Lewis Hamilton hat sich am Sonntag beim Großen Preis der USA in Austin erneut zum Weltmeister der Formel 1 gekürt. Doch der sechste WM-Titel des Mercedes-Piloten rückte aufgrund von Betrugsvorwürfen gegenüber Ferrari in den Hintergrund.
Sebastian Vettels Rennstall Ferrari hat sich gegen Betrugsvorwürfe der Konkurrenz gewehrt. "Ich habe diese Kommentare gehört. Sie sind sehr enttäuschend", sagte Teamchef Mattia Binotto nach dem Großen Preis der USA am Sonntag im texanischen Austin: "Diese Kommentare sind völlig falsch, sie sind nicht gut für den Sport, und jeder sollte etwas vorsichtiger sein."
Verstappen wirft Ferrari Betrug vor
Red-Bull-Fahrer
Damit spielte der 22-Jährige auf Spekulationen an, dass Ferrari beim Einspritzen des Benzins in den Motor einen Trick verwendet und eine Lücke in den Regeln ausnutzt. Binotto bestritt einen solchen Vorgang, der der Scuderia zu mehr Motorenleistung verholfen haben soll.
Vor dem Rennen in den USA hatte der Dachverband Fia eine technische Direktive an alle Teams ausgegeben, in der das zusätzliche Einspritzen von Benzin über die erlaubte Grenze von 100 Kilo pro Stunde und Team untersagt wurde.
Im Fahrerlager fiel auf, dass die Ferrari-Wagen im Gegensatz zu den Vorwochen auf den Geraden langsamer unterwegs waren. "Wir haben uns die Daten angesehen. Ihre Höchstgeschwindigkeit sieht ganz anders aus als bei den letzten Rennen", sagte auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Woran das liege, könne er aber nicht konkret sagen.
Hamilton wundert sich über Leistungsunterschiede bei Ferrari
Der frisch gebackene Weltmeister Lewis Hamilton rätselte ebenfalls. "Sie hatten wie aus dem Nichts plötzlich tonnenweise Power. Wann immer sie mehr Power brauchten, schienen sie noch mehr zu haben", sagte der Brite über die zurückliegenden Rennen. "Dieses Wochenende - und ich weiß noch nicht, wie ihre GPS-Daten im Vergleich zu unseren aussehen - war definitiv anders als davor. Davor haben wir alleine auf der Geraden sieben Zehntel verloren."
Verstappen legte auf der Pressekonferenz nach dem Rennen noch einmal nach: "Es ist keine Überraschung. Warum denkt ihr, dass Ferrari am Start nicht mit uns kämpfen konnte? Ihr könnt es euch selber ausmalen."
Binotto wollte von fehlender Geschwindigkeit nichts wissen. Vor dem Rennen in Austin sei technisch auch nichts an den Motoren verändert worden. "Wir waren Samstag nah dran an der Pole Position. Unsere Leistung hat gezeigt, dass wir weiterhin schnell sind", sagte der Italiener.
Charles Leclerc konnte als Fünfter im Rennen selbst aber nicht mit der Spitze mithalten.
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