Im Spitzenspiel in Wien ging in der Schlussphase so richtig die Post ab. Wolfsberg hatte einige Mühe, um an der Spitze zu bleiben. Im Keller hat Ried endlich mal wieder einen Sieg eingefahren. Deshalb gibt es jetzt wieder ein neues Schlusslicht.

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Rapid Wien - Red Bull Salzburg 1:2 (0:0)

Drei Themen bestimmten im Vorfeld die Partie: Die mögliche Rapid-Revanche für das 1:6 aus dem Hinspiel, die Rückkehr von Marcel Sabitzer und die Chance für die Gastgeber, in der Tabelle zu den Salzburgern auszuschließen und aus dem Titelzweikampf einen Dreikampf zu machen.

Salzburg kam mit der "Empfehlung" von drei Liganiederlagen in Serie nach Wien, während Rapid zuletzt bärenstark auftrumpfte. Im Ernst-Happel-Stadion war es aber dann nur eine Mannschaft, die über 90 Minuten den Ton angab und am Ende völlig verdient gewann.

Die 25.300 Fans sahen zwar Rapid mit mehr Spielanteilen, die Chancen hatte aber fast ausschließlich Red Bull. Zur Pause standen sechs zu eins Torschüsse für die Gäste. Bis sechs Minuten vor Schluss vergab Salzburg weitere hochkarätige Chancen, ehe der verlorene Rapid-Sohn Sabitzer unfreiwillig die überfällige Führung einleitete. Bei seiner Auswechslung machte er für Bruno Platz. Und der traf Sekunden danach mit seiner ersten Ballberührung zur Führung der Gäste.

Fünf Minuten später machte Alan nach einem Konter mit seinem sechsten Saisontor den Sack zu. Der Treffer von Philipp Prosenik in der vierten Minute der Nachspielzeit kam für die Wiener zu spät. Das zu knappe Endergebnis spiegelt nicht die Kräfteverhältnisse wider. Am Ende standen unglaubliche 20:4 Torschüsse für Salzburg.

Rapid verpasste durch die erste Niederlage nach davor drei Siegen mit 10:1 Toren den Anschluss an das Führungsduo, während sich Red Bull in eindrucksvoller Manier selbst aus der Krise schoss und der einzig ernsthafte Verfolger von Spitzenreiter Wolfsberg bleibt.

"Red Bull war uns überlegen und hat sich wieder von uns abgesetzt. Das ist passiert und ist schade. Aber wir müssen das wegstecken und weitermachen", gab Rapids Steffen Hofmann selbstkritisch zu.

Wolfsberger AC - Admira Wacker 2:1 (1:0)

Der Tabellenführer hat die Spitze erfolgreich verteidigt - auch wenn es gegen die Admira ein hartes Stück Arbeit war. Ein sehenswerter Treffer von Joachim Standfest eine Minute vor dem Ende bedeutete den achten Saisonsieg für die Überraschungsmannschaft der Saison.

Das schönste Tor des Tages erzielte aber der Südstädter Benjamin Sulimani, der per Fallrückzieher zum zwischenzeitlichen Ausgleich für die Gäste traf. Wolfsberg reagierte auf den Schock kurz nach der Pause mit wütenden Angriffen, lief sich aber immer wieder an der gut organisierten Admira-Abwehr fest.

"Die Admira steht nicht umsonst auf Platz vier. Sie sind sehr kompakt gestanden. Wir haben nach dem Ausgleich etwas den Faden verloren. In den letzten 20 Minuten waren wir aber besser, der Sieg ist also nicht unverdient", sagte Siegtorschütze Standfest.

Nach der klaren Niederlage vor Wochenfrist gegen Rapid zeigte sich Wolfsberg gut erholt, sicherlich gab auch der Pokalerfolg in Ried unter der Woche zusätzlichen Auftrieb. Zum ersten Mal seit über vier Wochen schaffte Wolfsberg wieder zwei Pflichtspielsiege am Stück und bleibt mit 24 Punkten an der Spitze der Tabelle.

Die Admira, die am Ende sogar 59 Prozent Ballbesitz hatte, verpasste einen großen Satz nach vorne in der Tabelle und bleibt mit nur zwölf Punkten auf Rang sieben.

Sturm Graz - SCR Altach 2:2 (2:1)

Das Duell der Europapokalanwärter endete in Spiel eins nach dem Abgang von Sturm-Trainer Darko Milanic zu Leeds United mit einem gerechten Remis. In einer von beiden Seiten spielerisch eher bescheiden geführten Partie fielen wenig überraschend alle vier Tore nach Standardsituationen.

