Gegen Köln sind es die Sorgenkinder der letzten Wochen, die groß aufspielen. Borussia Dortmunds Mannschaft scheint im Titelkampf gerüstet – anders als der große Kontrahent derzeit.

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Auf ein Wochenende mit ausschließlich guten Nachrichten folgt bei Borussia Dortmund schon die Vorfreude: Nicht nur auf das Spitzenspiel in knapp zwei Wochen beim FC Bayern München, sondern auch auf die Aussicht, die Partie in München fast wieder mit dem vollen Kader bestreiten zu können.

Zwar kommt die einzige Länderspielpause der Rückrunde für den BVB zur Unzeit, nach 28 Punkten aus zehn Spielen und dem Schub eines 6:1-Sieges gegen den 1. FC Köln hätten wohl alle Borussen ohne Unterbrechung schon am kommenden Samstag in München gespielt. Auf der anderen Seite erwartet Trainer Edin Terzic in den kommenden Tagen aber ein halbes Dutzend Spieler zurück, die er zuletzt ersetzen musste.

Torhüter Gregor Kobel und Salih Özcan kehren sicher zurück, dazu sieht es bei Julian Brandt, Karim Adeyemi und Jamie Bynoe-Gittens sehr gut aus. Und selbst der Langzeitverletzte Youssoufa Moukoko könnte mit ein wenig Glück sogar wieder eine Option werden.

Starke Impulse aus der zweiten Reihe

Die sechs Spieler fehlten gegen Köln, dazu kam auch noch Emre Can, der eine Gelb-Sperre absitzen musste. Und trotzdem spielte der BVB gegen allerdings auch unglaublich schwache Gäste phasenweise wie aus einem Guss. Jeder einzelne Ergänzungsspieler fügte sich nahtlos ein, schmiegte sich in Terzics etwas umgebaute Statik und zeigte, dass sich der Trainer jederzeit auf ihn verlassen kann.

Das, gepaart mit einer selten erreichten Effizienz im Abschluss, machte die Partie gegen Köln zu einem Fest sowohl für die Spieler wie für die Fans. "Im Bereich der Effizienz haben wir im Vergleich zum Derby in der vergangenen Woche einen guten Schritt in die richtige Richtung gemacht. Was besonders schön ist: Niemand ist abgefallen, sondern alle haben eine richtig gute Leistung gezeigt", lobte Terzic nach dem Spiel, ohne dabei einen oder mehrere einzelne Spieler herauszustellen.

Die Sorgenkinder spielen groß auf

Dabei hätte Terzic durchaus ein paar Gründe dafür finden können, sich bei Sebastien Haller, Donyell Malen oder Mahmoud Dahoud besonders zu bedanken oder ihnen zu gratulieren. Haller hatte nach einer veritablen Torflaute und der wenig überzeugenden Auftritte zuletzt eine holprige Woche hinter sich, der Doppelpack gegen den FC dürfte bis zum Spiel gegen die Bayern nun für etwas Ruhe sorgen.

Malen blickt auf eine wieder einmal schwierige Saison zurück, der Niederländer kommt über den Status der Aushilfe kaum hinaus und war bisher auch nicht besonders als Torjäger in Erscheinung getreten. Nun gelangen ihm erstmals im Dortmunder Trikot drei Scorerpunkte in einer Partie.

Und doch standen Haller und Malen im Schatten von Mo Dahoud. Der konnte erstmals nach sieben Monaten wieder von Beginn an spielen und zeigte eine herausragende Vorstellung auf der Sechs. Zusammen mit dem erneut ins Mittelfeld versetzte Raphael Guerreiro hebelte Dahoud die Kölner in gefühlt jedem Angriff aus, fädelte ein und legte auch bei einem Dortmunder Treffer auf.

Es waren die Dortmunder Sorgenkinder, die am Wochenende für den neunten Sieg im zehnten Spiel des Jahres sorgten und das ist im Hinblick auf das Spitzenspiel gegen die Bayern und für den weiteren Saisonverlauf doch eine unheimlich beruhigende Erkenntnis.

Dortmunder Geschlossenheit

Denn während sich die Borussia auf ihren tiefen Kader offenbar verlassen kann und der sich in den kommenden Tagen auch wieder fast vollständig auffüllen wird, offenbart der große Kontrahent aus München aktuell ein paar gravierende Probleme.

Bayerns Motor stottert weiter, mittlerweile hat der Rekordmeister schon zehn Punkte auf den BVB verspielt und geht nun mit zwei Zählern Rückstand ins Spitzenspiel. Während Julian Nagelsmanns Team vergleichsweise wenig Konstanz zeigt und es auch innerhalb und um die Mannschaft herum immer wieder Unruhe gibt, geht beim BVB nicht nur der imposante Lauf in der Rückserie weiter – die Mannschaft und der Klub als solcher zeigen sich extrem gefestigt und geschlossen wie eine große Einheit.

Selbst jene Spieler, die aktuell in der zweiten Reihe stehen oder deren Zukunft nicht geklärt ist, liefern zuverlässig und geräuschlos ihre Leistungen ab: Guerreiro, Marco Reus und vor allem auch Mats Hummels. Diese Ruhe kann noch zu einem wichtigen Faktor werden – und zur großen Aufgabe für den Trainer, sie mit allen zur Verfügung stehenden Spielern dann auch aufrechtzuerhalten.

Verwendete Quellen:

  • bvb.de: "Wir waren eiskalt vor dem Tor"
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