- Fünf Spieltage sind in der Bundesliga noch zu absolvieren.
- Der Abstiegskampf spitzt sich zu.
- Wem droht am ehesten der Gang in die Zweitklassigkeit? Wir machen den Abstiegscheck!
Fünf Spieltage vor dem Ende der Saison 2021/22 geht es im Abstiegskampf der Bundesliga heiß her. Borussia Mönchengladbach (37 Punkte), der VfL Bochum (36) und der VfL Wolfsburg (34) können sich nach dem vergangenen Spieltag mehr oder weniger sicher sein, die Klasse zu halten. Für die Teams ab Platz 14, auf dem aktuell der FC Augsburg steht, geht es aber um alles.
Davon ausgehend, dass Greuther Fürth mit aktuell zehn Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz so gut wie sicher abgestiegen ist, konzentriert sich der Kellerkampf noch auf vier Klubs. Wie ist die aktuelle Form dieser Teams und welches Programm haben sie noch zu absolvieren?
Platz 14: FC Augsburg, 32 Punkte, 34:46 Tore
Tiefenentspannt dürfte der FC Augsburg noch nicht sein. 15 Punkte sind maximal noch zu vergeben, sechs Zähler beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz. Aufgrund eines direkten Duells im Tabellenkeller herrscht ohnehin eine ganz besondere Brisanz. Abgesehen von den Mannschaften, die sich zuletzt relativ sicher retten konnten, haben die Fuggerstädter aktuell den besten Lauf. Die Kompaktheit, die Trainer Markus Weinzierl vorgibt, trug zuletzt mehrfach Früchte, zehn Punkte aus den letzten sechs Spielen und nur eine knappe 0:1-Niederlage in München beweisen, dass der FCA derzeit stabil ist.
Zudem konnte man sehr gut auf einzelne Ausfälle reagieren. Die Mannschaft verfolgt einen klaren Plan, unabhängig der Systematik. Ob Dreier- oder Viererkette spielt keine Rolle. Zum wichtigsten Zeitpunkt der Saison kommt auch noch das Mittelfeldzentrum um Arne Maier und Niklas Dorsch in die bis dato beste Form. Bei einem Restprogramm, das mit Hertha BSC, Bochum, dem 1. FC Köln, RB Leipzig und Greuther Fürth nicht leicht, aber auch nicht zu schwierig und vor allem mit drei Heimspielen ausgestattet ist, stehen die Chancen auf einen vorzeitigen Klassenerhalt gut.
Platz 15: VfB Stuttgart, 27 Punkte, 36:53 Tore
Beeindruckend ist, dass der VfB Stuttgart, derzeit auf Platz 15 stehend, seinen Weg unter Pellegrino Matarazzo konsequent weitergeht. Der Klub vertraut auf den Cheftrainer und seine Methoden, die Spieler stehen hinter der Strategie, die auf einem gewissen Risiko, aber auch auf spielerischen Glanzmomenten aufgebaut ist. Der Lohn dafür waren sicherlich die beiden Last-Minute-Siege zuletzt gegen Gladbach und Augsburg. Klar zu erkennen ist, dass die Mannschaft selbst in schwierigen Phasen Spaß am Fußballspielen haben kann.
Mit dieser Ausrichtung sollen auch die letzten Spiele angegangen werden. Dortmund konnte zuletzt nur phasenweise geärgert werden, das 0:2 war aber kein allzu großer Rückschlag. Mainz, Hertha BSC, Wolfsburg, Bayern und Köln lauten die fünf verbleibenden Gegner. Wie schon beim FC Augsburg könnte das Programm leichter sein, vielleicht wird das direkte Duell mit Hertha BSC im Olympiastadion wegweisend. Ein größeres Selbstvertrauen als die "Alte Dame" es zuletzt gezeigt hat, kann den Schwaben derzeit in jedem Fall attestiert werden.
