Ein Spiel wie ein Spaziergang: Im ÖFB-Cupfinale gegen Austria Lustenau holen sich die Salzburger "Bullen" nahezu im Vorübergehen ihren siebten Cup-Titel.

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Red Bull Salzburg hat sich den ersten nationalen Fußball-Titel in Zeiten der Coronavirus-Pandemie geholt. Mit einem mühelosen 5:0 (2:0) gegen den Zweitligisten Austria Lustenau wurden die "Bullen" im als Geisterspiel ausgetragenen ÖFB-Cupfinale in Klagenfurt ihrer Favoritenstellung gerecht. Sie stemmten am Freitag ihren siebenten Cup-Titel, den sechsten in den jüngsten sieben Jahren.

Im ersten Pflichtspiel seit 12. März in Österreich erzielten Dominik Szoboszlai (19.), Dominik Stumberger (21./Eigentor) , Noah Okafor (53.), Majeed Ashimeru (65.) und Sekou Koita (79.) die Treffer der ungefährdeten Salzburger. Sie gehen nach dem erstinstanzlichen Sechs-Punkte-Abzug für den LASK ab Mittwoch als Bundesliga-Tabellenführer auf das siebente Double in der RB-Ära los.

Ins Schwitzen geraten die Salzburger nicht

Während Salzburg in der Cup-Siegerliste mit dem FC Tirol (7) gleichzog - davor liegen nur noch die Wiener Austria (27) und Rapid (14) - verlor Lustenau auch sein zweites Cup-Endspiel nach dem 0:2 gegen SV Ried 2011. Die Vorarlberger agierten nach einem mutigen Start zu fehleranfällig, um die Salzburger ernsthaft ins Schwitzen zu bringen. Lustenau-Coach Roman Mählich konnte an vorderster Front zwar Torjäger Ronivaldo aufbieten, musste aber Einsergoalie Domenik Schierl gesperrt vorgeben. Dessen Ersatzmann Florian Eres (21) sollte bittere erste Minuten im Lustenau-Dress erleben.

Auf der Gegenseite verzichtete Salzburg-Coach Jesse Marsch auf Überraschungen in seiner Aufstellung. Der US-Amerikaner, der vor leeren Rängen seinen ersten Titel mit Salzburg feierte, sah einen konzentrierten Start seiner Truppe, die nach zehn Minuten druckvoller wurde. Hwang Hee-chan (11.), Patson Daka (12./Kopfball) und Zlatko Junuzovic (16./Freistoß) näherten sich an, nach 19 Minuten stand es 1:0.

Szoboszlai zirkelte das Kunstleder mit einem nicht unhaltbar scheinenden Freistoß an Goalie Eres vorbei (19.). Die Salzburger jubelten fast überschwänglich. Hwang, der den Torschützen an der Schulter tätschelte, wurde von den Teamkollegen sogleich auf den Sicherheitsabstand hingewiesen. Danach wurde, den Abstand wahrend, im Tänzeln gefeiert.

Ein unglücklicher Eigentreffer

Jubelbilder, die sich - in anderer Ausprägung - kurz darauf wiederholten. Denn Lustenau-Verteidiger Stumberger lenkte den Ball, von Eres unglücklich ans Schienbein gespitzelt, ins eigene Tor (21.). Der Goalie hatte, von anstürmenden Salzburgern und einem ambitionierten Rückpass seines Mitspielers unter Druck gesetzt, den Treffer mit einem Fehlpass selbst eingeleitet.

Salzburg, das im Cup-Verlauf unter anderen Rapid (2:1 n.V./2. Runde) und den LASK (1:0/Halbfinale) eliminiert hatte, schickte sich für den Selbstläufer an. Zwar erlaubten sich die, wie ihr Gegner erst seit zwei Wochen im Mannschaftstraining stehenden "Bullen" im Verlauf der ersten Hälfte noch gute Chancen auszulassen, in der 53. Minute aber war die Partie endgültig entschieden. Okafor, mit 11,2 Millionen Euro der teuerste Neuzugang der Liga-Geschichte der heimischen Liga, bekam Zeit und Raum und schrieb mit dem 3:0 erstmals für Salzburg an.

Mählich wechselte innerhalb kürzester Zeit dreimal. Und seine Elf kam über Ronivaldo, der die Latte traf, zu einer ersten Topchance. Das vierte und fünfte Tor gelang aber wieder Salzburg. Ashimeru markierte erst mit einem trockenen Distanzschuss das 4:0 (65.), danach bugsierte Koita den Ball im Rutschen ins Tor (79.). Der Treffer zählte dennoch. Koita war einer von insgesamt fünf "Jokern", die Marsch gemäß der neuen Wechsel-Regel im Verlauf der zweiten Hälfte zog. Die Schlüsselspieler werden in der Liga ab Mittwoch (20.30 Uhr) gebraucht, wenn der vier Punkte zurückliegende SK Rapid in Wals-Siezenheim gastiert. Zuschauer müssen wieder draußen bleiben.  © APA

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