- Der Außenverteidiger Alphonso Davies hinterließ zuletzt einen unsicheren Eindruck und spielte viele Fehlpässe.
- Trainer Julian Nagelsmann hat einen Erklärungsansatz für die Formkrise von Davies.
- Droht dem Kanadier der Verlust seines Stammplatzes beim FC Bayern München?
Ballverluste, Fehlpässe und schlechte Positionierungen: Die Defensive des FC Bayern München hinterließ am Sonntag trotz des 4:2-Siegs gegen den VfL Wolfsburg einen schwachen Eindruck. Während der FC Bayern selber lediglich neun Torschüsse zustande brachte, kam Wolfsburg auf ganze 22 Abschlüsse.
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Einen besonders unsicheren Eindruck hinterließ der Linksverteidiger Alphonso Davies. Der Kanadier spielte insgesamt 14 Fehlpässe, die oftmals zu schnellen Gegenangriffen führten. Besonders kurios: Mitte der ersten Hälfte leistete er sich einmal zwei Fehlpässe innerhalb von nur wenigen Sekunden.
Auch in den Wochen zuvor erwies sich Davies teilweise als Unsicherheitsfaktor. Wie erklärt sich Nagelsmann die Formkrise des eigentlich hoch veranlagten Außenverteidigers? "Ich glaube, dass er teilweise einen Tick zu viel will. Er hat das Herz am rechten Fleck. Er will Dinge beeinflussen und Gas geben, will alles reinwerfen. Manchmal ist das zu viel, sodass er den richtigen Moment zum Abspielen verpasst."
Nagelsmann führt Formschwankungen auf das junge Alter zurück
Dennoch ist Nagelsmann guter Dinge, dass die Schwächephase des 22-Jährigen bald ein Ende haben wird: "Ich glaube, es ist normal in dem Alter, dass du nicht immer gleichbleibend auf dem maximalen Niveau spielst und auch mal eine Phase hast, in der nicht alles gelingt. Das wird auch wieder anders werden."
Möglicherweise haben die vergangenen Monate Spuren hinterlassen. Kurz vor der Weltmeisterschaft wurde Davies durch einen Muskelfaserriss zurückgeworfen, ist aber gerade noch rechtzeitig zum Turnierbeginn fit geworden. Mit Kanada verlor er alle drei Gruppenspiele, schoss aber beim 1:4 gegen Kroatien das erste Tor in der WM-Geschichte von Kanada.
Beim FC Bayern ist Davies auf seiner Position eigentlich gesetzt und stand in allen fünf Pflichtspielen des Jahres auf dem Platz, viermal davon in der Startelf. Sein Ehrgeiz ist groß. "Mit dem Team möchte ich jeden Titel holen, der möglich ist", sagt er in einem aktuellen Interview auf der Vereinswebseite und listet die Ziele auf.
"Die elfte Meisterschaft in Serie natürlich, den DFB-Pokal – und auch die Champions League haben wir immer im Blick. Beim FC Bayern ist es in der DNA, jeden Wettbewerb gewinnen zu wollen, an dem wir teilnehmen. Jedes Mal, wenn wir das Spielfeld betreten, zählt nur der Sieg. Das gefällt mir, das treibt mich an."
Wer wäre die Alternative zu Davies?
Und doch stellt sich die Frage, ob Davies seinen Stammplatz in der aktuellen Verfassung weiterhin sicher hat. In der Champions League gegen Paris Saint-Germain (Hinspiel am 14. Februar) dürften Fehler wie in Wolfsburg zu sicheren Gegentoren führen.
Die logische Alternative zu Davies wäre der Neuzugang Daley Blind, der in diesem Winter nach München gewechselt ist. Rechtsverteidiger Joao Cancelo, der von Manchester City ausgeliehen wurde, könnte ebenfalls auf der linken Seite spielen. Allerdings hat er sich bereits gut auf der rechten Seite eingelebt, sodass dieser Schritt mit einem Risiko verbunden wäre.
Auch eine erneute Umstellung auf die Dreierkette wäre eine Option, weil der FC Bayern dann mit drei Innenverteidigern agiert und die Außenverteidiger nicht zwingend benötigt werden. Beim 4:0-Sieg im DFB-Pokal gegen den 1. FSV Mainz 05 wurde diese Formation bereits erfolgreich angewandt.
Möglicherweise nutzt Nagelsmann aber auch das bevorstehende Bundesligaspiel am Samstag gegen den VfL Bochum, um Davies noch eine Chance zu geben, sich für den Champions-League-Kracher gegen Paris zu empfehlen.
Verwendete Quellen:
- Pressekonferenz nach dem Spiel VfL Wolfsburg – Bayern München, 05.02.2023
- Fcbayern.com: Phonsiala im Doppelinterview: "Jede Bayern-Generation hat ihre Möglichkeiten"
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