Berlin (dpa) - Zwischen Hannover und Berlin, auf der Rheintalbahn und der Strecke nach Wuppertal - gleich auf mehreren wichtigen Verbindungen kämpft die Bahn derzeit mit Problemen. Reisende müssen mancherorts viel Zeit und Geduld mitbringen.

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- Berlin-Hannover: Nach zwei Brandanschlägen am Wochenende gibt es auch am Dienstag (22. August) noch Probleme auf der Strecke Berlin-Hannover. "Im ICE-Verkehr nach Niedersachsen sind Verspätungen von bis zu einer Stunde möglich", sagte ein Bahnsprecher. Am Mittwoch (23. August) soll der Zugverkehr wieder störungsfrei rollen. Unbekannte Täter hatten in der Nacht zu Samstag westlich von Berlin eine Signalanlage und einen Kabelschacht angezündet und damit zwei Zugstrecken blockiert.

Hinzu kommt: Zwischen Berlin und Hannover erneuert die Bahn schon seit Mitte Mai an mehreren Stellen alte Schienen. Deshalb verlängerten sich viele ICE-Fahrten ohnehin um 10 bis 30 Minuten. Die aktuellen Verspätungen infolge der Brandanschläge kommen da noch hinzu. Die Bauarbeiten an den Schienen sollen am 31. August fertig sein.

- Rastatt-Baden-Baden: Die Sperrung der Rheintalbahn in Baden-Württemberg dauert inzwischen mehr als eine Woche - wann dort wieder Züge fahren werden, ist weiterhin ungewiss. Seit dem 12. August steht der Verkehr auf einer der wichtigsten europäischen Nord-Süd-Verbindungen still. An der Unglücksstelle ließ die Bahn gerade einen Tunnel für die neue Hochgeschwindigkeitstrasse nur etwa fünf Meter unter den Gleisen hindurch bohren. Wasser und Erdreich waren in die Röhre eingedrungen. Für den Personenverkehr gibt es einen Ersatzverkehr mit Bussen, Fahrgäste sollen mindestens eine Stunde mehr Zeit einplanen. Die für den Personen- und Güterverkehr wichtige Nord-Süd-Trasse Rheintalbahn soll voraussichtlich erst am 7. Oktober wieder freigegeben werden.

- Wuppertal: Die siebtgrößte Stadt in Nordrhein-Westfalen ist seit Mitte Juli für mehr als sechs Wochen komplett vom Netz der Bahn abgeschnitten. In NRW ist ein solcher Einschnitt in den Bahnverkehr beispiellos. Grund für den mehr als sechs Wochen langen Stopp ist die Einrichtung eines neuen Stellwerks für 32 Millionen Euro. Zahlreiche Busse ersetzen im Pendeltakt den Zugverkehr.

Die Bahn bitte die Reisenden um Entschuldigung, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Fahrgästen der betroffenen Züge empfiehlt er, sich vorab zu informieren, wie viel Zeit sie einplanen müssen und ob es vielleicht eine alternative Verbindung gibt. Das gehe per App, auf Bahn.de oder in einem Servicecenter.

Der Umstieg von der Bahn aufs Auto ist zumindest am kommenden Wochenende oftmals keine gute Idee: Wegen des Ferienendes in gleich sechs Bundesländern - darunter mit Nordrhein-Westfalen das bevölkerungsreichste - rechnet der ADAC mit zahlreichen Staus. Besonders die Fernstraßen Richtung Alpen sowie Nord- und Ostsee dürften dicht sein. Darüber hinaus soll es in den Großräumen Hamburg, Berlin, Köln und München zu Blechkolonnen kommen.  © dpa

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