Das kommt überraschend: Der amtierende Darts-Weltmeister Luke Humphries ist bei der aktuellen WM bereits im Achtelfinale ausgeschieden. Sein Gegner kann sein Glück anschließend nicht fassen.

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Titelverteidiger Luke Humphries ist bei der Darts-WM in London überraschend früh ausgeschieden. Der 29 Jahre alte Weltmeister verlor im Achtelfinale gegen den früheren Champion Peter Wright 1:4.

Für die Nummer eins der Welt war es ein durchweg enttäuschender Abend. Humphries fand zu keiner Zeit ins Spiel, während Wright sich kaum eine Schwäche leistete. Mit dem zweiten Match-Dart beendete der 54-Jährige das Spiel.

Wright bricht auf der Bühne in Tränen aus

Wright selbst war nach dem Sieg gegen den Weltmeister völlig fertig – dem 54-Jährigen kamen noch auf der Bühne die Tränen. Wright, vor zwei Tagen noch krank ins Achtelfinale eingezogen, bewies sich beim souveränen 4:1 vor allem selbst, dass er noch immer mit der Weltspitze mithalten kann.

"Luke Humphries und Luke Littler haben mich inspiriert, weiter Darts zu spielen. Und ich weiß, dass ich immer noch spielen kann", sagte Wright nach dem Coup, der ihn ins WM-Viertelfinale brachte. Nach einem schwachen Jahr war der extravagante Schotte als Außenseiter in das Turnier in London gestartet.

Weltmeister Humphries wirkt lustlos

Vor dem Duell der Weltmeister hatte Humphries noch gestichelt. "Peter redet gerne viel. Ich nicht. Ich lasse meine Taten an der Dartscheibe sprechen", hatte der Engländer, der in dem Achtelfinale seltsam lustlos wirkte, getönt.

Bereits vor dem WM-Start gab es erste Sticheleien: "Snakebite" kündigte an, Humphries und Littler zu "vernichten". Der Engländer antwortete: "Ich bin nur noch einen Weltmeistertitel davon entfernt, mit seiner Karriere mitzuhalten, und ich bin etwa 25 Jahre jünger. Ich denke, das würde alles übertreffen, was er im Sport erreicht hat."

Humphries fand gegen Wright nicht zu seinem gewohnten Spiel.
Humphries fand gegen Wright nicht zu seinem gewohnten Spiel. © IMAGO/Action Plus/Godfrey Pitt

Wright überzeugt mit überragender Doppel-Quote

Als die Pfeile flogen, gelang dem Altmeister der bessere Start und Wright sicherte sich den ersten Satz. Humphries suchte sein bestes Spiel, doch glich auch ohne dieses zum 1:1 aus. Der Satzgewinn zeigte jedoch keine beflügelnde Wirkung. Immer wieder haderte der Engländer mit seinen Würfen, blieb im Durchschnitt zwar auf Augenhöhe mit Wright, aber weit hinter seinen eigenen Erwartungen zurück. Mit einer überragenden Doppel-Quote von zeitweise über 70 Prozent nutzte der Schotte jeden Fehler seines Kontrahenten eiskalt aus und ging mit 3:1 in Führung.

Im anschließenden fünften Satz preschte Wright im Eiltempo davon, sicherte sich mit dem entscheidenden Wurf auf die Doppel-Acht seine siebte Viertelfinal-Teilnahme und lieferte sein bestes Spiel des Jahres.

Das ersehnte Traum-Halbfinale zwischen Humphries und Littler entfällt damit. In der Weltrangliste ist der Titelverteidiger aber nach dominanten eineinhalb Jahren uneinholbar an der Spitze. "Es sollte nicht sein. Ich hatte ein atemberaubendes Jahr als Weltmeister. 2025 komme ich stärker zurück", kündigte Humphries an.

Price setzt sich in spektakulärem Spiel gegen Clayton durch

Zuvor hatte Muskelprotz Gerwyn Price als erster Spieler das Viertelfinale erreicht. Der ehemalige Weltmeister aus Wales gewann ein spektakuläres Spiel gegen Landsmann Jonny Clayton mit 4:2 und darf damit im neuen Jahr auf die größte Bühne des Darts-Sports zurückkommen. Gegner in der Runde der letzten Acht wird dann entweder Chris Dobey (England) oder Kevin Doets (Niederlande). Die Viertelfinals steigen allesamt an Neujahr.

Der 39 Jahre alte Price schaffte es nach seinem WM-Titel 2021 noch zweimal ins Viertelfinale, aber nicht mehr ins Halbfinale. Nach schwachen Vorleistungen galt er bei dieser WM als Kandidat für ein frühes Ausscheiden.

Erst in dieser Woche überstand er beim 4:3 gegen Joe Cullen aus England ein denkwürdiges Match. Im Halbfinale könnte es zu einer Begegnung mit seinem Dauerrivalen Michael van Gerwen (Niederlande) kommen. (dpa/sid/bearbeitet von ms)

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