Endlich geht es wieder los! Am Samstag startet die Bundesliga in die Frühjahrssaison. Red Bull Salzburg hat an der Tabellenspitze überwintert, knapp dahinter lauern die Austria und Rapid Wien. Wie sind die restlichen Teams aufgestellt? Wir machen den Check.

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Red Bull Salzburg hatte zu Beginn der Saison 2015/2016 mit der strategischen Neuausrichtung des Vereins sowie den Abgängen von Leistungsträgern wie Marcel Sabitzer, Massimo Bruno und André Ramalho zu kämpfen. Dementsprechend schwach war der Liga-Start: Liefering-Trainer Peter Zeidler, der nach dem Ausscheiden von Meister-Coach Adi Hütter das Steuer bei den Bullen übernahm, stand mit seiner Mannschaft drei Runden lang im Tabellenkeller.

In der Folge fing sich der Meister zwar, ließ wegen Schwächen in der Defensive jedoch zu oft Punkte liegen und verpasste zudem den Einzug in die Europa League. Zu allem Überfluss verlor der Verein nach einem internen Streit auch noch seinen Abwehrchef Martin Hinteregger. Der ÖFB-Teamspieler wechselte im Winter zu Borussia Mönchengladbach. All das musste Peter Zeidler auf seine Kappe nehmen. Die mit Müh und Not errungene Winterkrone konnte seinen Job nicht retten: In der Frühjahrssaison lenkt Oscar Garcia die Geschicke des Vereins.

Nach seiner 15-monatigen Fußballpause müsste Garcia die nötige Energie haben, um die Bullen wieder zu beflügeln. Bei den eher enttäuschenden Testspielen gegen den FSV Frankfurt (0:1), Mlada Boleslav (0:1) und den SV Sandhausen (1:1) war jedoch noch kein derartiger Effekt zu erkennen.

Rapid gelingt Saisonauftakt nach Maß

Dem SK Rapid Wien gelang mit fünf Siegen und einem Remis in den ersten sechs Spielen ein Saisonauftakt nach Maß. Auch international machte die Elf von Trainer Zoran Barisic auf sich aufmerksam: Rapid schaffte nicht nur den Einzug in die Europa-League-Gruppenphase, sondern holte sich dort auch unerwartet den Gruppensieg. In der Bundesliga geriet der Motor der Grün-Weißen gen Ende der Herbstsaison etwas ins Stottern.

Sie überwinterten auf dem dritten Tabellenplatz, sind mit drei Punkten Rückstand auf Herbstmeister Red Bull Salzburg jedoch in Schlagdistanz. Da es abgesehen von Philipp Huspek bislang keine Abgänge gab, kann man davon ausgehen, dass Rapid in der zweiten Saisonhälfte auf einem ähnlich hohen Niveau weiterspielen wird wie bisher.

Aus den letzten Testspiele gegen den FC St. Pauli und Bohemians Prag, die beide mit einem unspektakulären Remis endeten, lässt sich noch keine Tendenz ablesen. Ein erster Gradmesser dafür, wo Rapid steht, wird das Heimspiel gegen Tabellenschlusslicht WAC werden.

Ausrutscher kosten Austria die Winterkrone

Der FK Austria schaffte einen ähnlich guten Saisonstart wie der Stadt-Rivale Rapid, kam nur im ersten Wiener Derby mit 2:5 unter die Räder. Im Finale der Hinrunde leistete sich die Elf von Thorsten Fink jedoch gleich drei Ausrutscher gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller. Die Niederlagen gegen Ried, den WAC und gegen Altach kosteten die Veilchen die Winterkrone. Mitschuld an dem zuletzt schlechten Abschneiden der Austria war sicher die eher magere Torausbeute.

Doch Fink hat reagiert und mit der Verpflichtung des Grödiger Goalgetters Lucas Venuto die Offensive seiner Mannschaft verstärkt. Der Torjäger könnte schon zum Start der Rückrunde gegen seinen Ex-Club zum Einsatz kommen und der Austria dabei helfen, wieder auf die Siegerstraße zurückzufinden. Angeknackstes Selbstvertrauen scheinen die Veilchen zumindest nicht zu haben: Nach den Testspiel-Erfolgen gegen den SV Sandhausen (2:1) und den FC Basel (3:1) starten sie sicher mit breiter Brust in die Rückrunde.

Harter Kampf um die Meisterschale ist garantiert

Ein harter Dreikampf um die Meisterschale ist also garantiert. Darüber hinaus zeichnet sich derzeit ein spannendes Duell um den Klassenerhalt ab: Die SV Ried hat mit vier Siegen in den letzten fünf Spielen der Hinrunde ein kräftiges Lebenszeichen von sich gegeben und den Anschluss an das Tabellen-Mittelfeld gefunden. Fraglich ist, ob Paul Gludovatz den Abgang der Team-Stützen Oliver Kragl (Frosinone Calcio) und Thomas Murg (SK Rapid) kompensieren kann.

Auch der WAC konnte unter Neo-Coach Heimo Pfeifenberger wieder öfter als zuletzt punkten und sich ein wenig Luft verschaffen. Bleibt abzuwarten, ob sich die Kärntner in der Rückrunde aus dem Abstiegssumpf befreien können – oder ob die Last der roten Laterne sie nach unten in die zweite Spielklasse zieht.

Schwer abschätzbar ist, wie stark sich der Abgang von Torjäger Venuto auf den SV Grödig auswirkt. Der Stürmer erzielte in der laufenden Saison mehr als ein Viertel der Tore für die Salzburger und wird daher schmerzlich fehlen.

Fängt sich der SV Mattersburg wieder?

Interessant ist auch, ob sich der SV Mattersburg wieder fängt. Die Formkurve des Aufsteigers zeigt seit Anfang November steil nach unten. Erschwerend kommt hinzu, dass Trainer Ivica Vastic in der Vorbereitung auf Stürmer-Talent Karim Onisiwo verzichten muss. Der Neo-ÖFB-Teamspieler wechselte im Winter zum deutschen Bundesliga-Verein FSV Mainz.

Wenig Veränderung zu erwarten ist bei der Admira und beim SK Sturm: Beide Teams sind im Tabellen-Mittelfeld einzementiert und werden es schwer haben, noch in den Kampf um die Meisterschaft einzugreifen. Am ehesten wird es hier ein Duell um den vierten Platz geben, der zum Start in der Europa League-Qualifikation berechtigt. Hier dürfte die Admira vermutlich die besseren Karten haben: Sturm hat über den Winter nämlich nicht nur Offensiv-Kräfte wie Anel Hadzic und Josip Tadic verloren, sondern muss auch auf seinen Kapitän und Abwehrchef Michael Madl verzichten. Auch in den Testspielen waren die Südstädter überzeugender als die Blackys.

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