Graz lag in nahezu allen Statistiken vorne, hatte mehr Ballbesitz (65 Prozent), mehr gewonnene Zweikämpfe (58 Prozent) und mehr Torschüsse (16:7). Und trotzdem hielt der Heimfluch von Sturm weiter an. Seit Anfang August hat Graz nun schon kein Heimspiel mehr gewonnen, das Remis bedeutete überdies nach sechs Siegen zu Hause in der Historie gegen Altach die ersten Punktverluste.

Einen letzten Aufreger in einer allenfalls durchschnittlichen Partie bekamen die Fans bei der Roten Karte gegen Altachs Louis Ngwat-Mahop präsentiert, der eine Viertelstunde vor dem Ende wegen einer Unsportlichkeit gegen Lukas Spendlhofer vom Platz flog. Ngwat-Mahop soll seinen am Boden liegenden Gegenspieler nach einem Schiedsrichterpfiff noch angeschossen haben.

Altach bleibt durch das Remis in der Tabelle vor Sturm platziert und hält Platz vier. Außerdem sind die Gäste durch die beiden Tore in Graz nicht mehr die Minimalisten der Liga. Altach steht jetzt bei immerhin zwölf erzielten Toren. Das Torverhältnis ist als Tabellenvierter aber immer noch negativ.

SV Grödig - Austria Wien 0:0

Das Ergebnis in Grödig passte zur tristen Zuschauerkulisse: lediglich 1800 Fans wollten die Partie sehen. Allerdings war die Partie phasenweise durchaus beschwingt. Der Austria gehörte nach einer langen Anlaufzeit die erste Halbzeit, die Gäste konnten im ersten Durchgang aber drei klare Chancen nicht nutzen.

Nach dem Wechsel kam Grödig besser auf und hatte bei einem Kopfball an den Pfosten Pech. Insgesamt 36 Mal schossen beide Teams zusammen auf das gegnerischen Tor (19:17 Torschüsse). Am Ende waren beide Trainer mit dem Ergebnis auch zufrieden.

"Wir haben jetzt drei Partien in Serie zu null gespielt, das stimmt mich positiv. Und offensiv sind wir zu zahlreichen Chancen gekommen. Wir sind auf einem guten Weg, irgendwann werden auch wieder die Siege gelingen", sagte Grödig-Coach Michael Baur.

Sein Gegenüber Gerald Baumgartner sah es ähnlich: "Grödig ist nicht unser Lieblingsgegner, wir tun uns da immer schwer. Wir müssen zufrieden sein mit diesem Punkt, das Unentschieden ist gerecht."

Die Mini-Serie der Austria mit drei Pflichtspielsiegen in Serie ist gerissen, trotzdem klettern die Wiener in der Tabelle einen Platz auf Rang sechs. Grödig bleibt auch im fünften Spiel in Folge ohne Dreier.

SC Wiener Neustadt - SV Ried 0:1 (0:0)

Mehr Abstiegsduell ging nun wirklich nicht. Dementsprechend schwach war das Spielniveau zwischen den Vorletzten und dem Letzten der Tabelle dann auch. Beide Mannschaften zeigten kaum spielerische Glanzpunkte und eigentlich wäre eine Nullnummer das gerechte Resultat der Partie gewesen.

Denis Thomallas Tor nach gut einer Stunde entschied die Partie aber zugunsten der glücklicheren Gäste. "Wir haben in der Phase das Tor gemacht, in der Neustadt zwei große Chancen gehabt hat", gab Trainer Oliver Glasner zu. "Am Ende war es ein etwas glücklicher Sieg für uns, aber ein Befreiungsschlag. Ich hoffe, dass uns der Sieg Auftrieb gibt."

Für Ried war es erst der zweite Saisonsieg überhaupt. Den ersten hatten die Gäste am ersten Spieltag gefeiert - ebenfalls gegen Wiener Neustadt. Die liegen nach der dritten Niederlage in Folge nun auf Platz zehn. Der kurzzeitige Höhenflug mit den beiden Siegen gegen die Admira und gegen Wolfsberg ist längst wieder beendet. Trainer Heimo Pfeifenberger übt sich deshalb in Durchhalteparolen.

"Wir haben die besseren Chancen gehabt, aber das Tor nicht gemacht. Mental ist es für unsere junge Mannschaft schwer. Sie muss cleverer werden. Wir dürfen jetzt nur nicht mit der Situation hadern."

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