Eine schwere Lebensmittelvergiftung und ein Oberschenkelbruch bedeuteten für den Motocross-Fahrer Matthias Walkner bei der Rallye Dakar zweimal das Aus. Beim dritten Versuch schaffte es der Salzburger fulminant auf Platz zwei in der Gesamtwertung.

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Für den Motocross-Weltmeister Matthias Walkner aus Kuchl im Tennengau hat sich ein Traum erfüllt. Er ist der erste Österreicher, der es bei der berüchtigten Rallye Dakar aufs Podium geschafft hat.

Er belegte den zweiten Platz und musste sich lediglich seinem KTM-Teamkollegen Sam Sunderland aus Großbritannien geschlagen geben.

Die berühmteste Langstrecken- und Wüstenrallye der Welt startete früher in Paris und fand hauptsächlich auf dem afrikanischen Kontinent statt. Seit 2009 geht sie in Argentinien und Bolivien über die Bühne. Walkners zweiter Platz kann kaum hoch genug eingeschätzt werden, wenn man berücksichtigt, wie es ihm bei der Dakar in den Jahren 2015 und 2016 ergangen ist.

Unerträgliche Schmerzen

Vor zwei Jahren stoppte ihn eine schwere Lebensmittelvergiftung. "Ich war schon am Limit, hatte am Vortag einen Sturz und bin 200 Kilometer gefahren, ohne etwas zu trinken. Den Rest hat mir dann eine Paella gegeben.

Ich bekam Fieber, hatte Schweißausbrüche und einen Ruhepuls von 100. So konnte ich nicht mehr weiterfahren", erklärt Matthias Walkner im Interview mit unserer Redaktion.

2016 kam es noch schlimmer. Walkner stürzte schwer und brach sich den Oberschenkel. "Die Schmerzen nach dem Sturz waren katastrophal. Es hat zwölf Stunden gedauert bis ich in ein Krankenhaus gebracht wurde. Das war bis jetzt die schlimmste Zeit meines Lebens und ich möchte so etwas auch nicht mehr erleben", verrät der Motocross-Weltmeister.

Wenn die Veranstalter der Dakar davon ausgehen, dass eine Verletzung nicht lebensgefährlich ist, werden alle betroffenen Fahrer vorerst in ein Lazarett gebracht, berichtet der Salzburger. Erst nach Ende der Etappe werden sie dann ins Krankenhaus geflogen.

Walkners Problem damals war, dass er als Zweiter von über 300 Fahrern startete. Deshalb die unendlich lange Wartezeit. Das Morphium habe eineinhalb Stunden lang geholfen, die anderen Schmerzmittel aber nicht.

"Die zwei Monate nach dem Sturz hat es noch ordentlich geschmerzt, weil so viele Weichteile und Muskeln zerschnitten und zerstört waren", erzählt das Motocross-Ass.

Extreme Herausforderung

Matthias Walkners Hoffnungen in diesem Jahr bei der Dakar einen Spitzenplatz zu belegen, waren nicht sehr hoch. Seine Vorbereitung war zwar gut, aber aufgrund der Verletzungspause nicht ideal. Die Reha hat ihn 250 Stunden gekostet, die er normalerweise auf dem Motorrad verbracht hätte.

"Zuerst zweimal nicht durchzukommen und dann auf Anhieb den zweiten Platz zu holen war natürlich extrem lässig. Das hat mir sehr viel zurückgegeben", so Walkner.

Eine extreme Herausforderung war die Rallye auch diesmal. 9.000 Kilometer legten die Fahrer in zwölf Tagen zurück. Viel davon auch im Off-Road Gelände, querfeldein und durch stark bewachsene Wälder.

Zudem befanden sich die Motorsportler im Schnitt auf 3.900 Meter Seehöhe. Der höchste Punkt der Rallye lag sogar auf 5.000 Meter. Jede Bewegung war deshalb doppelt so anstrengend wie üblich. Sehr wenig Schlaf machte die Situation nicht gerade leichter.

Großes Medieninteresse

Umso mehr geniest Matthias Walkner nun seine freie Zeit. Kraft tankt er bei Skitouren in der Heimat. Auch der mediale Rummel, den es momentan um ihn gibt, stört ihn nicht. Normalerweise komme der Motorsport in den Medien ohnehin zu kurz.

"Wenn sich bei einem Dakar-Podiumsplatz nichts rühren würde, dann würde sich wohl überhaupt nie was rühren. Es taugt mir, wenn sich die Leute wirklich dafür interessieren, wie es mir bei der Dakar ergangen ist", sagt Walkner.

Unter anderem wurde er zur ORF-Sendung "Willkommen Österreich" eingeladen, die von Christoph Grissemann und Dirk Stermann moderiert wird. Matthias Walkner hatte vor der Sendungsaufzeichnung etwas Muffensausen, weil man sich bei den beiden schon zum Deppen machen könne.

"Sie waren aber auch abseits der Kameras extrem entspannt und lässig. Es hat mir dort sehr gut gefallen. Wenn sie wollen, können sie einen blöd dastehen lassen. Aber ich bin ja ein Sportler und kein Politiker, der Dreck am Stecken hat. Vielleicht waren sie auch deshalb sehr nett", so der Salzburger.

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