Salzburg (dpa) - Der lebenslang gesperrte österreichische Fußballprofi Dominique Taboga hat kurz vor seiner Verhaftung wegen der Verwicklung in einen Wettskandal offenbar an einen Suizid gedacht. "Ich habe einen Abschiedsbrief verfasst, meiner Frau übergeben und mich von ihr und den Kindern verabschiedet. Ich habe schon abgeschlossen gehabt", sagte Taboga bei seinem ersten öffentlichen Interview am Donnerstagabend auf Servus TV. Seine Frau habe ihn "da rausgeholt" und aufgefordert, reinen Tisch zu machen.
Taboga wird im Zusammenhang mit Spielmanipulation und Wettbetrug verdächtigt, darüber hinaus wird gegen ihn auch wegen Veruntreuung ermittelt. Der 31-Jährige hatte bei der Polizei zunächst behauptet, er hätte ein Spiel manipulieren sollen, habe sich aber geweigert. Wegen des entgangenen Gewinns habe man ihn unter Androhung von Gewalt gegen sich und seine Familie erpresst. Später stellte sich heraus, dass Taboga offenbar Mitspieler zu Spielmanipulationen angestiftet haben soll. Der Verteidiger war erst Ende Januar aus der Untersuchungshaft wieder entlassen worden.
Bei seiner Aussage habe er übertrieben, aber "zu 80 Prozent hat meine Aussage gestimmt", ergänzte Taboga, der nach eigenen Angaben zwischen 70 000 und 80 000 Euro für Manipulationen von der Wettmafia erhalten, durch Erpressungen aber über 100 000 Euro zurückgezahlt habe.
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