- Borussia Dortmund liefert in Manchester lange Zeit eine bärenstarke Vorstellung ab – und steht letztlich doch mit leeren Händen da.
- Weil die Borussia nicht mehr von der Bank nachlegen kann und weil diese eine Idee des Trainers nicht ganz aufgeht.
Das Etihad Stadium ist nicht eben für seine überbordende Stimmung bekannt, vielmehr zählt die Heimstatt des Manchester City FC zu einem der leiseren Stadien auf der Insel. So stimmungstot wie am späten Mittwochabend hat man das Stadion an einem Champions-League-Abend aber trotzdem selten erlebt. Wären nicht die rund 2.500 Dortmunder Fans gewesen, die Partie ihres BVB beim großen Favoriten hätte sich angefühlt wie ein Testspiel in der Saisonvorbereitung.
Von den über 50.000 englischen Zuschauern war jedenfalls kaum etwas zu hören, für die Geräuschkulisse waren fast ausschließlich die Dortmunder Fans zuständig. Die wiederum wurden animiert von einer ausgesprochen reifen und willensstarken Leistung ihrer Mannschaft, die den großen Favoriten 70, vielleicht 75 Minuten lang komplett im Griff hatte – und am Ende dann doch mit leeren Händen dastand.
Es war eins der besten Auswärtsspiele der jüngeren Vergangenheit, aus taktischen Gesichtspunkten über drei Viertel der Partie eine meisterhafte Leistung, auch die Einsatz- und Kampfbereitschaft waren vorzüglich. Am Ende war es die Qualität der Bankspieler und vielleicht auch eine einzige falsche Entscheidung von Dortmunds Trainer
Sehr guter BVB-Plan gegen den Ball
City-Coach
Und weil die Borussia nach ein paar anfänglichen Schwierigkeiten im Laufe der Partie immer passsicherer wurde und einen guten Mix aus längeren Ballbesitzphasen und schnellen Umschaltsituationen fand, bekam City keinen Rhythmus in sein Spiel. Fast schon folgerichtig waren es deshalb auch die Dortmunder, die in der zweiten Halbzeit in Führung gingen und sich diese bis dato auch verdient hatten.
Dann kamen die Wechsel – und die veränderten sofort das Spiel. Während Guardiola schnell nach dem Rückstand seine zunächst geschonten Stammspieler ins Spiel warf und sofort eine andere Qualität sichtbar wurde, musste Terzic Donyell Malen für den ausgepumpten Reyna bringen – einen Spieler, der nach mehreren Wochen der Verletzungspause erstmals wieder einsatzbereit war, aber überhaupt keinen Rhythmus hat.
Terzics Umstellung greift nicht
Dass der BVB rund zwei Drittel der Partie dem Ball hinterherlaufen musste, machte sich nun immer stärker bemerkbar. Der Druck der Gastgeber nahm ab der 70. Minute stetig zu, im selben Maß schaffte es die Borussia von da an selten über die Mittellinie. Trotzdem hatte Manchester kaum eine Torchance, weil der BVB immer noch in der ersten Linie druckvoll anlaufen und ganz hinten aufmerksam verteidigen konnte.
"Wir hatten City. Wir haben uns 80 Minuten aufgeopfert und hatten sie da, wo wir sie haben wollten. Sie hatten kaum Chancen, sie hatten viel Ballbesitz, aber da, wo sie ihn haben dürfen", sagte
"Wir haben versucht, die Wege für unsere Flügelspieler etwas kürzer zu gestalten, um unsere Außenverteidiger zu unterstützen", erklärte Dortmunds Coach seine Rochade und musste doch konstatieren, dass diese nach hinten losging. "Im Endeffekt hat es nicht funktioniert, den Druck so hochzuhalten, um sie vom Tor fernzuhalten."
Großer Frust und Déjà-vu beim BVB
Ob das nun an der taktischen Umstellung lag oder schlicht daran, dass mehrere Dortmunder Spieler kaum noch in der Lage waren, einen Sprint anzuziehen, ist eine müßige Debatte." Wir waren kaputt, das ist okay. Es lag nicht am System, sondern daran, dass wir passiv wurden", so Hummels und tatsächlich war nun in zu vielen Phasen kein Balldruck mehr da: Werder bei John Stones' Gewaltschuss zum Ausgleich, noch vor Joao Cancelos Wunderflanke vor dem Siegtreffer durch Erling Haaland.
Und so ging der BVB als Verlierer aus einer Partie, die er sehr lange Zeit unter Kontrolle hatte und sich erinnert fühlen durfte an die letzten beiden Vergleiche mit Manchester City. Auch da war der BVB lange Zeit mindestens ebenbürtig und verlor am Ende doch mit 1:2.
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"Es ist jetzt das dritte Mal, dass wir gegen sie gespielt haben und gegen sie gut gespielt haben. Und das dritte Mal gehen wir wieder mit leeren Händen nach Hause", so Terzic. "Es ist richtig bitter, denn die Jungs hätten sich mindestens einen Punkt verdient gehabt, wenn man bis kurz vor Schluss führt. Wir haben das Jahr schon vor eineinhalb Jahren hier schon ähnlich erlebt – aber das ist eben auch die Qualität des Gegners."
Verwendete Quelle:
- dazn.com: "Jetzt stehen wir wieder mit leeren Händen da"
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