Renato Sanches ist beim FC Bayern vorerst kein Wechselkandidat mehr. Das bestätigte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge und konterte im Gespräch mit Journalisten Aussagen von City-Trainer Pep Guardiola über Wunschsspieler Leroy Sané. Jerome Boateng beendet die Tour durch die USA vorzeitig und reist ab.
Der FC Bayern München wird den mit seinen Einsatzzeiten unzufriedenen Mittelfeldspieler Renato Sanches nicht ziehen lassen. "Renato Sanches bleibt", erklärte Trainer Niko Kovac in Houston vor dem Testspiel des deutschen Fußball-Rekordmeisters am Sonntag (2.00 Uhr MESZ) gegen Real Madrid. "Wir sind alle überzeugt, dass er es bei uns packen kann", bekräftigte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Samstag bei einem Termin wenige Stunden vor der Partie.
Der 21 Jahre alte Sanches hatte während der USA-Reise der Bayern erneut Wechselgedanken geäußert und von "guten Angeboten" gesprochen, die ihm vorlägen. Der Verein hatte dem Portugiesen seine Sichtweise schon vorher in München verdeutlicht. "Es ist wirklich so, dass wir mit Renato gesprochen haben und ihm gesagt haben, dass wir ihn gerne behalten möchten", sagte Kovac, der das Gespräch zusammen mit Sportdirektor Hasan Salihamidzic geführt hatte. Man habe Sanches die Argumente für einen Verbleib in München aufgezeigt. "Er hat das dann schon eingesehen und sieht seine Zukunft hier", sagte Kovac.
Mehr Einsätze für Sanches
"Wir hatten eine interne Diskussion und ein Angebot für ihn, das durchaus attraktiv war und mit dem er sich befasst hat", berichtete
Sanches war 2016 für 35 Millionen Euro von Benfica Lissabon zum FC Bayern gewechselt und zwischenzeitlich schon einmal für ein Jahr an Swansea City ausgeliehen. In der vergangenen Saison kam er in 24 Pflichtspielen zum Einsatz.
Die weitere Planung mit Sanches bedeutet nicht automatisch, dass die Münchner für das Mittelfeld keinen Akteur mehr verpflichten würden. "Wenn wir Bedarf sehen beziehungsweise Qualität, dann werden wir uns dementsprechend darum bemühen", betonte Kovac.
Als möglicher Zugang wird der spanische U21-Europameister Marc Roca gehandelt. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler von Espanyol Barcelona könnte für eine vertraglich fixierte Ablösesumme von 40 Millionen Euro den Verein wechseln.
Boateng reist ab
Für Abwehrspieler
Boateng sollte am Samstagabend (Ortszeit) noch zum Kader gehören, wie der Rekordmeister der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Die Bayern reisen am Montag noch weiter nach Kansas City für ein abschließendes Spiel im Rahmen des International Champions Cups gegen AC Mailand.
Rummenigge hatte sich kurze Zeit vor der Nachricht von Boatengs Heimreise in Houston noch positiv über das bisherige Auftreten von Boateng in der Saisonvorbereitung geäußert. Der Ex-Weltmeister gilt als Wechselkandidat.
"Er hat das gut gemacht, er hat sich top vorbereitet auf diese Reise. Er kam mit bestem Gewicht und schon einer gewissen Fitness. Da ist sicherlich noch nicht das letzte Wort gesprochen", äußerte sich Rummenigge zu dem Abwehrspieler, dem Präsident Uli Hoeneß am Ende der vergangenen Saison einen Vereinswechsel dringend empfohlen hatte.
"Wir müssen schauen, was am Transfermarkt passiert", erklärte nun Rummenigge. Dann werde es ein finales Gespräch mit Boateng geben, "wie wir vorgehen."
Rummenigge kontert Pep
Im Fall des Münchner Transfer-Wunschkandidaten
Guardiola hatte einen Tag zuvor auf der Asien-Tour mit Manchester City in einer Pressekonferenz berichtet, dass die Bayern wegen eines möglichen Transfers von Nationalspieler Sané bisher keinen Kontakt zu ihm und dem englischen Meister aufgenommen hätten.
"Die (Bayern) sprechen schon lange über ihr Interesse, aber Leroy ist unser Spieler. Und ich hoffe, dass er hier bleibt", sagte Guardiola in Shanghai. Der Vertrag des Ex-Schalkers Sanés bei City läuft noch bis zum 30. Juni 2021.
Die Verpflichtung eines weiteren hochklassigen Flügelspielers hat für den deutschen Double-Gewinner bei den aktuellen Transferplanungen Priorität. "Ich möchte da keine Wasserstandsmeldung abgeben", sagte Rummenigge zu Sané. "Wenn es etwas zu verkünden gibt, machen wir das. Aber so weit ist es noch nicht."
Ex-Bayern-Coach Guardiola hatte in China auch gesagt, dass es wichtig sei, dass ein Spieler bei City bleiben wolle: "Wir wollen nur zufriedene Spieler hier." Sané hat sich bislang öffentlich zu seinen Zukunftsplänen nicht konkret geäußert. (mc/dpa)
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