• Die Position des rechten Außenverteidigers ist eine Baustelle beim BVB, sehr viele Spieler haben sich zuletzt daran versucht.
  • Im Sommer könnte ein Neuzugang das Problem beheben.

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Eines der letzten Bilder, das die Fans von Borussia Dortmund von Lukasz Piszczek in Erinnerung bleibt, ist das vom Pokalfinale 2021. Piszczek fliegt da durch die Luft, sein Gesicht in den Händen vergraben und völlig losgelöst nicht nur von der Schwerkraft, sondern auch dem Druck einer ganzen Dekade. Der BVB hatte wenige Minuten davor den Pokal gewonnen, Piszczek sein (mutmaßlich) letztes Spiel für die Borussia absolviert. Es war das Ende einer Ära: 382 Pflichtspiele, zwei Meistertitel, drei Pokalsiege, das Champions-League-Finale 2013.

Elf Jahre lang schob Piszczek beim BVB Dienst auf der rechten Außenbahn, der Pole war dabei eine Institution und für seine Trainer ein Garant für absolute Zuverlässigkeit. Eigentlich wollten sie in Dortmund den Übergang so geschmeidig wie möglich bestreiten, Piszczek langsam entwöhnen und gleichzeitig einen Nachfolger aufbauen - der im besten Fall einen ähnlichen Werdegang wie der Routinier hinlegt.

Das hat aber nur leidlich funktioniert, in der Endphase der vergangenen Saison spielte dann doch wieder der damals 35-Jährige. Mateu Morey, dem noch am ehesten bescheinigt wird, auch dauerhaft Piszczeks Nachfolger in Dortmund werden zu können, fiel und fällt wegen einer schweren Knieverletzung aus; wann und wie der Spanier zurückkehren wird, ist offen. Thomas Meunier holte der BVB aus Paris, der Belgier ist aber zu schwankend in seinen Leistungen, aktuell ist auch er verletzt.

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Neulich in Berlin versuchte es Trainer Marco Rose in der Viererkette mit Manuel Akanji, einem gelernten Innenverteidiger. Davor spielten auch schon Emre Can, Mittelfeldspieler, und Marius Wolf, ein Flügelangreifer, auf der Position hinten rechts. Felix Passlack, der aufgrund seines Profils der logische Vertreter wäre, ist aktuell keine Option.

BVB-Interesse an Noussair Mazraoui

Es kann also nicht überraschen, dass sich die Verantwortlichen für die kommende Saison und darüber hinaus um eine Alternative bemühen. Besonders spannend erscheint bei der Suche nach einer Lösung der Marokkaner Noussair Mazraoui. Der spielt derzeit noch bei Ajax, der Vertrag in Amsterdam läuft aber im Sommer aus. Zuletzt berichteten mehrere Medien übereinstimmend vom Dortmunder Interesse, Sport1 schreibt von "konkreten Gesprächen“, die schon stattgefunden hätten.

Mazraoui hat in der Ajax-Jugend im Mittelfeld und im Angriff gelernt und bringt diese Fertigkeiten nun auf einer defensiveren Position auch bei den Profis ein. Der 24-Jährige ist unheimlich schnell, hat einen ausgeprägten Offensivdrang und jede Menge Biss und Widerstandskraft. Das hat ihn auch für die ganz großen Klubs schon interessant gemacht: Der FC Barcelona ist ein heißer Kandidat. Real Madrid sucht einen Nachfolger für Dani Carvajal, auch Napoli und Arsenal sollen interessiert sein.

Ebenso die Borussia. Die konnte sich zuletzt schon doppelt einen Eindruck verschaffen von Mazraouis Qualitäten: In den beiden Gruppenspielen der Champions League rieb der Marokkaner die linke Dortmunder Abwehrseite auf, Ajax siegte 4:0 und 3:1. Und dass Mino Raiola seit einigen Monaten Mazraouis Agent ist, könnte dem BVB vielleicht ganz gelegen kommen. Mit dem Italiener werden die Bosse die Zukunft von Erling Haaland verhandeln und die Beziehung zu Raiola sei gut, wie Hans-Joachim Watzke immer wieder betont.

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