Die 11. Runde der Bundesliga brachte die erwarteten Siege für das Spitzentrio, wobei Red Bull gegen Schlusslicht Wiener Neustadt zwischenzeitlich aber ein wenig zittern musste. Altach bleibt die zweite Überraschungsmannschaft. Bei Sturm Graz feierte Trainer Franco Foda ein erfolgreiches Comeback.
Red Bull Salzburg - Wiener Neustadt 4:1 (2:1)
Das Spiel des haushohen Titelfavoriten gegen das Schlusslicht entwickelte sich schnell so wie erwartet. Bereits nach nicht einmal 180 Sekunden war der Defensivplan der Gäste über den Haufen geworfen, als Salzburg mit dem ersten Torschuss traf. Nach 22 Minuten hieß es dann schon 2:0.
Bis zur Pause häuften die Gastgeber, die zunächst ohne ihre Top-Stürmer Soriano und Alan angetreten waren, ein Torschussverhältnis von 17:1 an. Der eine Versuch der Gäste traf aber ins Netz. Deshalb blieb die Partie auch spannend, selbst wenn die Zuschauer in Salzburg klassischen Einbahnstraßenfußball zu sehen bekamen.
Red Bull erspielte sich zahlreiche große Chancen, wurde aber mit jedem weiteren Fehlversuch nervöser und musste bis in die Schlussphase sogar um den verdienten Dreier zittern. Erst der drei Minuten zuvor eingewechselte Soriano besorgte mit seinem ersten Ballkontakt die Entscheidung.
"Ich bin richtig froh, dass wir endlich wieder mehrere Tore erzielt und ein gutes Spiel absolviert haben", sagte Salzburgs Kevin Kampl, der den Endstand zum 4:1 beisteuerte. "Jetzt können wir beruhigt in die Länderspielpause gehen."
Salzburg bleibt durch den Sieg an Spitzenreiter Wolfsberg dran. Für Wiener Neustadt wird es im Keller immer finsterer. Die Gegentore 30 bis 33 machen der defensivschwächsten Mannschaft der Liga auch kaum Hoffnung.
SV Ried - Rapid Wien 1:2 (1:0)
Rapid zeigte sich gut erholt von der Niederlage letzte Woche gegen Salzburg und siegte beim Kellerkind letztlich verdient. Dass zwei Tore nach Standards die Entscheidung brachten, dürfte die Hauptstädter nur am Rande interessieren. Rapid war über die komplette Spielzeit die aktivere Mannschaft mit den größeren Chancen.
Allerdings hatten die Gäste in der Schlussphase auch Glück, dass der Schiedsrichter dem SVR einen klaren Foulelfmeter verweigerte. Rapid-Coach Zoran Barisic sprach dennoch von einem verdienten Sieg seiner Mannschaft, die jetzt wieder auf Rang drei geklettert ist und zumindest noch einigermaßen Kontakt zum Spitzenduo hat.
Ried-Trainer Oliver Glasner haderte dagegen mit seiner Mannschaft, die kurz vor der Pause sogar in Führung gegangen war, und dem Unparteiischen. "Das war eine sehr bittere Niederlage, vor allem, weil sie durch zwei Eckbälle passiert ist. Da waren wir unaufmerksam. Das war ein ganz klarer Elfer, da kann es keine zwei Meinungen geben. Wenn ich das jetzt sehe, bin ich richtig sauer. Eine Gemeinheit, diesen Elfmeter nicht zu pfeifen."
Ried bleibt nach der nunmehr bereits sechsten Niederlage der Saison auf dem vorletzten Platz und muss nach der Länderspielpause gegen Red Bull Salzburg ran.
Austria Wien - Wolfsberger AC 0:2 (0:1)
Es bleibt dabei: Der WAC ist weiter auf Kurs, die Konkurrenz wartet bisher vergeblich auf den Einbruch der Kärntner. Von elf Spielen hat Wolfsberg nun schon neun gewonnen. "Ich glaube, man kennt uns mittlerweile auch außerhalb von Kärnten", sagte Wolfsbergs Trainer Didi Kühbauer ein wenig süffisant.
Er und seine Mannschaft können wohl auch in Zukunft bestens mit dem Image des Außenseiters leben, der dazu von den Kontrahenten immer noch latent unterschätzt wird. Wolfsberg schlug die Austria mit seiner sehr eigenen Art, ging aggressiv und frühzeitig ins Pressing und dominierte so die Partie.
Die Tore durch Peter Zulj und Manuel Weber waren gewissermaßen folgerichtig, so groß war der Unterschied zwischen beiden Mannschaften. Die Austria ist nach zuletzt vier Spielen am Stück ohne Niederlage wieder unsanft gelandet, zudem war das 0:2 die erste Heimniederlage der Saison. Dabei wollten die Wiener langsam den Blick nach oben richten.
"Das heute ein großer Dämpfer. Wir haben geglaubt, dass wir im Aufwind sind und gewinnen können. Das Ergebnis ist sehr enttäuschend", musste FAK-Trainer Gerald Baumgartner einräumen.
Sturm Graz - SV Grödig 1:0 (0:0)
Für beide Teams war es eine richtungweisende Partie - und für Franco Foda die Rückkehr in die alte Heimat. Über 9000 Fans wollten Fodas Premiere auf der Bank erleben und sahen stürmische Gastgeber, die 22 Torschüsse summierten und in den Zweikämpfen sehr aggressiv zu Werke gingen.
Das goldene Tor wenige Minuten vor dem Abpfiff entsprang dann aus einer einstudierten Eckballvariante - viel mehr konnte Foda in den wenigen Tagen seiner neuen Amtszeit wohl gar nicht machen.
Für Graz zeigt die Tendenz nach dem dritten Spiel in Folge ohne Niederlage etwas nach oben, die Schwarz-Weißen haben mit 15 Punkten den Anschluss an die europäischen Plätze geschafft. Der erste Heimsieg seit neun Wochen hat einige schon wieder mutig gemacht. "Zu Hause soll wieder jeder vor uns Respekt haben", sagte Torschütze Marko Djuricin.
Grödig hat dagegen ganz andere Probleme, ist seit nunmehr sechs Spielen ohne Dreier und erzielte dabei in den letzten drei Partien kein eigenes Tor. Das Resultat ist ein Platz im Tabellenkeller.
Admira Wacker - SCR Altach 0:2 (0:1)
Sie haben es schon wieder getan: Die frechen Aufsteiger aus Altach rücken nach dem vierten Saisonsieg auf einen Europapokalplatz vor. Gegen die Admira brauchte es phasenweise zwar auch etwas Glück, letztlich geht der Sieg aber in Ordnung. "Wir hatten die richtige Einstellung, wir sind allerdings bei weitem noch nicht am Zenit. Es war jedenfalls ein verdienter Sieg", sagte Gästetrainer Damir Canadi.
Die Admira führt ihre Berg- und Talfahrt weiter fort, derzeit ist wieder der Weg nach unten eingeschlagen. Durch die fünfte Niederlage und das dritte Ligaspiel in Serie ohne Sieg tritt die Admira weiter auf der Stelle und steckt im Niemandsland der Tabelle fest.
Ganz anders Altach: Der Neuling hat schon 16 Punkte auf dem Konto - und das bei einem negativen Torverhältnis. Seit Mitte August ist Altach nun schon ungeschlagen. Neben Wolfsberg bleibt Altach deshalb die Überraschungsmannschaft der Saison.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.