Der Hamburger SV büßt als Spitzenreiter im Duell mit dem Tabellenletzten Wehen Wiesbaden spät zwei Punkte ein. Gefeierter Held des Aufsteigers ist ein früherer Torjäger des HSV. Dessen Verfolger Bielefeld und Stuttgart sagen danke.
Der Hamburger SV hat die Tabellenführung in der 2. Bundesliga zwar verteidigt, dabei aber wichtige Punkte spät abgegeben.
Das Team von Trainer
Vor 8.200 Zuschauern erzielte David Kinsombi (48. Minute) das Führungstor, Törles Knöll, ehemals Torschützenkönig für den Hamburger SV in der Regionalliga Nord, glich für die Gastgeber spät (90.+1) aus. Wehens Stefan Aigner war zuvor mit einer Roten Karte nach einem groben Foulspiel (57.) vom Platz geflogen.
Die Hessen hatten dem Favoriten zumindest über 45 Minuten einen Kampf auf Augenhöhe geliefert.
Jeremias Lorch (8.) und Maximilian Dittgen (13.) verfehlten aufseiten der Hessen mit Schusschancen nur knapp, der später vom Platz gestellte Aigner (20.) hatte gar die größte Chance der ersten Halbzeit, als er frei und ungestört an Daniel Heuer Fernandes scheiterte.
Wiesbadens Keeper Lukas Watkowiak, der den verletzten Heinz Lindner vertrat, parierte mehrere Male stark, ließ einen Schuss von Tim Leibold aber abprallen, worauf Kinsombi zum 1:0 einschoss. Nach einer Ecke glich Joker Knöll, der 2017 unter Trainer Markus Gisdol sogar für den HSV ein Mal in der Bundesliga spielte, noch ganz spät aus.
Der VfB Stuttgart beendet seinen Negativlauf
Der VfB Stuttgart hat seine Niederlagenserie beendet und das Heimspiel gegen Dynamo Dresden 3:1 (2:0) gewonnen.
Im Duell der beiden einzigen Teams der Liga, die im Oktober keinen einzigen Punkt geholt hatten, war der VfB eine Halbzeit lang klar überlegen, musste am Sonntag aber doch wieder lange um die drei Punkte zittern.
Brian Hamalainen mit einem frühen Eigentor (3. Minute) und Santiago Ascacíbar (38.) brachten die Gastgeber mit zwei Toren in Führung.
Vor 52.129 Zuschauern waren ein Lattenschuss von Philipp Klement und zwei wegen Abseits nicht gegebene Treffer Ausdruck der Überlegenheit.
Weil Moussa Koné aber per Strafstoß nach einem Eingriff des Videoassistenten verkürzte (52.), war das teuerste Team der Liga lange in Gefahr - ehe der nur 20 Sekunden zuvor eingewechselte Silas Wamangituka in der 84. Minute das 3:1 erzielte.
Arminia Bielefeld träumt von seinem achten Bundesliga-Aufstieg
In Bielefeld reifen Träume von einer Rückkehr ins Fußball-Oberhaus. Mit dem 2:1 (1:0) über Holstein Kiel festigte das Team von Trainer Uwe Neuhaus den zweiten Tabellenplatz in der 2. Bundesliga und schloss nach Punkten zum Hamburger SV auf.
Vor 19.007 Zuschauern in der Schüco-Arena sorgte Fabian Klos (33. Minute) und Andreas Voglsammer (73.) für den hart erkämpfen Sieg der Arminia.
Dagegen mussten die starken Gäste trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs durch Emmanuel Iyoha (68.) drei Tage nach dem bitteren Knockout im Pokal beim Regionalligisten Verl den nächsten Rückschlag hinnehmen.
Das von Arminia-Coach Neuhaus im Vergleich zum knappen 2:3 im Pokal gegen den Bundesligisten Schalke auf drei Positionen umgebaute Team tat sich zunächst schwer.
Erst ein umstrittener Elfmeterpfiff des Schiedsrichters nach einem Zweikampf zwischen Arminia-Profi Marcel Hartel und Jonas Meffert ebnete den Weg. Torjäger Kloos behielt die Nerven und brachte sein Team mit seinem achten Saisontreffer in Führung.
Nach dem Wiederanpfiff verschärfte Kiel das Tempo und wurde durch den Treffer von Iyoha nach schöner Vorarbeit von Jae-Sung Lee belohnt.
Doch die Freude über den Ausgleich währte nur wenige Minuten. Ein Zuspiel von Klos beförderte Voglsammer mit einem schönen Schuss von der Strafraumgrenze ins Tor.
Bielefelds Fans sammeln Neonazi-Flyer ein
Erste Aufregung hatte bereits vor dem Anpfiff gegeben. Weil vermutlich Neonazis an den Eingängen des Stadions über Nacht laut Vereinsmitteilung "unzähliges rechtes Flyermaterial" abgelegt hatten, bat die Arminia die Fans um Hilfe gegen rechte Propaganda.
"Lasst uns zusammen unter dem Motto 'Reinigen gegen Rechts' zeigen, dass rechtes Gedankengut und Nazis bei uns keinen Platz haben", appellierte der Klub, "mit so viel Dreck vor der Tür wollen wir unser heutiges Heimspiel nicht bestreiten".
Diesem Wunsch kamen am Sonntagvormittag über 100 Fans nach und beseitigten die Flyer rechtzeitig vor Öffnung der Stadiontore. (hau/dpa)
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