- Jude Bellingham überragte im Dortmunder Mittelfeld, Julian Brandt kämpfte sich aus seinem Tief und auch Marco Reus spielte eine gute Halbserie.
- Hinter dem Trio aber fiel die Leistungskurve deutlich ab.
Die gute Nachricht zuerst:
Bellingham ist sich nicht zu schade für die Drecksarbeit trotzt Widerständen und harten Fouls des Gegners, geht in engen Situationen voran und ist im Gesamtpaket aus Technik, Spielintelligenz, Resilienz und Führungsstärke schon im Teenageralter ein Vorbild für jeden anderen Spieler im Kader. Die schlechte Nachricht: Es gibt nur diesen einen Jude Bellingham.
Wie oft mochten sich Fans und Beobachter der Borussia in der Hinserie noch zwei, drei Spieler von Bellinghams Schlag gewünscht haben? Der Einfluss des Engländers auf Dortmunds Spiel ist jetzt schon so groß wie der von
Mit Bellingham hat der BVB vielleicht einen kommenden Weltstar in seinen Reihen, ganz sicher aber schon jetzt einen der besten Mittelfeldspieler der Bundesliga und den Gold-Standard der Dortmunder Mannschaft. Denn im Vergleich zu Bellinghams famoser Hinserie konnten die Kollegen im Mittelfeld teilweise nicht einmal annähernd mithalten.
BVB: Probleme im defensiven Mittelfeld
Das Problem beginnt schon im zentralen defensiven Mittelfeld, wo Trainer
Dahoud bekam zuletzt immer wieder den Vorzug, bringt im Vergleich zu seinen Kontrahenten auch mehr spielerische Elemente mit ein. Aber Dahoud ist nach seiner Verletzung nicht mehr ganz so auffällig wie in der Rückserie der letzten Saison, als sich der (ehemalige) Nationalspieler endlich in Dortmund freischwimmen konnte.
Witsel, in den Jahren davor als "Mentalitätsspieler" gesetzt, wurde als Sechser in den letzten Wochen kaum noch gebraucht, die Zeit des Belgiers neigt sich offenbar dem Ende zu. Der BVB hatte oft genug Probleme mit der Balance in der Zentrale des Spiels und auch ein paar Geschwindigkeitsdefizite. Und auch bei den abgefangenen Bällen, einer Kernkompetenz im zentralen Bereich des Spiels, sucht man einen Dortmunder Mittelfeldspieler unter den besten 50 der Liga vergeblich.
Brandt macht Hoffnung, Reinier ist ein Totalausfall
Eine Linie weiter vorne lief auch nicht alles optimal, aber doch runder als im defensiven Mittelfeld. Besonders Julian Brandt kämpfte sich unter Rose aus seinem Tal, zeigte endlich auch mal nachhaltig sein Potenzial.
Marius Wolf überzeugte durchaus als Rollenspieler, was für den 26-Jährigen Fluch und Segen zugleich ist. Wolf hat nicht geglänzt, aber verlässlich abgeliefert. Reinier dagegen war ein Totalausfall. Der Brasilianer wurde eigentlich nur indirekt auffällig, als sein Vater öffentlich mehr Einsatzzeiten einforderte. Und als Reinier dann in Lissabon von Beginn an ran durfte, ging er mit dem Rest der Mannschaft unter.
Immerhin darf sich der BVB in der Rückrunde wieder auf Gio Reyna freuen. Der US-Amerikaner dürfte seine Muskelsehnenverletzung auskuriert und den Trainingsrückstand aufgeholt haben - und dann wie ein Zugang gesehen werden.
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