- Das sogenannte Sprint-Qualifying wurde 2021 eingeführt und hat bei den Fans für ein geteiltes Echo gesorgt.
- Die Formel 1 hält an dem Format auch für 2022 fest und hat Änderungen geplant.
- Es soll einen neuen Namen geben, zudem soll das Format öfter zum Einsatz kommen und wertvoller werden.
In einem Traditionssport wie der Formel 1 müssen Stellschrauben behutsam gedreht werden, sonst kann der Schuss schnell nach hinten losgehen. Denn große Veränderungen sorgen bei bewährten Formaten oft für heftige Reaktionen der Fans. So gesehen ist es eine kleine Revolution, dass die Macher in dieser Saison das Sprint-Qualifying eingeführt haben – und das Format 2022 sogar noch weiterentwickeln und ausbauen wollen.
Worum geht es? Das Sprint Qualiyfing ist ein rund halbstündiges Rennen, das zwischen dem traditionellen Qualiyfing und dem Hauptrennen ausgetragen wird. Zwei Ziele hat es: Im Sprint-Qualifying wird die Startaufstellung für den Großen Preis herausgefahren, die traditionelle Zeitenjagd bleibt, dient aber nur noch zur Ermittlung der Startaufstellung für das Sprint-Qualifying.
Was sich zunächst kompliziert anhört, soll in erster Linie das Rennwochenende aufwerten. Bei den Zuschauern kam das Format nur bedingt an, es entwickelten sich kontroverse Diskussionen um Sinn und Unsinn. Denn die Action hielt sich bei den ersten beiden Rennwochenenden in Silverstone und Monza in engen Grenzen.
Formel 1: Mehr Punkte auf dem Tisch
Ein Grund: Bislang bekamen die ersten drei Piloten 3-2-1 Punkte, was dazu führte, dass viele Fahrer kein Risiko eingegangen sind wegen des "richtigen“ Rennens am Sonntag, wo immer noch die großen Punkte verteilt werden. Hier will die Formel 1 ansetzen. "Wir haben vorgeschlagen, dass es rund ein Drittel der Punkte wie im normalen Rennen geben soll“, sagte Formel-1-Sportchef Ross Brawn in einer Medienrunde. Würde bedeuten: Rund acht, neun Punkte für den Sieger mit der Möglichkeit, mehr als nur drei Piloten mit etwas Zählbarem zu locken.
"Das ist ausreichend, um darum zu kämpfen und geht auch weit genug runter, damit auch Leute auf den hinteren Plätzen darum kämpfen wollen“, sagte Brawn: "Aber es ist keine Zahl, die einen übermäßigen Einfluss auf die Meisterschaft hat. Es wird einen Einfluss auf die Meisterschaft haben und soll es auch - aber nicht zu viel.“ Das ist allerdings nur der Startpunkt einer Diskussion, die noch weitergeführt wird.
Auch die neuen Autos sollen für Action sorgen
Die Gespräche mit den Teams sollen weitere Änderungen bringen, allerdings keine radikalen. Denn die Verantwortlichen setzen auch darauf, dass das neue Reglement mit den neuen Autos 2022 wie geplant für mehr Unterhaltung sorgen wird. "Wir müssen sehen, wie sich das Auto auswirkt. Ich bin sehr optimistisch, dass die neuen Autos helfen werden, weil sie besseres Racing ermöglichen“, so Brawn: "Daher waren wir für 2022 relativ konservativ und haben eher auf Entwicklung gesetzt.
“So habe man mit den Teams vereinbart, im kommenden Jahr ein Sprint-Qualifying bei sechs Events anzustreben, sagte Brawn. "Aber noch gibt es davor einige Dinge zu tun.“ In dieser Saison gab es bislang zwei Sprint-Qualifyings, ein drittes wird noch in Brasilien ausgetragen.
"Wenn es quakt wie eine Ente…“
Eine Formalie ist die Änderung des Namens, aber das soll tatsächlich kommen. "Wenn es läuft wie eine Ente und quakt wie eine Ente: Wir wollen den Namen des Events in Ordnung bringen.“ Denn warum das Ding offiziell Qualifying heißt, wo es doch ein Rennen ist, haben nur wenige Fans nachvollziehen können. Ebenso wie die Tatsache, dass es für den Sieger die offizielle Pole Position gibt, jedoch nicht für den Schnellsten im traditionellen Qualifying. Auch das soll geändert werden. "Das kam eindeutig nicht gut an. Daher steht das auf der Agenda“, so Brawn.
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