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"Dunkle Tage" durch Krebserkrankung
Ohne Zweifel wäre die Geschichte des Motorsports ohne den exzentrischen Eddie Jordan um einige wilde Kapitel ärmer. Im Alter von 76 Jahren ist der Ire in den frühen Morgenstunden im Kreise seiner Liebsten in Kapstadt nun an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben, wie seine Familie laut britischen Medien übereinstimmend mitteilte. Jordan sei friedlich eingeschlafen.
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"Mit seiner unerschöpflichen Energie verstand er es immer, Menschen zum Lächeln zu bringen und blieb dabei stets authentisch und brillant", schrieb die Formel 1 auf der Plattform X: "Eddie war einer der Protagonisten einer Formel-1-Ära und wir werden ihn sehr vermissen."
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Jordan, bekannt auch für seinen Spitzbart und die schrillen Outfits, hatte erst im Dezember öffentlich gemacht, dass er unter Prostata- und Blasenkrebs leidet und sich die Krankheit anschließend weiter ausgebreitet hatte. "Es war ziemlich aggressiv", hatte Jordan im Podcast "Formula For Success", gesagt und über, "einige sehr dunkle Tage" gesprochen.
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Schumacher erhält das Jordan-Cockpit durch Notlüge
Er war in den frühen 1990er Jahren Schumachers erster Boss in der Formel 1. Der spätere Rekordweltmeister fuhr 1991 in Spa-Francorchamps sein erstes und einziges Rennen für Jordan.
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"Wer, verdammt noch mal, ist Schumacher?", fragte der charismatische Jordan, als dessen damaliger Manager Willi Weber den späteren Superstar als Ersatzfahrer für den Grand Prix in Belgien vorschlug. Am 25. August 1991 absolvierte der spätere Seriensieger dann tatsächlich seinen ersten WM-Lauf, der wegen eines Defekts aber schon nach 500 Meter unglücklich endete.
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Möglich war das nur durch eine Notlüge. Weber erzählte Jordan zwar, dass der damals 22-Jährige den legendären Kurs in den Ardennen bestens kenne. Doch das stimmte gar nicht. "Aus diesem Grund schnappte ich mir ein Fahrrad, um dort ein paar Runden zu fahren und ich erkannte gleich, welch fantastische Strecke dies ist", erzählte Schumacher später.
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Kein Weltmeister, dafür Chef
"Früher hatte ich einmal den Traum, Weltmeister zu werden, doch dann gelangte ich an den Punkt, an dem ich wusste, dass ich es als Fahrer nicht schaffen konnte", sagte Jordan einmal. Also wurde er Chef seines eigenen Teams. In einem seiner Autos fuhr die spätere PS-Ikone Senna 1982 seine ersten Formel-3-Kilometer. Nach einigen Erfolgen wagte sich Jordan 1991 schließlich in die Formel 1.
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Als Rennstallbetreiber entwickelte er kreative Methoden zur Geldbeschaffung. Angeblich gaben ihm die Gerichtsvollzieher immer wieder rechtzeitig Tipps, bevor sie zur Pfändung anrückten, damit er verschwinden kann.
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Jordan erlebte fette Jahre in der Rennserie. Er sicherte sich lukrative Sponsorendeals, schmiss schrille Partys.
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"Erfinder der Boxenluder"
Vor der Teamgarage stolzierten leicht bekleidete Damen herum, darunter eine gewisse Katie Price. Sie sorgten für eine ganz neue Aufmerksamkeit. Bis heute gilt Jordan deshalb als "Erfinder der Boxenluder" - auch wenn sich diese Tradition inzwischen überholt hat.
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Für Jordan fuhren Weltmeister Damon Hill, Rubens Barrichello, Eddie Irvine und eine Reihe von Deutschen. Ralf Schumacher, Heinz-Harald Frentzen, Nick Heidfeld und Timo Glock heuerte er an.
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Jordan hatte ein Auge für Talente. Insgesamt gelangen dem Team vier Grand-Prix-Siege, zwei davon durch Frentzen (links) 1999. Aber mit der Geldverbrennung der Werksrennställe konnte der Vater von vier Kindern nicht mithalten. 2005 war Schluss, Jordan verkaufte seine Anteile.
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Jordan ermutigt Männer zur Vorsorge
Wenige Monate vor seinem Tod ermutigte er Männer im gemeinsamen Podcast mit dem einstigen Vizeweltmeister David Coulthard (rechts) zur Vorsorge. «Schiebt so was nicht auf die lange Bank, sondern lasst euch testen! Es gibt so viel Hilfe da draußen, um euer Leben zu verlängern. Seid nicht dumm», sagte Jordan. (dpa/ bearbeitet von ab)