BVB-Trainer Nuri Sahin findet nach der Blamage gegen Kiel deutliche Worte. Bei seinem Rundumschlag nimmt er sich vor allem einen Dortmund-Star zur Brust.

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Dortmund-Trainer Nuri Sahin hofft nach dem 2:4-Debakel bei Aufsteiger Holstein Kiel auf eine "Reaktion" seines Teams. Vor allem die Führungsspieler des BVB seien jetzt gefragt, stellte der Coach auf der Pressekonferenz am Donnerstag klar.

"Jeder Führungsspieler muss vorangehen. Es ist Fakt, dass wir zu viele Baustellen am Dienstag auf dem Platz hatten", sagte Sahin. Er erwarte sich von den Führungsspielern, dass diese vorangehen, "das Heft in die Hand nehmen und auch auf dem Platz Klartext sprechen".

"Er ist sich der Lage bewusst und will mit anpacken. Er ist selbstkritisch mit sich selbst umgegangen nach dem Spiel."

BVB-Trainer Nuri Sahin über Julian Brandt

Konkret nannte er bei seiner Kritik Julian Brandt, der gegen Kiel – wie das gesamte Dortmunder Team – völlig enttäuschte. Er habe am Dienstag kaum eine Leistung gesehen, die dem Anspruch gerecht wurde, erklärte Sahin zwei Tage nach der blamablen Pleite gegen den Aufsteiger. "Jule Brandt ist einer dieser Spieler. Ich hatte ein Gespräch mit Jule. Er ist sich der Lage bewusst und will mit anpacken. Er ist selbstkritisch mit sich selbst umgegangen nach dem Spiel."

Aber nicht nur Brandt nahm Sahin in die Pflicht, wie er anschließend klarstellte: "Wir hatten bis auf Gittens nur A-Nationalspieler auf dem Platz und da kann ich von denen schon erwarten, dass wir anders auftreten." Er erwarte eine Reaktion, so Sahin. Nach der peinlichen Vorstellung in Kiel, mit der Dortmund die Hinrunde auf Rang zehn beendete, habe er seine Mannschaft "niedergeschlagen" erlebt, aber auch "sehr selbstkritisch", berichtete der BVB-Coach.

Sahin stehen wieder fast alle Spieler zur Verfügung

Die Personallage vor dem wichtigen Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt am Freitagabend entspannt sich jedenfalls wieder etwas. Neben Pascal Groß, der nach abgelaufener Rotsperre wieder einsatzbereit ist, könnte auch Karim Adeyemi ins Team zurückkehren. Der Angreifer, der nach der Grippewelle als Letzter noch fehlte, reiste für die Partie in Frankfurt nach.

Man werde das Abschlusstraining abwarten, sagte Sahin, "wir gehen davon aus, dass es bei ihm klappen wird." Dann hätte der angeschlagene Trainer des BVB bis auf den Langzeitverletzten Niklas Süle wieder alle Spieler zur Verfügung.

Wie viele Umstellungen er vornehmen wird, ließ der Coach noch offen: "Die Leistung war so schlecht, aber du kannst du nicht alle elf Spieler auswechseln. Wir werden nicht in Aktionismus verfallen." Er vertraue seinen Spielern "weiterhin", betonte er, "wir müssen jetzt unseren Mann stehen und den Wind aushalten." Sahin steht nach der enttäuschenden Hinserie selbst enorm unter Druck, auch wenn die Vereinsführung ihm bislang den Rücken gestärkt hat. (ms)

Verwendete Quellen

  • Pressekonferenz mit BVB-Trainer Nuri Sahin
  • sid
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