Der Linzer Athletik-Sport-Klub gab die Trennung von ihrem Trainer Thomas Darazs am Dienstag bekannt. Der Bundesligist präsentierte auch direkt seinen Nachfolger, der nun auch Sportdirektor wird: Markus Schopp.
Der sportlich wankende Fußball-Bundesligist LASK hat sich am Dienstag von Trainer Thomas Darazs getrennt und mit Markus Schopp bereits einen Nachfolger präsentiert. Der 50-jährige Steirer vollzieht dank einer Ausstiegsklausel einen fliegenden Wechsel von Ligarivale TSV Hartberg und erhält einen Vertrag bis Sommer 2027. Schopp wird beim Tabellenvorletzten wie schon beim TSV auch das Amt des Sportdirektors bekleiden, dieses hatte bisher Radovan Vujanovic inne.
"Die Entwicklung und die Leistungen in den letzten Wochen haben uns dazu veranlasst, diesen Schritt zu setzen und einen neuen Trainer zu verpflichten", sagte Club-Präsident Siegmund Gruber in einer Aussendung. Er hatte erst im Mai Darazs mit einem Vertrag bis 2026 ausgestattet. Der Wiener hatte die Mannschaft im Frühjahr vom glücklosen Thomas Sageder übernommen, in der Folge stabilisiert und Rang drei abgesichert. Dabei war eigentlich Maximilian Ritscher als Cheftrainer vorgesehen, der wegen fehlender Pro-Lizenz aber schließlich als Assistent werkte - und dies auch weiter tun wird.
Von Position drei ist der LASK aktuell jedenfalls weit entfernt. Dem Auftaktsieg stehen in der Liga vier Niederlagen in Folge gegenüber, in der Vorwoche verpasste man im Play-off gegen FCSB Bukarest den Einzug in die Europa League und muss mit der Conference League vorliebnehmen. Seine Vorstellungen vom ballbesitzorientierten Erfolgsfußball konnte Darazs nicht umsetzen. Einer der teuersten Kader der Liga gab zuletzt ein spielerisch schwaches Bild ab, Verletzungsprobleme gesellten sich dazu.
Das soll sich nun ändern. "Ziel mit dieser Mannschaft kann es nur sein, nicht nur an die Erfolge der vergangenen Jahre anzuknüpfen, sondern weitere Schritte nach vorne zu machen", betonte der 56-fache ÖFB-Teamkicker Schopp, der als fünfter Trainer seit September 2021 auf der Gugl anheuert. "Wir sind sehr froh, dass wir mit Markus Schopp nun einen sehr erfahrenen Trainer für uns gewinnen konnten, der speziell in Hartberg seit vielen Jahren herausragende Arbeit leistet", betonte Gruber.
Entwicklung ändert in Hartberg "einiges"
Schopp, der seinen bisherigen Assistenten Alexander Marchat nach Oberösterreich mitnimmt, trat im Dezember 2022 seine zweite Amtszeit als Hartberg-Coach an. Mit den Steirern schaffte er zweimal den Sprung in die Top sechs, 2020/21 war man in der Europa-League-Quali vertreten. 2021 versuchte er sich vier Monate als Trainer des englischen Zweitligisten Barnsley, davor hatte er bereits von 2018 an in Hartberg gewirkt.
In der Oststeiermark sind die Verantwortlichen nun gefordert. "Der Wechselwunsch kam natürlich sehr überraschend für uns", meinte Geschäftsführer und Obmann Erich Korherr - Ausstiegsklausel hin oder her. "Diese Entwicklung ändert natürlich einiges, aber wir werden Ruhe bewahren, wie wir es immer tun." Die Hartberger stehen derzeit als Tabellenletzter - bei einem Spiel weniger - ähnlich schlecht da wie der LASK. "Wir werden die Herausforderung mit Sicherheit meistern", so Korherr. "Der Abschied von Markus Schopp (...) ist sehr schade, aber es zeigt einmal mehr, dass der TSV Hartberg ein großartiges Sprungbrett für größere Vereine ist." (APA/bearbeitet von mak)
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