Der FC Bayern München hat mit Jonas Urbig einen neuen Torwart verpflichtet, der die Nachfolge von Manuel Neuer antreten könnte. Dabei wurden mit Daniel Peretz und Alexander Nübel früher zwei weitere Torhüter für den gleichen Zweck geholt. Macht die Torwart-Planung Sinn?
Es war Dienstagvormittag um 10:03 Uhr, als Jonas Urbig erstmals den Trainingsplatz des FC Bayern München an der Säbener Straße betrat. Der 21-Jährige absolvierte gemeinsam mit Torwarttrainer Michael Rechner seine erste individuelle Einheit beim deutschen Rekordmeister. Erst einen Tag zuvor wurde seine Verpflichtung bekannt gegeben.
Bayern-Bosse schwärmen von Urbig
Sportvorstand
Laut Sportdirektor
Urbig gilt als eines der größten Talente des Landes und ist Torwart der deutschen U21-Nationalmannschaft. Und doch stellt sich die Frage: Kann ein junger Mann, der zuletzt beim Zweitligisten 1. FC Köln nur noch Ersatztorwart gewesen ist, in die großen Fußstapfen von Torwart-Ikone
Hamann und Effenberg bewerten den Transfer unterschiedlich
Sky-Experte
Der frühere Bayern-Spieler
Auch Peretz und Nübel gelten als potenzielle Neuer-Nachfolger
Tatsächlich könnte eine Ausleihe für die kommende Saison eine Option sein, sodass Urbig bei einem anderen Verein Spielpraxis sammelt. Für die Zeit nach Neuer steht allerdings nicht nur Urbig parat. Im Sommer 2023 wurde der israelische Nationaltorwart Daniel Peretz für eine Ablöse von circa fünf Millionen Euro verpflichtet. Der 24-Jährige absolvierte als Neuer-Vertreter bislang sieben Pflichtspiele für den FC Bayern und hinterließ einen guten Eindruck.
Hinzu kommt
Ganz nach dem Motto: Je mehr Torhüter vorhanden sind, desto größer die Chance, dass einer von ihnen die großen Fußstapfen von Neuer ausfüllen kann.
Oliver Kahn hat Zweifel
Der frühere Bayern-Torwart und Ex-Vereinsboss
Eines sei für Kahn klar: Wenn Neuer aufhört, "sind für jeden Nachfolger die Fußstapfen gewaltig. Vielleicht holt Bayern noch eine richtige Rakete. Ich sehe jedoch derzeit keine."
Urbigs Chance auf einen Neuanfang in München
Urbig wurde beim 1. FC Köln ausgebildet und sammelte als Leihtorwart erste Erfahrungen in der 2. Bundesliga. In der Rückrunde der Spielzeit 2022/23 war er Stammtorwart beim SSV Jahn Regensburg, in der Saison 2023/24 ist er die Nummer 1 bei der SpVgg Greuther Fürth gewesen und war einer der besten Schlussmänner der 2. Liga.
Im vergangenen Sommer kehrte er zum 1. FC Köln zurück, der gerade aus der Bundesliga abgestiegen war. Urbig ging als Stammtorwart in die Saison, hielt ordentlich und leistete sich kaum größere Fehler. Dennoch nahm Trainer Gerhard Struber am elften Spieltag einen Wechsel vor und beorderte den 29-jährigen Routinier Marvin Schwäbe zwischen die Pfosten.
Die damalige Begründung: "Marvin hat uns die letzten Wochen im Training gezeigt, dass er eine Ausstrahlung hat, Erfahrung und Führungsqualität mitbringt. Speziell in der Situation, in der wir hängen, können wir darauf zählen." Schwäbe nutzte seine Chance und blieb in den ersten beiden Spielen ohne Gegentor.
Die Kölner blieben nach dem Torwart-Tausch sieben Spiele unbesiegt und gewannen davon sechs Partien. Für den Trainer gab es keine Veranlassung, Urbig zurück ins Tor zu beordern. Somit bot ihm der Wechsel nach München die Chance auf einen Neuanfang. Auch wenn er dort ebenfalls zunächst nur Ersatztorwart sein wird.
"Der FC Bayern ist einer der größten Vereine der Welt", sagt Urbig. "Mein Ziel ist es, jeden Tag professionell an mir zu arbeiten und mich in unserer Torwart-Gruppe um Manuel Neuer beständig weiterzuentwickeln."
Ob das genügen wird, um eines Tages die Nummer 1 des FC Bayern zu sein?
Verwendete Quellen
- bild.de: Jetzt spricht Kahn übers Bayern-Tor
- sport.sky.de: Sky90 - die Fußballdebatte || Gäste: Gentner, Freund, Hamann und Pinnow
- Sport1 Doppelpass, 26.01.2025
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