Mick Schumacher bekommt für 2025 kein Stammcockpit in der Formel 1. Eine Rückkehr in die Königsklasse ist damit in ganz weite Ferne gerückt. Christian Danner hat einen speziellen Tipp für Schumacher, der nun Plan B aktivieren muss.

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Die Nachricht war schmerzhaft: Mit der Verkündung von Gabriel Bortoleto als künftiger Audi-Fahrer platzte der Traum von Mick Schumacher von einer Rückkehr in die Formel 1 wohl endgültig. Auch 2025 wird er nicht als Stammfahrer in der Startaufstellung stehen. Es wäre die dritte Saison in Folge, und die Wahrscheinlichkeit, dass er kein Comeback mehr feiern wird, ist hoch.

"Seine Formel-1-Karriere ist vorbei. Er ist drei Jahre hintereinander kein Stammfahrer. Das ist zu lang!", sagte Ex-Formel-1-Fahrer Christian Danner der "Bild". Bezeichnend für Schumachers Entwicklung sind vor allem die verpassten Chancen in diesem Jahr.

Diverse Möglichkeiten, aber kein Cockpit

Denn es gab diverse Möglichkeiten, es wieder in die Königsklasse zu schaffen. Doch die Nachfolge von Lewis Hamilton, der seinen Wechsel zu Ferrari Anfang des Jahres verkündete, traute Mercedes-Teamchef Toto Wolff dem Deutschen dann doch nicht zu, obwohl er Schumacher als Ersatzfahrer der Silberpfeile immer wieder in höchsten Tönen gelobt hatte. Stattdessen feiert Andrea Kimi Antonelli sein Debüt. "Richtig überzeugt ist scheinbar keiner von ihm. Ansonsten hätte Mercedes Geld für Testtage mit ihm investiert", meint Danner.

Auch bei Alpine ging Schumacher leer aus, obwohl er für die Franzosen die Saison in der Langstrecken-WM WEC absolviert hatte. Doch den Zuschlag bekam Alpine-Junior Jack Doohan.

Bei Williams ging es nicht um ein Cockpit für 2025, die gehören Alex Albon und Carlos Sainz. Doch als Ersatz für den glücklosen Logan Sargeant brauchte der Traditionsrennstall eine Lösung bis zum Saisonende. Für Schumacher wäre es eine Gelegenheit gewesen, sich unter Wettbewerbsbedingungen zu zeigen. Dass das ein Türöffner sein kann, zeigt Franco Colapinto, der im August den Vorzug vor Schumacher bekam und nun bei Red Bull im Gespräch ist. Und zuletzt ging für Schumacher dann auch bei Audi die Tür zu.

Die Jugend rauscht heran

Was neben dem Junior-Status von Colapinto, Antonelli und Doohan auffällt: Antonelli (18), Bortoleto (20), Doohan (21) und Colapinto (21) sind alle jünger als Schumacher (25). Über den Einfluss der Haas-Vergangenheit Schumachers und über offensichtliche Zweifel an der Performance im Vergleich mit den Konkurrenten kann am Ende nur spekuliert werden. Fakt ist: Schumacher steht ohne Cockpit da.

"Er hat immer wieder Potenzial aufblitzen lassen, aber nicht konstant genug", sagte Ex-Weltmeister Damon Hill der "Bild". "Mick ist ein solider Pilot, nur leider keiner, der Siege oder Titel einfährt. Wenn er nochmal eine Chance in der Formel 1 haben möchte, muss er als anderer Fahrer zurückkehren", erklärt der Brite. Soll heißen: "Es muss Klick machen und er muss verstehen, dass er keine Kompromisse für seinen Erfolg eingehen darf", so Hill.

Wie sieht Plan B aus?

Theoretisch ist es denkbar, dass Schumacher wie 2023 und 2024 bei Mercedes Ersatzmann bleibt. Ob das hilfreich ist, darf bezweifelt werden. "Er sollte sich gut überlegen, ob er das möchte. Dort wäre er der Ersatz für einen 18-Jährigen", meint Danner. Diese Rolle könnte er auch bei einem anderen Team übernehmen und auf eine überraschende Wendung während der Saison hoffen.

Für Danner ist stattdessen klar: Schumacher muss sein Glück woanders versuchen. Er müsse aus seiner Welt, in der es immer nur diese eine Rennserie gab, heraustreten, sagte Danner: "Er muss über den Tellerrand schauen und gucken, welche Alternativen er hat. Denn es gibt viele großartige Möglichkeiten. Zum Beispiel die IndyCar."

Wechsel in die USA?

Der Wechsel in die USA ist alles andere als abwegig. Fahrer wie Takuma Sato oder Alexander Rossi waren in der Formel 1 nur Mitläufer, in der IndyCar-Serie wurden sie zu Superstars, gewannen das legendäre Indy 500.

Schumacher wäre in den USA zwar relativ weit ab vom Schuss, was aber nicht bedeutet, dass er unter Ausschluss der heimatlichen Öffentlichkeit fahren würde. Vor allem dann nicht, wenn er Erfolg haben sollte. Denn Schumacher könnte in einem der anspruchsvollen Formelautos ein Stück deutsche Motorsportgeschichte schreiben. Wie "Auto, Motor und Sport" berichtet, hatte er vor ein paar Monaten ein Angebot aus der IndyCar-Serie erhalten, allerdings nicht zugesagt.

WEC-Verbleib wahrscheinlich

Wahrscheinlicher ist daher wohl ein Verbleib in der WEC. Schumacher konnte in seiner ersten Saison der Langstrecken-WM überzeugen, er war schnell unterwegs, blieb weitgehend fehlerfrei und fuhr auch einmal auf das Podium; die Gewöhnung an den Langstreckensport und an das Hypercar verliefen also reibungslos. Nachteil: Er teilt sich das Auto mit zwei Teamkollegen, steht so weniger im Fokus und ist auf andere angewiesen.

Schumacher soll jedenfalls ein Vertrag zur Verlängerung vorliegen. Und das bereits seit drei Monaten. Wahrscheinlich, weil Schumacher immer auf Plan A, also die Formel 1, gehofft hatte. Doch für ihn ist es nun Zeit, Plan B zu aktivieren.

Verwendete Quellen

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