Nachdem Arijon Ibrahimovic in der vergangenen Saison in Italien Spielpraxis gesammelt hatte, soll der 18-Jährige in der bevorstehenden Saison ein fester Bestandteil des FC Bayern München sein. Sportvorstand Max Eberl traut dem Offensivspieler den Durchbruch zu.

Eine Analyse
Dieser Text enthält eine Einordnung aktueller Ereignisse, in die neben Daten und Fakten auch die Einschätzungen von Oliver Jensen sowie ggf. von Expertinnen oder Experten einfließen. Informieren Sie sich über die verschiedenen journalistischen Textarten.

Er ist es von der Kindheit an gewöhnt, immer wieder auf seinen berühmten Nachnamen angesprochen zu werden. Dabei ist Arijon Ibrahimovic mit der schwedischen Fußball-Ikone Zlatan Ibrahimovic weder verwandt noch verschwägert. Ob es trotzdem Gemeinsamkeiten gibt?

Mehr News zum FC Bayern München

Als er im Alter von zehn Jahren einmal darauf angesprochen wurde, soll er gesagt haben: "Naja. Ich spiele auch im Sturm und schieße einige Tore. Aber er ist schon ein bisschen besser als ich." Der heute 18-Jährige steht zwar noch ganz am Anfang seiner Karriere, gilt aber als ein möglicher Hoffnungsträger des deutschen Rekordmeisters.

Ibrahimovic steht für den Weg des FC Bayern

Anfang Juli verlängerte er seinen Vertrag beim FC Bayern München bis zum Sommer 2027. Sportdirektor Christoph Freund erklärte in der offiziellen Vereinsmitteilung: "Es ist unser Weg, junge Spieler, die sehr talentiert sind wie der Ari, und die über den Campus ihren Weg gemacht haben, eine Chance beim FC Bayern München zu geben. Der Ari hat sich das verdient. Er ist ein richtig talentierter Junge und sehr ehrgeizig. Ich freue mich, dass er jetzt bei uns im Kader stehen wird."

Ibrahimović hatte im Februar 2023 seinen bislang einzigen Bundesligaeinsatz, als er im Heimspiel gegen den VfL Bochum nach 77 Minuten für Leroy Sané eingewechselt wurde. Damals war noch der heutige Bundestrainer Julian Nagelsmann Trainer des FC Bayern.

Ibrahimovic: In Italien gegen Juve und Mailand gespielt

Weil abzusehen war, dass er unter dessen Nachfolger Thomas Tuchel kaum Einsätze bei den Profis bekommen würde, ist er im Sommer 2023 kurz vor Transferschluss in die italienische Serie A an Frosinone Calcio verliehen worden.

Das entpuppte sich als guter Karriereschritt: In der 1. Liga von Italien kam Ibrahimovic zu 16 Einsätzen und stand fünfmal in der Startelf. Das Highlight war, als er im November im Heimspiel gegen den FC Empoli (Endstand 2:1) erst einen Treffer vorbereitete und dann selbst ein Tor erzielte.

Auch gegen die internationalen Top-Vereine Inter Mailand, AC Mailand und Juventus Turin stand Ibrahimovic auf dem Platz. Zudem schoss er in der Coppa Italia, dem italienischen Pokalwettbewerb, ein Tor gegen den FC Turin.

Eberl über Ibrahimovic: "Er ist fest bei uns im Profikader eingeplant"

Laut Bayern-Sportvorstand Max Eberl sei Ibrahimović "ein Spieler für die besonderen Momente, ein kreativer Spieler, der in Frosinone in diesem einen Jahr sehr, sehr viele Erfahrungen sammeln durfte, was er jetzt hier auch einbringen kann. Er ist fest bei uns im Profikader eingeplant. Und vielleicht ist er die Überraschung der neuen Saison."

Freund lobt auch die Persönlichkeit des jungen Spielers: "Er hat einen sehr, sehr guten Charakter, ist sehr ehrgeizig und ein richtig guter Fußballer und im Gesamtpaket ein richtig interessanter Offensivspieler, der universell einsetzbar ist. Ich bin überzeugt, dass er eine sehr interessante Zukunft vor sich hat." Fußballerisch schätzt er die Vielseitigkeit von Ibrahimovic: "Arijon ist in der Offensive auf allen Positionen einsetzbar, hat eine starke Mentalität und immer einen guten Zug zum Tor."

Lesen Sie auch

Mit 15 Jahren das erste Training bei den Bayern-Profis

Der gebürtige Nürnberger spielte zunächst für die Jugend der SpVgg Greuther Fürth und des 1. FC Nürnberg, ehe er im Alter von zwölf Jahren in die Nachwuchsabteilung des FC Bayern wechselte. Sein Talent wurde spätestens sichtbar, als er in der Saison 2022/23 in der U19-Bundesliga in elf Spielen 13 Tore schoss und drei weitere Treffer vorbereitete.

Früh bekam er die Chance, am Training der Profis teilzunehmen. "Das war etwas sehr Besonderes, weil ich schon von klein auf im Fernsehen immer die ganzen Profis gesehen habe. Und dann darfst du mit denen zusammen in der Kabine oder auf dem Platz sein. Diesen Moment werde ich nie vergessen", erinnert sich Ibrahimovic in einem Video des FC Bayern. "Das war im Sommer 2021, damals war ich noch 15. Das war etwas sehr, sehr Besonderes."

Insgesamt fühlte er sich bei den Profis sehr willkommen. "Der Thomas Müller war und ist immer für mich da und gibt mir Tipps – außerhalb des Platzes und auf dem Platz. Aber auch Joshua Kimmich, Leon Goretzka, eigentlich alle", sagt er.

Die Vorbilder: Ronaldo, Müller und Ribéry

Verschiedene Idole haben ihn in der Jugend inspiriert. "Cristiano Ronaldo. Er ist ein Mega-Familienmensch, hat für seinen Traum sehr viel neben dem Platz gearbeitet und hartes Training gemacht", sagt er über seine Vorbilder. Zudem gab es auch beim FC Bayern Spieler, an denen er sich orientierte: "Auf meiner Position war es damals Thomas Müller. Aber ich habe auch zu Franck Ribéry als offensiven linken Flügelspieler aufgeschaut."

Und was hat er sich nun für seine erste richtige Saison bei den Profis des FC Bayern München vorgenommen? "Mein Ziel ist es, so viele Spielminuten wie möglich zu sammeln, Performance zu zeigen und Meister zu werden", antwortet er. Mit dieser Zielsetzung dürfte er gut in die Mannschaft passen.

Verwendete Quellen

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.