Hannover (dpa/tmn) - Das Ende der gedruckten Reiseunterlagen bei der Tui sorgt für Unmut bei den Reisebüros. "Der Kunde sieht das Booklet häufig als eine Art Quittung", erklärt Ralf Hieke, der beim Deutschen Reiseverband (DRV) die mittelständischen Büros vertritt.

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"Wenn auf der Reise etwas schiefgeht, hat der Gast das Gefühl, dass er nichts in der Hand hat", sagt Hieke. Bei Tui und Airtours bekommen Urlauber ab dem 13. Dezember 2016 keine gedruckten Unterlagen mehr, wie der Veranstalter kürzlich ankündigte. Der Reiseplan mit allen Dokumenten wird online auf dem Portal "Meine Tui" oder "Mein Airtours" hinterlegt. Unterwegs können die Urlauber darauf per App zugreifen. Das ist aus Sicht der Reisebüros für viele Gäste ein Problem: "Nicht jeder, der zum Beispiel in Griechenland am Flughafen ankommt, lädt sich direkt eine App herunter. Viele fürchten hohe Roaming-Kosten", sagt Hieke.

Die Tui begründet ihre Entscheidung damit, dass die meisten Urlauber nur noch mit Personalausweis oder Reisepass unterwegs seien und auf die Booklets verzichten könnten. Ralf Hieke widerspricht: "Das halte ich für falsch." Es gebe solche und solche Urlauber. "Viele Kunden rufen uns zwei oder drei Wochen vor der Reise an und fragen: "Wo sind die Unterlagen?"" Das Booklet habe einen hohen Stellenwert.

Das bestätigt die Allianz selbstständiger Reiseunternehmen (asr): Die Kunden, die gedruckte Informationen gewöhnt sind, seien noch nicht in der Minderheit, teilt der Bundesverband mit. Tui freilich sieht das anders: "Der Großteil unserer Gäste bevorzugt es, papierlos unterwegs zu sein", teilte der Veranstalter als Reaktion auf die Kritik mit.

Dass auch die Luxusmarke Airtours keine Booklets mehr druckt, wird besonders kritisiert: "Das kommt bei einem Premium-Gast, der teils fünfstellige Beträge für eine Reise ausgibt, schlecht an", meint Hieke. Er fordert: "Es sollte weiterhin eine Wahlmöglichkeit geben." Tui-Kunden können sich die Reiseunterlagen aber natürlich auch selbst ausdrucken, erklärt der Veranstalter. Und auf "Meine Tui" seien noch weitere Informationen hinterlegt - mehr, als ein Booklet beinhalten könne.  © dpa

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