Sebastian Vettel geht hart mit sich ins Gericht. Mit seinem Umweltbewusstsein versucht der viermalige Formel-1-Weltmeister, Kinder anzuspornen.
Der frühere Formel-1-Star
Er sei in der Formel 1 jahrelang in der Business oder First Class um die Welt geflogen und habe einen riesigen ökologischen Fußabdruck hinterlassen. "Doch muss ich mich deswegen schlecht fühlen? Wir werden das Problem nicht mit Scham lösen, sondern vielmehr, indem wir uns damit konfrontieren und nach Lösungen suchen", sagte der viermalige Weltmeister, der Ende 2022 seine Formel-1-Karriere beendet hatte.
Vettel: "Wir alle sind doch Heuchler"
"Wir alle sind doch Heuchler, weil wir auch Dinge genießen, von denen wir wissen, dass sie nicht so gut sind. Müssen wir nach Thailand in die Ferien fliegen? Nein. Aber es ist halt auch unheimlich schön dort", meinte Vettel, der seit 2007 in der Schweiz lebt. "Wir sollten das Reisen nicht verbieten, sondern technologische Möglichkeiten anbieten, die uns erlauben, das Gleiche zu tun wie bislang – nur nachhaltiger."
Vettel hat sich vor allem zum Ende seiner Formel-1-Laufbahn für Themen wie Nachhaltigkeit und Diversität eingesetzt. Zuletzt diskutierte er mit Schweizer Schülerinnen und Schüler über Kreislaufwirtschaft.
Vettel und Fast Fashion
"Ich bin in einer Luxusposition. Ich habe die Zeit, mich mit diesen Themen auseinanderzusetzen, und auch die Möglichkeit, mir Alternativen zu leisten", sagte Vettel. "Fast Fashion wird beworben, es ist verlockend, gleich zwei oder drei T-Shirts zu kaufen. Aufzuzeigen, dass diese nicht lange halten und irgendjemand den Preis dafür zahlt – der Planet, die Umwelt, die Menschen, die sich in der Herstellungskette befinden –, ist unser Ziel."
Alles beginne mit dem Bewusstsein. "Ist man sich Dingen bewusst, kann man auch etwas ändern. Dieses Bewusstsein will ich bei den Kindern schärfen", sagte Vettel, der zuletzt beim Show-Event "Race of Champions" in Sydney zusammen mit Mick Schumacher vorzeitig ausschied. (dpa/bearbeitet von tas)