Der siebte Spieltag in der Bundesliga hat gezeigt, wie eng die Teams in der Bundesliga zusammengerückt sind. Nur der FC Bayern, der VfL Wolfsburg und mit Abstrichen die TSG Hoffenheim marschieren an der Spitze. Eine junge Spielerin empfiehlt sich für das DFB-Team. Die Erkenntnisse zum Wochenende.
Bundesliga: Souveräne Spitzenteams
Mit dem 4:0-Sieg über den SC Freiburg kehrt der VfL Wolfsburg zurück in gewohntes Terrain: gewinnen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hatte man die Gäste komplett im Griff. Ralf Kellermann hatte zuvor im "kicker" die Marschroute klar formuliert.
"Meine Forderung an die Mannschaft und das Trainerteam ist, dass wir jetzt bis zur Winterpause alle vier Liga-Spiele gewinnen, im DFB-Pokal die nächste Runde erreichen und dass in den Spielen auch eine Entwicklung erkennbar ist", erklärte der sportliche Leiter. Damit erhöhte er den Druck auf Tommy Stroot signifikant. Doch der erste Schritt war erfolgreich.
Erfolgreich waren auch die Bayern, die auf dem Papier lediglich ein schmales 2:0 gegen den MSV Duisburg über die Ziellinie brachten. Doch die Überlegenheit war mit 22:1 Abschlüssen abermals erdrückend. Die Münchnerinnen kommen immer besser in die Saison. Allerdings gelingt es ihnen weiterhin zu selten, solche Spiele frühzeitig für sich zu entscheiden. Das könnte auf dem Weg zur Titelverteidigung noch das eine oder andere Problem verursachen.
Eintracht Frankfurt: Auf Nicole Anyomi ist Verlass
Eintracht Frankfurt gelingt es in dieser Saison nicht, mit den Topteams Schritt zu halten. Das hat vielerlei Gründe. Womöglich hat die lange Vorsaison inklusive der WM im Sommer dazu beigetragen, dass die Spielerinnen etwas müde sind. Auch der Qualifikationsweg in der Champions League war erneut kräftezehrend.
Fußballerisch zeigen sich aber auch altbekannte Probleme. Ist ein Team defensiv gut organisiert und sind die Räume für die Frankfurterinnen eng, fehlen die gruppentaktischen Lösungen. Mit den 58 Prozent Ballbesitz wusste die SGE beim 2:2 gegen Leverkusen nicht viel anzufangen.
Desto wichtiger ist es, dass
Abstiegskampf: Bremen und Essen zeigen Aufsteigerinnen die Grenzen auf
Der SV Werder Bremen und die SGS Essen zählten vor der Saison zu den möglichen Abstiegskandidaten. Sie hatten es an diesem Spieltag mit den Aufsteigerinnen aus Leipzig und Nürnberg zu tun.
Der SVW erwischte in Leipzig einen Traumstart, ging früh durch einen Distanzschuss in Führung. Mit ihrer stabilen Defensive und der neu gefundenen Offensivpower waren sie im weiteren Spielverlauf eine Klasse besser als der Gegner. Bremen kommt nach sieben Spieltagen bereits auf 16 Treffer – so viele wie in der gesamten vergangenen Saison.
Und auch die SGS Essen spielt weiterhin sehenswerten Offensivfußball. Dem 1. FC Nürnberg ließ man keine Chance. Hohes Pressing und schnell ausgespielte Angriffe überforderten die Gäste, die kaum nach vorn kamen.
Bremen und Essen gewannen jeweils mit 5:0 – was einerseits ihre Qualität unterstreicht, andererseits aber auch die große Lücke aufzeigt, die Aufsteiger zu bewältigen haben, um in der Bundesliga bestehen zu können.
TSG Hoffenheim: Mara Alber auf dem Weg zum DFB-Team?
Nur wenige Sekunden dauerte es in Köln, da stand es bereits 1:0 für die Gäste. Mara Alber sorgte per Kopf für die Führung der TSG Hoffenheim. Die 18-Jährige spielt eine herausragende Saison.
In sieben Bundesliga-Einsätzen kommt sie bereits auf vier Tore und drei Assists. Sie ist stark im Dribbling, hat einen guten Abschluss und sucht ständig nach vertikalen Lösungen auf dem Platz. Ihre Unbekümmertheit und die Risikobereitschaft tun der TSG aktuell gut.
Auch beim DFB hat sie bereits mehrere Stationen im Jugendbereich durchlaufen. 2022 wurde sie Europameisterin – auch, weil sie in der 88. Minute des Finals ein Traumtor erzielte, das Deutschland erst die Möglichkeit gab, ins Elfmeterschießen zu kommen. Spielt sie in der Bundesliga so weiter, wird sie wohl auch bald ihr Debüt im A-Team des DFB feiern dürfen.
Ausgeglichenes Liga-Mittelfeld
Während sich an den beiden Enden der Tabelle abzeichnet, dass es große Abstände geben wird, ist es zwischen den Plätzen drei und neun bisher hochspannend. Nur fünf Punkte trennen die TSG Hoffenheim (3.) aktuell vom SC Freiburg (9.).
Immer wieder gelingt es Teams aus der unteren Hälfte, Teams aus der oberen zu ärgern. Der 1. FC Köln war am Montagabend mehrfach kurz davor, Hoffenheim ein Remis abzuringen. Ein in der ersten Halbzeit ausgeglichenes Spiel entwickelte sich im zweiten Durchgang stärker in Richtung der TSG. Doch noch mit dem Abpfiff der Partie hatten die Kölnerinnen eine gute Gelegenheit zum Ausgleich.
Dann wäre der Abstand zwischen Platz drei und neun nochmal geringer gewesen. Der Spannung in der Liga tut das enger zusammengerückte Mittelfeld gut. Ein klarer Cut, wie er in der Vergangenheit oft zu erkennen war, ist derzeit nicht vorhanden.
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