Der tragische Tod von George Floyd durch Polizeigewalt erschütterte auch die Sportwelt. Auch Formel-1-Pilot Lewis Hamilton zeigte großen Einsatz und sieht sich als Kämpfer für Gleichberechtigung.
Lewis Hamilton hatte genug. "Einige von euch sind die größten Stars, und trotzdem sagt ihr inmitten dieser Ungerechtigkeit kein Wort. Kein Zeichen von irgendjemandem in meinem Sport, der von Weißen dominiert wird. Ich bin einer der wenigen Farbigen - und ich stehe ganz alleine da", schrieb der Formel-1-Superstar vor wenigen Wochen auf seinem Instagram-Kanal.
Viele Sportler zeigen sich mit "Black-Lives-Matter"-Bewegung solidarisch
Während sich zahlreiche Sportler aus unterschiedlichen Sportarten mit den Protesten der "Black-Lives-Matter"-Bewegung solidarisch zeigten, herrschte in der Formel 1 – mit Ausnahme von
Hamilton lässt jedoch nicht nach und nutzt die rennfreie Zeit für weitere Schritte in Richtung von mehr Gleichberechtigung für Menschen unterschiedlicher Herkunft und Hautfarbe. So nahm er unlängst an einer Anti-Rassismus-Demonstration in London teil.
Dies sei eine "wirklich bewegende Erfahrung" gewesen, schrieb Hamilton zu einem Foto, auf dem zu sehen ist, wie er ein Schild mit der Aufschrift "Black Lives Matter" in die Höhe hält. Dass sich so viele weiße Unterstützer an der Demonstration beteiligt hätten, habe ihn bewegt. "Ich bin äußerst zuversichtlich, dass der Wandel kommen wird. Aber wir können jetzt nicht aufhören. Macht weiter", ergänzte Hamilton.
Hamilton: Gründung einer eigenen Kommission
Doch der Mercedes-Pilot belässt es nicht bei Instagram-Statements und der Teilnahme an Demonstrationen, sondern wird auch selbst tätig. So kündigte der 35-Jährige am vergangenen Wochenende in der "Sunday Times" die Gründung einer eigenen Kommission an. "Die Zeit für Plattitüden und Alibi-Gesten ist vorbei. Ich hoffe, dass die Hamilton-Kommission echte, greifbare und messbare Veränderungen ermöglicht", sagte Hamilton.
Die Kommission soll untersuchen, "wie der Motorsport als Vehikel genutzt werden kann, um mehr junge dunkelhäutige Menschen für die Fächer Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik zu begeistern und sie letztendlich in unseren Teams oder in anderen technischen Bereichen zu beschäftigen", erklärte Hamilton.
Sein Ziel? Er möchte ein Umdenken in der Formel 1 erreichen. "Wenn ich in 20 Jahren zurückblicke, möchte ich sehen, dass der Sport, der einem schüchternen schwarzen Kind aus der Arbeiterklasse in Stevenage so viele Möglichkeiten bot, so vielfältig wird wie die komplexe und multikulturelle Welt, in der wir leben".
Aus dem schüchternen Kind aus Stevenage selbst ist inzwischen ein Weltstar geworden, der in der kommenden Formel-1-Saison Historisches erreichen könnte.
Hamilton jagt den siebten WM-Titel
Wenn ab dem 5. Juli am Red-Bull-Ring in Spielberg/Österreich die Motoren aufheulen und die Boliden wieder über die Strecke donnern, kann Hamilton seinen siebten WM-Titel in der Formel 1 einfahren. Eine Marke, die zuvor nur Formel-1-Legende
"Ich sage das immer wieder: So denke ich nicht. Das ist nicht mein Antrieb", sagte Hamilton im vergangenen Jahr, als er auf Schumachers Titelrekord angesprochen wurde.
Bereits 2008 war Schumacher von der "BBC" gefragt worden, ob das britische Toptalent Hamilton seinen Weltmeister-Rekord einstellen könne. Seine Antwort: "Ich würde sagen, definitiv ja." So könnte also Hamilton in etwas weniger als sechs Monaten Schumachers Prophezeiung erfüllen.
Die Voraussetzungen dafür könnten kaum besser sein, schließlich war und ist Hamiltons Mercedes DAS dominierende Auto der letzten Jahre, wie sechs Weltmeisterschaften in Folge zeigen. Auch bei den Testfahrten im Winter waren die Silberpfeile dominant unterwegs.
Natürlich sind die Voraussetzungen nun, nach mehreren Monaten Coronapause, etwas anders und doch wird Mercedes mit Hamilton als Favorit in die Saison 2020 gehen. Womöglich die letzte gemeinsame, denn Hamiltons Vertrag läuft am Saisonende aus, als möglicher siebenfacher Weltmeister könnte er sich einen neuen Rennstall suchen oder gar seine Karriere beenden, um sich einer Herausforderung außerhalb der Rennstrecke zu widmen.
So oder so: Hamilton hat noch lange nicht genug.
Verwendete Quellen:
- Motorsport-Total.de: Hamilton ruft eigene Kommission ins Leben
- FAZ.de: Lewis Hamilton hat genug
- Ntv.de: Hamilton erfüllt Schumachers Prophezeiung
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