Im Rückspiel des Champions-League-Viertelfinals gegen den FC Barcelona zeigte sich Borussia Dortmund von seiner besten Seite. Der kleine Haken: Das Ziel, ins Halbfinale zu kommen, wurde trotzdem nicht erreicht. Welche Erkenntnisse kann der BVB nun aus diesem Spiel ziehen?
Niklas Süle stellte sie, Experten stellten sie und auch viele BVB-Fans fragten sich nach dem gestrigen Champions-League-Abend vor allem eines: Warum eigentlich nicht immer so, BVB?
Beim 3:1 gegen den FC Barcelona hatte sich Borussia Dortmund von seiner besten Seite gezeigt. Der BVB agierte mit Leidenschaft, war spritziger und schneller als sein Gegner. Die Mannschaft spielte so, als müsste sie die Champions-League-Qualifikation für die nächste Saison schon längst in der Tasche haben.
BVB besiegt als erstes Team in 2025 den FC Barcelona
Das Resultat: Borussia Dortmund ist die erste Mannschaft, die den so formstarken FC Barcelona im Jahr 2025 besiegen konnte - und das, wie es so oft heißt, war auch in dieser Höhe verdient.
Dass es sich dabei nicht nur um einen lauen Frühlingsabendkick handelte, sondern tatsächlich ein bisschen Wunder in der Luft lag, urteilte sogar die spanische Presse am Tag danach einstimmig. "Die Deutschen sorgten in den ersten Minuten mit Guirassys frühem Elfmetertor für Furore und gaben den Gelben die Chance, von einem historischen Comeback zu träumen", schrieb die "Marca". Die Zeitung "Sport" berichtete gar von der "Hölle von Dortmund", die Barcelona "überlebt" habe.
Der kleine Haken: Aus der Champions League ausgeschieden ist der BVB nach dem 0:4 im Hinspiel eine Woche zuvor trotzdem, der tolle Auftritt war am Ende nur für die Galerie.
Süle stellte die Dortmunder Frage des Abends
"Die Frage ist, wieso es nicht in den Bundesliga-Spielen so läuft. Die müssen wir uns mal stellen", präzisierte Süle nach dem Spiel die Frage des Abends. Und vielleicht dachte der Innenverteidiger dabei auch an sich selbst. Denn der 29-Jährige gehört zu denen, die in der Bundesliga nie die konstantesten Leistungen bringen - und am Ende doch zeigen, dass das Potenzial in der Mannschaft vorhanden ist. Zumindest so lange, bis es wirklich um etwas geht.
Natürlich bleibt die Frage, wie viel Energie der FC Barcelona überhaupt noch in das Spiel investieren wollte oder ober es einfach nur darum ging, den Vorsprung aus dem Hinspiel einigermaßen über die Zeit zu retten. Ganz grundsätzlich hatte Trainer Hansi Flick auch einfach keine leichte Aufgabe, seine Spieler bei einem so sicher erscheinenden 4:0-Vorsprung nochmal zu Höchstleistungen anzuspornen. Und den Katalanen steht schließlich ein hartes Schlussprogramm in der spanischen Liga vor, vier Punkte Vorsprung vor Real Madrid muss Barça in den letzten sieben Partien noch verteidigen.
Kovac könnte hoffnungsvolle Schlüsse aus dem Spiel ziehen
Trotzdem könnten Trainer
Die Frage ist nur, ob man diese Potenziale nach dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach am Wochenende auch noch erkennt - denn oft genug hatte der BVB in dieser Saison etwas ganz anderes ausgestrahlt.
"Wenn wir alle Spiele gewinnen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir nächstes Jahr wieder in der Champions League spielen", sagte
Denn so wie man das Spiel positiv auslegen kann, kann man es natürlich auch kritisch sehen: Der BVB konnte gegen Barcelona nur glänzen, weil es um nicht mehr viel, ging, etwa. Und das ist bei den restlichen Spielen, die Borussia Dortmund in dieser Saison noch bestreiten wird, eben doch anders.
Verwendete Quellen:
- SID und DPA