Der deutsche "Clasico" steht vor der Tür. CL-Finale reloaded: Borussia Dortmund gegen FC Bayern München. Damit beginnt für den BVB die Woche der Wahrheit. Die könnte für die verletzungsgeplagten Ruhrpottler zu keinem schlechteren Zeitpunkt kommen.
Eine wichtige, nein, die wichtigste Woche der ganzen Saison liegt vor dem BVB. Das Spitzenspiel gegen die Bayern am Wochenende und das CL-Rückspiel gegen den SSC Neapel am Dienstag stehen an. Die Parole ist eindeutig: Verlieren verboten. Beide Spiele müssen gewonnen werden. Sonst geraten Dortmunds Saisonziele schon jetzt in Gefahr.
Mit einem Sieg gegen die Münchner sind die Dortmunder auf Augenhöhe mit dem Tabellenführer. Bei einer Niederlage kann die Borussia in der Tabelle sogar hinter den Verfolger aus Leverkusen rutschen. Himmel oder Hölle für
Klopp fehlt die gesamte Innenverteidigung
Umso fataler, dass genau jetzt bei Dortmund die halbe Startaufstellung verletzungsbedingt ausfällt. Neben den Langzeitverletzten Neven Subotic (Kreuz- und Innenbandriss) und
Somit fehlt Jürgen Klopp die gesamte Innenverteidigung.
Beim Thema Krankenstand macht der BVB aber keine halben Sachen. Im Testspiel gegen den Zweitligisten SC Paderborn verletzte sich nun auch Manuel Friedrich, der am Wochenende voraussichtlich neben dem Griechen Sokratis Papastathopoulos in der Innenverteidigung auflaufen sollte.
Lukasz Piszczek ist zwar wieder im Kader, aber wahrscheinlich noch nicht fit genug um gegen die Bayern die Abwehr zu unterstützen. Jetzt wird voraussichtlich der 21-jährige Erik Durm auf der linken Seite verteidigen, aber auch der Ersatzmann schlägt sich seit Wochen mit Kniebeschwerden herum. Bayerns Sturmabteilung scharrt angesichts dieser Aufstellung bereits mit den Hufen.
Eine gefestigte Abwehr sieht anders aus. Trotzdem muss Dortmund das Spitzenspiel am Wochenende gewinnen. Eine Niederlage gegen die Bayern kann bei der derzeit starken Verfassung des Tabellenführers bereits eine kleine Vorentscheidung im Meisterschaftskampf sein.
Die Dortmunder wissen aber um ihre Stärken und verweisen auf die letzten Begegnungen der beiden Spitzenklubs: "Im Supercup und im Champions-League-Finale haben wir in den letzten Monaten bewiesen, dass wir die einzige Mannschaft in der Bundesliga, vielleicht in ganz Europa sind, die Bayern Paroli bieten kann,"sagt der verletzte Gündogan. Die letzte Bayern-Niederlage in einem Pflichtspiel gab es, als die Dortmunder den Meister mit 4:2 im Supercup bezwangen.
Alles oder nichts gegen den SSC Neapel
"Fußball kann manchmal ungerecht sein", sagte Roman Weidenfeller nach dem 0:1 gegen den FC Arsenal im Sky-Interview. Es scheint als hätte der Dortmunder Keeper damit das Thema der kommenden Woche vorgegeben. Denn wenn die Wochenend-Begegnung mit dem Rekordmeister ein kleines Endspiel ist, dann ist die Champions-League-Begegnung am Dienstag gegen Neapel das große Finale. Dann heißt es für den angeschlagenen BVB: Alles oder nichts. Die Ausgangslage ist denkbar ungünstig.
Nach der unglücklichen Niederlage gegen die Engländer, die überlegene Borussia wurde von London eiskalt ausgekontert, rangieren die Dortmunder mit drei Punkten Rückstand auf Neapel und den FC Arsenal auf dem dritten Platz ihrer Gruppe.
Eine Niederlage gegen den derzeit Drittplatzierten der Serie A kann für Dortmund bereits das Ende im internationalen Wettbewerb bedeuten. Denn sollten die Londoner ihre Partie gegen Olympique Marseille gewinnen, würde das das rechnerische Aus für die Schwarz-Gelben bedeuten. Für den BVB als Finalteilnehmer des Vorjahres eine unvorstellbare Situation.
Jürgen Klopp geht also mit einer Not-Elf in die Wahnsinnswoche. Für Borussia heißt das Zähne zusammenbeißen, denn Mitleid können die Dortmunder von ihren Gegnern nicht erwarten.
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