Vielleicht ist das Remis gegen Elversberg später noch viel wert für den HSV im Rennen um den Aufstieg. Doch erst einmal überwiegt wohl die Enttäuschung. Der SSV Ulm schöpft dagegen nach dem Sieg gegen den SV Darmstadt 98 neue Hoffnung im Abstiegskampf.

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Dem Fußball-Zweitligisten Hamburger SV droht der Verlust der Tabellenführung. Das Team von Trainer Merlin Polzin kam gegen die SV Elversberg nicht über ein 0:0 hinaus. Vor 56.328 Zuschauern im Volksparkstadion waren die Gastgeber über weite Strecken die spielbestimmende Mannschaft, doch mit ihren zahlreichen Torchancen gingen die Hanseaten fahrlässig um. Der 1. FC Köln (47 Punkte) hat nun am Samstag die Chance, mit einem Sieg beim Tabellendritten SC Paderborn (45) die Hamburger (49) wieder von der Spitze zu verdrängen.

SSV Ulm 1846 - Darmstadt 98
Ulms Johannes Reichert und sein Team jubeln nach dem Sieg. © dpa / Harry Langer/dpa

Selke in der Startelf - Glatzel mit Heim-Comeback

HSV-Trainer Polzin hatte den zuletzt gesperrten Angreifer Davie Selke wieder in die Startelf berufen - und den beim klaren Sieg in Magdeburg überragenden Ransford Königsdörffer auf die Bank beordert. Selke hätte nach einem Freistoß von Miro Muheim (19.) beinahe die Führung der Gastgeber erzielt, doch Elversberg-Keeper Nicolas Kristof parierte glänzend.

Der HSV gab gegen die als Tabellen-Neunter angereisten Gäste weiter den Ton an, doch erneut Selke (31.) und Ludovit Reis (33.) vergaben. Danach stand HSV-Torhüter Daniel Heuer Fernandes im Blickpunkt: Er verhinderte ein Eigentor von William Mikelbrencis (40.) und rettete gegen Maurice Neubauer (41.).

Nach dem Seitenwechsel machte der HSV weiter Druck - doch die Gastgeber trafen trotz bester Chancen einfach nicht. Mit Kontern blieben die Gäste aus dem Saarland gefährlich, Lukas Petkov (61.) scheiterte am starken Heuer Fernandes. Für die Hamburger traf der eingewechselte Marco Richter (78.) noch die Latte. Wenig später gab Robert Glatzel sein Heim-Comeback nach langer Verletzungspause, bereits in Magdeburg war er kurz wieder auf dem Platz.

Erster Sieg mit Lechleiter: Ulm schöpft neue Hoffnung

Dank eines Doppelpacks zu Beginn der zweiten Hälfte hat der SSV Ulm einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga geschafft. Im zweiten Spiel unter dem neuen Trainer Robert Lechleiter gelang den Ulmern mit dem 2:1 (0:0) gegen den SV Darmstadt 98 der erste Sieg.

Binnen sechs Minuten erzielten Lucas Röser (51.) artistisch und Oliver Batista Meier (57.) aus der Distanz die Tore. Der Darmstädter Anschlusstreffer von Clemens Riedel (68.) war zu wenig.

Die Ulmer siegten erstmals seit Ende Januar wieder und kletterten zumindest vorübergehend dank des klar besseren Torverhältnisses an Eintracht Braunschweig vorbei auf den Abstiegsrelegationsrang. Für die Darmstädter von Trainer Florian Kohfeldt setzte sich mit der fünften Niederlage in Serie die Auswärtsmisere fort. Der Vorsprung auf Ulm verringerte sich auf acht Punkte.

Tore fallen erst in Hälfte zwei

Das Spiel begann auf mäßigem Niveau und nahm erst nach dem Seitenwechsel richtig Schwung auf. Pyrotechnik und Feuerwerk im Darmstädter Block verzögerten den Wiederbeginn. Dann durften die Gastgeber schnell jubeln. Im Sprung drückte Röser mit hohem Bein eine Flanke von Bastian Allgeier ins Tor.

Das erste Tor seit der Amtsübernahme von Lechleiter, der zuvor ein 0:0 gegen den Karlsruher SC erreicht hatte, tat den Ulmern gut. Batista Meier zeigte bei seinem Treffer aus der Distanz den vom neuen Coach geforderten Mut in der Offensive. Darmstadts Riedel machte die Partie mit seinem Kopfballtor nach einem Standard wieder spannend. Die Gäste hatten auch noch die Chance auf den Ausgleich. Doch die Ulmer brachten den Erfolg über die Zeit. (dpa/bearbeitet von cgo)