Platz 16: Arminia Bielefeld, 26 Punkte, 23:43 Tore
Arminia Bielefeld ist das erste Sorgenkind im Abstiegskampf, auch wenn Stuttgart 2022 nicht viel mehr Punkte geholt hat. Die Stimmungslage ist aber eine völlig andere. Aktuell will es nicht so richtig laufen, Bielefeld hat abgesehen von Schlusslicht Fürth die wenigsten Siege der Liga und darüber hinaus auch noch die schwächste Offensive aller Teams. Zu allem Überfluss gab es zuletzt auch noch Verletzungen, unter anderem die schwere Kopfverletzung von Fabian Klos. In vielen Teilbereichen des Spiels treten aktuell Defizite auf, die nur schwer zu beheben sind, vor allem in der Kürze der Zeit.
Das 0:4 in Wolfsburg zuletzt war das sechste sieglose Spiel nacheinander, dabei gab es fünf Spiele, in denen kein eigener Treffer gelang. Am nächsten Spieltag reist auch noch der FC Bayern an. Sollte keine Leistungssteigerung erkennbar sein, muss Bielefeld sogar über die letzte Patrone, sprich eine Veränderung auf der Trainerposition, nachdenken. Die letzten vier Gegner heißen dann Köln, Hertha BSC, Bochum und RB Leipzig.
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Platz 17: Hertha BSC, 26 Punkte, 31:66 Tore
Das Derby am Samstag hätte für Hertha BSC ein großer Schritt sein können. Doch das Gegenteil war der Fall. Beim 1:4 legte Union schonungslos dar, welche Probleme die "Alte Dame" aktuell hat. Ein Trainerwechsel ist in Berlin kein Thema mehr: Tayfun Korkut kam für Pál Dárdai, Felix Magath löste Korkut ab – geholfen hat es nicht. Die kurze Hoffnung durch das 3:0 gegen Hoffenheim, zwei Spiele vor dem Derby, wurde jäh beendet. Nur eine 180-Grad-Wende der Berliner kann es noch richten. Und danach sieht es aktuell nicht aus.
Die Defensive wirkt überfordert, sobald das Tempo minimal erhöht wird, die eigenen Bemühungen im Ballbesitzspiel sind nahezu nonexistent. Kompaktheit und Effizienz wie gegen Hoffenheim blitzen nur ganz selten auf. Es gibt eigentlich nur einen Aspekt, der wirklich einigermaßen Mut macht: das Restprogramm. Die nächsten drei Spiele finden jeweils gegen einen direkten Konkurrenten statt. Es geht nacheinander gegen Augsburg, Stuttgart und Bielefeld. Anschließend warten noch Mainz und Dortmund.
Fazit: Der Bundesliga-Abstiegskampf kann zum Krimi werden
Die letzten Wochen in der Bundesligasaison versprechen viel Spannung. Der Abstiegskampf hat noch einige direkte Duelle in petto und könnte zum absoluten Krimi werden. Die Tabelle gibt aktuell einen relativ guten Überblick über die Formkurve der Mannschaften. Augsburg hat am 30. Spieltag mit dem Heimspiel gegen Hertha BSC bereits die Chance, den direkten Abstieg so gut wie sicher abzuwenden. Der FCA wirkt derzeit auch stabil und dürfte am wenigsten gefährdet sein.
Beim VfB Stuttgart stellt sich die Frage, ob die spielerischen Ansätze ausreichen. Für den klassischen Abstiegskampf ist diese Mannschaft nicht gemacht, aber die Spielidee wird mit Überzeugung verfolgt. Aktuell deutet also vieles darauf hin, dass Bielefeld und Hertha BSC den Relegationsplatz untereinander ausspielen, beide treffen auch noch direkt aufeinander. Insbesondere, wenn es dort keinen Sieger gibt, wird es dramatisch.
Verwendete Quellen:
- Bundesliga - Tabelle
- Restprogramm - Bundesliga
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