An den Spieltagen 24 und 25 der Bundesliga-Saison 2024/2025 gelang keinem Verein ein Heimsieg. Ist der Heimvorteil zunehmend ein Mythos? Eine kleine Spurensuche.

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Vom 28. Februar bis zum 10. März 2025 fanden in der Bundesliga 18 Partien statt – und nicht ein einziges Mal konnte eine Heimmannschaft als Sieger vom Platz gehen.

Sogar Bayern München und Borussia Dortmund verlieren in der Bundesliga zu Hause

Selbst heimstarke Teams wie der FC Bayern München (2:3 gegen Bochum) und Bayer Leverkusen (0:2 gegen Werder) verloren ihre Heimspiele gegen vermeintlich schwächere Gegner. Borussia Dortmund musste sich ebenfalls vor eigenem Publikum gegen Augsburg geschlagen geben.

Die Augsburger Fans im Dortmunder Westfalenstadion jubeln über der Anzeigetafel.
Die Augsburger Fans im Dortmunder Westfalenstadion jubeln über der Anzeigetafel. © IMAGO/kolbert-press/Marc Niemeyer

Dass dies innerhalb von zwei aufeinanderfolgenden Spieltagen passiert, ist historisch einmalig. Während es am 24. Spieltag acht Auswärtssiege und ein Unentschieden gab, folgte am 25. Spieltag eine Bilanz von fünf Auswärtssiegen und vier Remis.

Der Heimvorteil galt lange als einer der entscheidenden Faktoren im Fußball, doch er hat sich in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich verringert. Während die Heimsiegquote in den 1970er Jahren noch bei etwa 57 Prozent lag, sank sie in den 1990er Jahren auf 47 Prozent und beträgt in der aktuellen Saison nur noch 41 Prozent (bislang 93​ Heimsiege, 68 Unentschieden und 64 Heimniederlagen).

Mitreisende Auswärtsfans und der Videobeweis sind Faktoren für schwindenden Heimvorteil

Die Gründe für diesen Rückgang des statistischen Heimvorteils sind vielschichtig. Ein Faktor könnte die gestiegene taktische Flexibilität der Teams sein. Zudem sind moderne Reisemöglichkeiten besser, wodurch Auswärtsmannschaften erholter in ihre Spiele gehen.

Auch Auswärtsfans ziehen daraus einen Vorteil: Sie können z.B. per Schnellzug deutschlandweit ihren Vereinen folgen, wie es zuletzt der Schalke-Anhang tat, der am vergangenen Wochenende mit 25.000 Auswärtsfans ins Berliner Olympiastadion kam - und prompt einen 2:1-Sieg gegen die Hertha einfuhr.

Auch der Videobeweis und der VAR haben womöglich einen wichtigen Einfluss: Schiedsrichter lassen sich offenbar weniger von der Atmosphäre der Heimfans beeinflussen als früher.

Verwendete Quellen: