehen, warum er sich bei Bayern offenbar nie richtig wohlgefühlt hat", so Hamann weiter: "Er ist in eine Phase geraten, in der der Verein ein Stück weit führungslos war."
Im Sommer hätten die Klub-Verantwortlichen Tuchel "in diesen Transferausschuss reingehetzt", und auch die Bekanntgabe der Verpflichtung von Sportdirektor Christoph Freund, ohne dass es zuvor ein Gespräch zwischen den beiden gab, fand Hamann "Tuchel gegenüber nicht in Ordnung".
Hamann: Trainer sollte Spielern nicht grundsätzliche Eignung absprechen
Dass die Zusammenarbeit zwischen Tuchel und den Bayern bereits nach nur knapp einem Jahr endet, liege laut Hamanns Einschätzung aber nicht nur daran, sondern auch an Tuchels Kommunikation. "Ich finde schon, dass ein Trainer Spieler öffentlich kritisieren darf, aber er sollte ihnen nicht die grundsätzliche Eignung absprechen. Ansonsten musst du dich nicht wundern, wenn du die Spieler verlierst."
Gemeint ist Tuchels vehemente, aber unerfüllte Forderung nach der Verpflichtung einer "Holding Six", obwohl mit
Tuchel-Nachfolger: Hamann nennt zwei Ex-Bayern-Spieler
Als Nachfolger für den am Saisonende scheidenden Tuchel brachte Hamann derweil "einen jüngeren Trainer" wie etwa die Ex-Bayern-Spieler Mark von Bommel und Martin Demichelis ins Spiel.
"Aus meiner Sicht muss es darum gehen, einen Trainer zu holen, der Lust darauf hat, junge Spieler wie Pavlovic zu begleiten. Also nicht wieder einen Welttrainer, der nur auf Durchreise ist", sagte Hamann. Letzteres strahle unter anderem auch Tuchel auf ihn aus. (sid/mbo)
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