Nach den Legenden Marco Reus und Mats Hummels verlässt auch Fan-Favorit Niclas Füllkrug Borussia Dortmund. Und Youssoufa Moukoko will auch gehen. Der Angriff des BVB wird zum Torso. Doch die Verantwortlichen bleiben ruhig - sie haben angeblich einen DFB-Jungstar im Auge.

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Der Abschied war kurz und durchaus schmerzvoll. Niclas Füllkrug bedankte sich in Bad Ragaz für eine tolle Zeit, er schenkte jedem Mitspieler einige persönliche Worte - aber noch während der Nationalstürmer im Flugzeug nach England saß, um seinen Vertrag bei West Ham United zu unterschreiben, setzte Borussia Dortmund im Schweiz-Trainingslager den Plan B in Gang.

"Auf solche Szenarien sind wir vorbereitet."

BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl zu Niclas Füllkrugs Abgang

"Auf solche Szenarien sind wir vorbereitet", versicherte Sportdirektor Sebastian Kehl sofort. "Es war nicht unsere Intention, das Thema voranzubringen, aber das hat sich in der Schnelle entwickelt." Weil Füllkrug beim BVB mit der Wechselbitte vorsprach: "Wenn der Spieler einen Wunsch äußert, respektiert man ihn." Also nimmt der Verein die etwa 30 Millionen Euro Ablöse mit und stellt sich eben im Sturm komplett neu auf.

Borussia Dortmund soll an Maximilian Beier interessiert sein

"Es kann passieren, dass wir noch etwas machen", sagte Kehl, was übersetzt heißt, dass der BVB definitiv etwas machen wird. Füllkrug wollte neben (oder hinter) Serhou Guirassy, der vom VfB Stuttgart kommt, eher nicht die 1b-Lösung sein. Gesucht wird nun also die Idealbesetzung für diese Rolle: weniger kantig als Füllkrug, eher schnell und wendig, dennoch gefährlich. Maximilian Beier von der TSG Hoffenheim, 21, soll ein Kandidat sein - was logisch wäre. Die 30 Millionen würden grob auch passen.

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"Es gibt Dinge, die man entscheiden muss", betonte Kehl. Denn im eigenen Kader ist dieser 1b-Mann nicht zu finden. Youssoufa Moukoko hat exakt zur Unzeit die Karten auf den Tisch gelegt, er hat über seinen Berater öffentlich mitteilen lassen, dass er den BVB verlassen will. Sebastien Haller hingegen hatte nach seiner Krebserkrankung Probleme, auf sein früheres Niveau zu finden, er wäre Guirassy wohl auch zu ähnlich.

Nach Reus und Hummels geht die nächste Identifikationsfigur

Füllkrug hinterlässt eine Lücke. Er war kein 25-Tore-Stürmer, das war er noch nie, aber wichtig als Anker, als Sprachrohr und auch als Identifikationsfigur. Da auch Mats Hummels und Marco Reus sich bereits verabschiedet haben, gibt es davon in Dortmund nicht mehr allzu viele - eine ist der neue Trainer Nuri Sahin, der die Personalie Füllkrug noch nicht kommentiert hat.

Niclas Füllkrug spricht im Dortmunder Trainingslager in Bad Ragaz mit Trainer Nuri Sahin
Niclas Füllkrug (l.) genoss das Vertrauen des BVB-Trainers Nuri Sahin (r.), mit dem er einst in Bremen spielte. Füllkrug aber entscheidet sich, ab der Saison 2024/25 für West Ham United in der englischen Premier League zu stürmen. © picture alliance/dpa/David Inderlied

Dafür sprach Gregor Kobel. Der Torhüter bedauert den Wechsel. "Ich freue mich aber auch extrem für ihn", sagte er: "Er bekommt nochmal eine riesige Chance, sich einen Traum zu erfüllen und in der Premier League zu spielen. Ich wünsche ihm auf jeden Fall alles Gute und hoffe, dass er da richtig einschlägt." Mit der Bestätigung des Transfers ist in Kürze zu rechnen. (sid/hau)

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