Auch der 13. Spieltag in der Bundesliga ist geschafft. Die Bayern haben eine neue Hymne, Leverkusen ist wieder in der Spur und wirkliche Spannung gibt es nur im Kampf um die internationalen Plätze.

Eine Satire
Diese Satire stellt die Sicht von Julian Münz dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Es ist kurz vor Weihnachten und der Kampf um die Meisterschaft so spannend wie lange nicht. Der FC Bayern grüßt wieder mal von der Tabellenspitze, aber die drei Verfolger, darunter Leverkusen und Frankfurt, haben durchaus noch Chancen auf den Titel. Jedes Spiel kann jetzt entscheidend sein, jeder Fehler den Titel kosten. Aber wie läuft es eigentlich in der Bundesliga der Männer? Fragen dazu kann vielleicht der folgende Text beantworten.

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Wie ist die neue Hymne des FC Bayern?

Die (Tabellen)spitze macht einsam. Die Bayern bewegen sich gerade zwischen zwei Schwierigkeitsgraden auf der Spielekonsole: Für die Meisterschaft zu stark, für den Endgegner DFB-Pokal reicht es noch nicht. Der FC Bayern zwischen den Welten.

Die Langeweile scheint groß zu sein. Und weil sich nicht mal mehr auf der Jahreshauptversammlung am Wochenende die Gelegenheit ergab, mit internen Streits für ein bisschen Zeitvertreib zu sorgen, haben sich die Fans einfach eine neue Hymne ausgedacht. Beziehungsweise: einen bereits existierenden Fangesang zu einer waschechten Hymne gemacht. Dieser handelt glücklicherweise nicht von der beruflichen Karriere der Eltern von BVB-Fans, sondern davon, wie sehr die Fans ihren Verein lieben und dass er - Fußballnerds aufgepasst - schon mal Deutscher Meister war.

Warum genau dieses Lied, das man gefühlt in jedem Fußballstadion so schon mal gehört hat, dem "Stern des Südens" Konkurrenz machen soll, ist nicht klar. Vielleicht hat der VfB Stuttgart und Mercedes-Benz hier dann doch mal eine urheberrechtliche Beschwerde eingelegt. Egal: Eine nette Geste der Bayern-Fans an den Klub ist es allemal.

Hat es Leverkusen wieder drauf?

Wer den amtierenden Deutschen Meister (und das klingt immer noch komisch), Bayer Leverkusen, nach der Schwächephase schon ganz abgeschrieben hatte, der könnte eventuell falsch liegen. Auch wenn man längst nicht mehr so gut spielt wie in der Meistersaison, das Verlieren liegt den Leverkusenern dann doch nicht so. Deshalb wurde sich gegen den FC St. Pauli mit einem knappen 2:1 wieder mal ein bisschen zum Sieg gemogelt.

Man kann sagen: Bayer Leverkusen spielt zurzeit - und das klingt nicht weniger komisch - wie eine Spitzenmannschaft, die weiß, wann sie ihre Kräfte schonen muss. Wenn er damit Erfolg hat, fragt Trainer Xabi Alonso keiner mehr nach dem "Wie?". Erst recht nicht Real Madrid.

Wo wird es noch spannend?

Aber sind wir ganz ehrlich: Statt "13. Spieltag" könnte man in der Bundesliga auch sagen: nur noch zwölf Spiele bis zum nächsten Titelgewinn der Bayern. Vorne ist nichts los, der Abstiegskampf ist mehr oder weniger durch - so wirklich eng ist es deshalb nur im Kampf um die internationalen Plätze. Platz fünf und Platz elf trennen aktuell nur drei Punkte.

Wieder ganz vorne dabei: der VfL Wolfsburg, dessen viel kritisierte Stadionatmosphäre sich nach den letzten Erfolgen sicherlich vom "Friedhof" auf das Level "konstruktive VW-Mitgliederversammlung" weiterentwickelt. Hinter Wolfsburg haben die Dortmunder noch immer kein Rezept gefunden, sich an exotischen Orten wie Mönchengladbach zurechtzufinden und stehen auch deshalb in der Auswärtstabelle auf Platz 16.

Dahinter sind mit Freiburg, Stuttgart, Bremen oder eben der anderen Borussia mehrere Klubs, die sich irgendwo zwischen Europapokal-Gesängen und Sinnkrisen befinden und bei denen man nicht wirklich weiß, wo die Reise hingeht. Und das ist kurz vor der Winterpause auch gar nicht so schlimm.

Und sonst? Muss man sich vielleicht in anderen Ligen umgucken. In der 2. Bundesliga etwa, die derzeit Ergebnisse liefert, die wirken, als hätte sie jemand ausgewürfelt. Oder - siehe oben - im Meisterschaftskampf der Frauen-Bundesliga.

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