Bouna Sarr galt als Transfer-Flop des FC Bayern München und stand 31 Monate nicht mehr in der Startelf, ehe er von Thomas Tuchel plötzlich wieder regelmäßig eingesetzt wird. Ist nun plötzlich sogar eine Vertragsverlängerung denkbar?
Er galt zeitweise als der teuerste Zuschauer des FC Bayern München. Manchmal saß Bouna Sarr auf der Ersatzbank, ansonsten auf der Tribüne. Nur auf dem Platz stand der 31-jährige Rechtsverteidiger nahezu nie. In der vergangenen Saison hatte er nur einen einzigen Einsatz – und zwar über zwei Minuten.
Selbst innerhalb des Vereins hatte ihn manch einer kaum noch auf dem Zettel. Als Präsident
Dies dürfte ihm jetzt nicht mehr passieren. Plötzlich und unerwartet nimmt Sarr wieder eine wichtige Rolle beim deutschen Rekordmeister ein. Am vergangenen Samstag stand er beim 4:2 gegen den 1. FC Heidenheim über die kompletten 90 Minuten auf dem Platz. Dies war sein erster Bundesliga-Startelf-Einsatz seit 31 Monaten.
Dabei lieferte er eine gute Leistung ab, gewann 67 Prozent seiner Zweikämpfe und hatte eine Passquote von 90 Prozent. Auch im DFB-Pokal und in der Champions League wurde er eingesetzt, kam dadurch seit Ende September auf insgesamt fünf Pflichtspiele und stand zweimal in der Startelf.
Sarr stellt klar: "Ich bin immer bereit"
"Ich bin immer bereit, wenn der Trainer mich braucht", sagte er am vergangenen Samstag. "Ich halte mich nur für die nächste Möglichkeit bereit, dem Team zu helfen."
Dass Sarr überhaupt zum Einsatz kam, hängt mit dem personellen Engpass zusammen. Der FC Bayern verkaufte im Sommer
Salihamidzic verpflichtete Sarr für rund 8 Millionen Euro
Damit war vor wenigen Wochen noch nicht zu rechnen. Sarr galt als einer der größten Transfer-Flops des ehemaligen Sportvorstands
Salihamidzic sagte damals: "Bouna Sarr ist ein dynamischer Rechtsverteidiger, der sehr gut zu unserer Spielauffassung passt. Er wird uns auf einer wichtigen Position helfen. Sarr bringt mit seinen 28 Jahren Erfahrung und Stabilität ein, zudem glauben wir, dass er sich beim FC Bayern noch einmal weiterentwickeln wird."
Diese Weiterentwicklung fand unter den früheren Bayern-Trainern
Ex-Bayern-Trainer Nagelsmann kritisierte Sarr öffentlich
Nagelsmann kritisierte Sarr sogar öffentlich und sagte Anfang des Jahres 2022: "Wenn deine Trainingsleistung und deine Spielleistung besser ist als die deiner Konkurrenten, dann gibt es keinen Trainer dieser Welt, der dich nicht spielen lässt. Das war in meiner Amtszeit de facto nicht der Fall. Deshalb haben die anderen mehr gespielt."
Hinzu kam das Verletzungspech: Im Frühling 2022 litt Sarr unter langwierigen Problemen an der Patellasehne, kurz nach dem Saisonstart 2022/2023 musste er sich zudem einer Knie-Operation unterziehen und fiel mehr als zwei Monate aus.
Sarr wurde von den Medien in nahezu jeder Transferperiode als Verkaufskandidat gehandelt. "Sport1" berichtete, dass der FC Bayern ihn beispielsweise im vergangenen Winter unbedingt abgeben wollte. Doch es fand sich offenbar kein Verein, der sein Gehalt übernehmen wollte. Laut "bild.de" verdient Sarr beim FC Bayern rund drei Millionen Euro im Jahr.
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Die Afrika-Meisterschaft war sein Karriere-Highlight
Selbst seine Highlights bei der Nationalmannschaft liegen länger zurück. Anfang 2022 gewann er mit dem Senegal den Africa-Cup und stand in allen Spielen des Turniers von der ersten Minute an auf dem Platz. Nach März 2022 wurde er allerdings nicht mehr zur Nationalmannschaft eingeladen.
Somit gehört Sarr zu den ganz wenigen Spielern des FC Bayern, die in der aktuellen Länderspielpause nicht zu ihrer Nationalmannschaft reisten. Trainer
Der Vertrag von Sarr endet nach der laufenden Saison. Ob er sich bis dahin noch für eine Vertragsverlängerung empfehlen kann? Dies ist zwar nicht unmöglich, aber wohl eher unwahrscheinlich. Der FC Bayern dürfte die kommenden Transfer-Perioden eher nutzen, um sich auf der Rechtsverteidiger-Position qualitativ zu verstärken.
Ohnehin stellt sich erst einmal die Frage, welche Rolle Sarr in den kommenden Wochen einnehmen wird. "Ich denke und hoffe, dass ich durch die Personalsituation die Chance auf mehr Spielminuten bekommen kann", sagte er.
Der teuerste Zuschauer des FC Bayern möchte er jedenfalls nicht mehr sein.
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