Red Bull erlebte einen Saisonstart zum Vergessen, nach nur zwei Rennen gibt es sogar schon den ersten Fahrertausch. Formel-1-Experte Ralf Schumacher kritisierte bereits im Vorfeld die Verantwortlichen des Rennstalls.
Sind die großen Zeiten von Red Bull vorbei? Beim Rennstall geht es zum Start der neuen Formel-1-Saison drunter und drüber. Interne Streitigkeiten und nicht zufriedenstellende Ergebnisse, es herrscht Unruhe bei Red Bull.
"Red Bull, das muss man einfach mal attestieren, ist jetzt schon in der Mittelmäßigkeit verschwunden, wenn sie nicht
Lawson mit Horror-Start für Red Bull
Tatsächlich ist es nur dem Niederländer zu verdanken, dass Red Bull nach zwei Rennen auf Platz drei der prestigeträchtigen Konstrukteurswertung steht. Im Auftaktrennen von Australien wurde Verstappen Zweiter, in China immerhin noch Vierter.
Sein Teampartner, Liam Lawson, enttäuschte hingegen auf ganzer Linie. Den Grand Prix in Australien konnte er erst gar nicht beenden, in China landete er am Ende auf Platz zwölf. Macht nach zwei Rennen null Punkte. Zu wenig für die hohen Ansprüche bei Red Bull.
"Zwei Rennen neben Max Verstappen, das ist einfach zu wenig mit dem 'Bock'. So bezeichne ich das Auto, das fährt sich halt etwas schwierig. Da tut man der Jugend auch keinen Gefallen", sagte Schumacher über die damaligen Gerüchte um einen möglichen Fahrerwechsel bei Red Bull.
Fahrertausch bei Red Bull nach nur zwei Rennen
Gerüchte, die sich wenig später bestätigten: Am Donnerstagvormittag gab Red Bull Racing offiziell bekannt, dass Liam Lawson von Yuki Tsonoda ersetzt wird. Der Japaner steigt vom Schwesterteam Racing Bulls auf – genau dort landet nun Lawson.
Durchaus kritisch sieht Schumacher dabei auch die Rolle von RB-Berater Helmut Marko, dem Experten zufolge spiele der Österreicher in der aktuellen Gemengelage "manchmal eine etwas unglückliche Rolle". "Er will die Jungs natürlich fördern, aber auf der anderen Seite verlangt er ihnen auch sehr viel ab und gibt ihnen dann zu wenig Zeit."
Wie wenig Zeit es bei Red Bull für die Fahrer gibt, wurde durch den Fall Lawson deutlich. Nicht zum ersten Mal zeigt sich die Ungeduld des Rennstalls: Denn so wie Lawson erging es vorher unter anderem auch Daniil Kwjat, Daniel Ricciardo und Pierre Gasly. Sie alle wurden während der Saison ausgetauscht. Auch Alex Albon und Sergio Perez fingen sich auf dem Schleudersitz neben Verstappen einen schmerzhaften Karriereknick ein.
Schumacher: Diese "Fehleinschätzung" machte Marko
Formel-1-Insider Schumacher machte im Podcast deutlich, weshalb es im Rennstall interne Querelen gibt. Man sei sich intern nicht einig mit den Fahrern. "Denn eines war klar: Dr. Marko wollte natürlich aus dem eigenen Kader zwei Fahrer nehmen für Red Bull. Das hieß Lawson oder Tsunoda. Beide stehen bei Horner (Teamchef Christian Horner, d.Red.) nicht sehr hoch im Kurs."
Mit seiner Entscheidung, mit Lawson und nicht mit Tsunoda in die neue Saison zu gehen, habe Marko laut Schumacher eine "Fehleinschätzung" getroffen. Den Rennstall und die Verantwortlichen kritisiert der ehemalige Formel-1-Fahrer dabei mit deutlichen Worten: "Jetzt ist bei diesem ganzen, ich nenne es mal kopflosen Haufen, an allen Ecken 'Firefighting' angesagt."
Auch für Horner könnte es ungemütlich werden
Schumacher geht davon aus, dass es nicht nur für Red Bull, sondern auch Teamchef Horner selbst eine schwere Saison werden könnte. "Ich glaube, da bleibt kein Stein auf dem anderen am Ende des Tages. Horner ist umstritten", sagte der 49-Jährige.
Der Experte geht nicht davon aus, dass Red Bull zeitnah an die früheren Erfolge anknüpfen wird: "Mir fehlt die Fantasie zu glauben, dass Red Bull aus dem Tief rauskommt. (...) Über den ganzen Winter ist es auch nicht besser geworden, wenn man ehrlich ist. Wenn überhaupt, ist es eher schlechter geworden für Max Verstappen. Da rappelt es richtig. Ich glaube, da wird auch bald mal was passieren", erklärte Schumacher.