• Mats Hummels steht nach einer durchwachsenen letzten Saison vor einem kleinen Neustart beim BVB.
  • Der Abwehrchef muss sich gegen zwei DFB-Kollegen beweisen - und das in seiner womöglich letzten Saison in Dortmund.

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Am Montag ging es wieder los in Borussia Dortmunds Trainingszentrum in Dortmund-Brackel. Zu den obligatorischen medizinischen Untersuchungen folgten die Athletik-Tests am Institut für Sport und Sportwissenschaft der TU Dortmund. Routine für die meisten Profis, in dem Umfang und Ausmaß lediglich für die jüngere Generation um Tom Rothe oder Lion Semic noch etwas ungewohnt.

Der einzige echte Zugang war Torhüter Alexander Meyer, die anderen Neuen wurden am Trainingsgelände noch nicht gesichtet: Nico Schlotterbeck, Niklas Süle, Karim Adeyemi und Salih Özcan weilen immer noch im Urlaub, als Nationalspieler ihres Landes waren sie noch bis tief in den Juni hinein in der Nations League im Einsatz und dürfen deshalb ein paar Tage länger ausspannen.

Kleiner Vorteil für Hummels

Auch Mats Hummels ist offiziell noch ein deutscher Nationalspieler, derzeit allerdings außer Dienst. Hummels verpasste nicht nur die Spiele der Nations League zuletzt, sondern auch die Endphase der abgelaufenen Saison wegen einer Muskelverletzung. Es war eine Saison mit Höhen und Tiefen für Hummels, der als auserwählter Abwehrchef gute Leistungen an weniger gute reihte wie die gesamte Mannschaft und am Ende als einer der Sündenböcke für satte 74 Gegentore in 46 Pflichtspielen galt.

Am Montag war der 33-Jährige einer der ersten, die in Brackel eintrafen und sich den Tests unterzogen. Anders als in der Vorbereitung auf die abgelaufenen Saison kann Hummels also mit einem kleinen Vorsprung auf die neuen Kontrahenten wie Schlotterbeck und Süle in die Saison starten - vor knapp einem Jahr hatte er selbst als EM-Teilnehmer das Handicap, erst spät und überspielt in die Vorbereitung einzusteigen.

Vier Stars für zwei Planstellen

Der neue Trainer Edin Terzic, die neue Konkurrenzsituation in der Innenverteidigung, die mögliche Aussicht auf ein baldiges Ende seiner imposanten Karriere: Das alles macht die anstehende Saison für Mats Hummels sehr besonders - und vielleicht auch zu seiner letzten im Profi-Fußball.

In Schlotterbeck, Süle und auch immer noch Maniel Akanji - der den Klub zwar verlassen will, aber noch keinen aufnehmenden Verein gefunden hat, der die kolportierte Ablösesumme von 25 Millionen Euro aufbringen kann oder will - hat Hummels enorme Konkurrenz für die nur zwei Planstellen. Terzic plant offenbar wie schon in seinem ersten halben Jahr als BVB-Coach in der Regel mit einer Viererkette in der Abwehr, dann blieben für die vier hochkarätigen Innenverteidiger nur zwei Plätze.

Hummels soll sich intern sogar für die Verpflichtung der beiden Neuen ausgesprochen haben. Im Wissen um die Probleme des BVB in der abgelaufenen Saison im Spiel gegen den Ball und dass ein gesunder Konkurrenzkampf leistungsfördernder sein dürfte als die Flickschusterei, die Ex-Trainer Marco Rose auch wegen diverser Verletzungen seiner Spieler immer wieder betreiben musste - der dadurch bedingt Spieler auch positionsfremd auf neuralgischen Positionen einsetzte.

Es könnte Hummels‘ letzte Saison beim BVB werden

Hummels geht beim BVB in sein insgesamt 13. und wohl auch letztes Vertragsjahr, jedenfalls ist sein Kontrakt "nur" bis zum Sommer 2023 datiert. Der Verein hält sich bisher betont bedeckt und machte keine Anstalten, das Arbeitspapier noch einmal zu verlängern, im Gegenteil.

Bei Spielern "deutlich jenseits der 30 muss man gucken, wie lange er noch in der Lage ist, Top-Leistungen abzuliefern", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in Bezug auf Hummels und Marco Reus Ende April in einem Talk der "Ruhr Nachrichten". Auch Reus geht in sein letztes Vertragsjahr, der Kapitän wird am Ende der Saison ebenso 34 Jahre alt sein wie Hummels.

"Warum sollen wir anderthalb Jahre vorher ohne Not verlängern, wenn sich dann vielleicht irgendwann herausstellt, dass der Spieler es für die nächste Periode nicht mehr schafft? Deshalb warten wir das ab", so Watzke weiter.

Für Mats Hummels sind das doch recht eindeutige Signale. Umso wichtiger wird diese neue Saison, bei der er seine Borussia nicht nur entscheidend auf ihrem neuen Weg unterstützen, sondern auch seinen Stellenwert für diesen Klub noch einmal mit Nachdruck beweisen soll.

Verwendete Quelle:

  • sportbuzzer.de: "Muss man gucken": BVB-Boss Watzke lässt Zukunft von Reus und Hummels offen
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