Leverkusen - Nach dem glücklichen Punktgewinn beim Titelrivalen genossen Jamal Musiala und Co. die Meistergesänge der mitgereisten Fans, Leverkusens Jungstar Florian Wirtz verstand dagegen die Welt nicht mehr. Nach einer wahren Abwehrschlacht retteten die Münchner ein 0:0 bei Titelverteidiger Bayer ins Ziel und machten vermutlich den vorentscheidenden Schritt Richtung 34. Meisterschaft.
Ein Taktik-Kniff von Meistercoach
"Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis. Natürlich haben wir selbst wenig kreiert. Leverkusen hat einen guten Tag gehabt. Sie haben uns unter Druck gesetzt. (...) Am Ende gehen wir mit einem Punkt nach Hause. Der ist vielleicht glücklich. Wichtig war, dass wir dieses Spiel nicht verlieren", sagte Bayern-Keeper
Rekordnationalspieler
Torjäger Schick und Boniface auf der Bank
Alonso blieb im mit Spannung erwarteten Spitzenspiel zwar im sechsten Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Club als Trainer unbesiegt. Doch auch ein Griff in die Trickkiste vor dem Spiel brachte seinem klar überlegenen Team nicht den dringend benötigten Sieg. Seine Torjäger
"Ich bin stolz. Wir haben fast alles gemacht, um zu gewinnen. Nur das Tor hat gefehlt", haderte Alonso. Ähnlich sah es Granit Xhaka: "Riesenleistung von uns. Wenn man die Tore nicht macht, ist es enttäuschend. Wir hätten es heute mehr als verdient, das Spiel zu gewinnen."
Vor den Augen von Ex-Bayern-Coach Thomas Tuchel spielte vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena auch ohne nominelle Spitze nur der Tabellenzweite. Der Treffer für Bayer wollte aber nicht fallen. Die Bayern hatten hingegen bis zum Schlusspfiff keine echte Torchance. Vincent Kompany dürfte dies herzlich egal sein. Der Belgier steht vor seiner ersten deutschen Meisterschaft in seiner Premierensaison als Bayern-Coach.
Duell Wirtz gegen Musiala geht an den Leverkusener
Das mit Spannung erwartete Duell zwischen Schick (14 Saisontore) und Bayerns Super-Torjäger Harry Kane (21) kam nicht wirklich zustande. Aber es gab ja noch das Aufeinandertreffen der beiden besten deutschen Fußballer: Bayers
Innenverteidiger Jonathan Tah rückte teils weit aus der Viererkette heraus und störte Musiala manchmal schon kurz vor dem Bayern-Strafraum bei der Ballannahme. Das durchaus mitunter harte Einsteigen Tahs gegen seinen Nationalmannschaftskollegen blieb zunächst aber ohne Konsequenzen in Form einer Karte.
Möglicherweise auch wegen der einschüchternden Sonderbewachung für Musiala war es erst einmal Wirtz, der in Erscheinung trat und mit einigen Traumpässen seinen Sonderstatus verdeutlichte. Leverkusen hatte auch nach 20 Minuten die erste große Möglichkeit, als Jeremie Frimpong an die Latte köpfte, nachdem Wirtz zuvor aus spitzem Winkel nur Manuel Neuer im Bayern-Tor getroffen hatte. Nur vier Minuten später war es Nathan Tella, der am Querbalken scheiterte. Die Führung Leverkusens lag in der Luft.
Spiel auf das Bayern-Tor
Die Bayern hielten die Null aber, weil sie mit Glück und Geschick verteidigten und die brenzligen Situationen allesamt überstanden. Offensiv kam erwartungsgemäß dagegen wenig vom Rekordmeister, der angesichts der Tabellensituation nicht zum Siegen verdammt war. In der gesamten ersten Halbzeit brachten die Gäste nicht einen Torschuss zustande.
Das Spiel auf ein Tor setzte sich auch nach dem Seitenwechsel fort. Auch ein Vierfachwechsel von Kompany nach fast 70 Minuten brachte keine Entlastung. Zu diesem Zeitpunkt stand es in der Torschussstatistik bereits 11:0 für die Werkself. Die Bayern verteidigten allerdings weiter fleißig und geduldig und mussten zudem lange auf weitere personelle Herausforderungen von der Bayer-Bank warten.
Bereits beim 0:0 in der Vorwoche beim VfL Wolfsburg war Alonso für seine Rotation kritisiert worden. In Wolfsburg war Wirtz erst von der Bank gekommen. © Deutsche Presse-Agentur


"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.