Viele Menschen nehmen die Sommersaison zum Anlass, das Land einmal ausgiebig auf dem Rad zu erkunden. Einige Routen stechen dabei besonders heraus, sei es landschaftlich oder bezüglich der Verfügbarkeit von Campingplätzen. Eine ist dabei besonders beliebt.
Von Lindau bis Schönau
Wer von Lindau am Bodensee bis Schönau am Königssee radelt, kann nicht nur die schöne Natur genießen. Jetzt im Sommer locken besonders die namensgebenden Gewässer. Es gilt also: Unbedingt Badesachen einpacken. Bei Bedarf kann die Route noch um den Chiemsee verlängert werden, um auch dort das kühle Nass zu genießen. Und das könnte sich anbieten: Schließlich dürfte die recht hügelige Strecke die meisten Radlerinnen und Radler ohne E-Bike erheblich fordern.
Der Blick auf die Alpen ist dabei ein echtes Highlight und ist praktisch die komplette 453 Kilometer lange Strecke geboten. Zudem lohnt ein Besuch der Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau im Allgäu. Royales Flair bietet auch die Insel Herrenchiemsee, die das letzte Schloss Ludwigs II. beherbergt.
Auf dem Rheinradweg
Wer möchte, kann den Rheinradweg auf drei weitere europäische Länder ausweiten: die Schweiz, Frankreich und die Niederlande. So kann die Tour statt in Weil am Rhein auch im schweizerischen Schaffhausen gestartet werden. Ein echtes Highlight dort: die tosenden Rheinfälle. Die Rheintalebene dagegen lädt mit weitläufigen Flussauen und saftigem Grün zum Entspannen ein. Da trifft es sich gut, dass einige Orte sich auch dem Weinanbau widmen.
Fans historischer Burgen kommen zudem im Mittelrheintal auf ihre Kosten, wo sich die mittelalterlichen Bauten mit mystischen Ruinen und beeindruckenden Felsen abwechseln. Unter letzteren gehört die Loreley gar zum Unesco-Weltkulturerbe. Übermäßig fordernd ist die Route nicht, der Großteil der Strecke ist asphaltiert. Somit können Fahrrad-Liebhaber allen Alters und Trainingsstands sich damit anfreunden.
Ostseeküstenradweg lockt mit Abwechslung
Eine abwechslungsreiche Landschaft hat der Ostseeküstenradweg zu bieten, die unberührte Natur lässt Urlauberherzen höherschlagen. Der 1.055 Kilometer lange Weg startet in Flensburg und verläuft an der Küste entlang bis nach Ahlbeck. Laut der "Radreiseanalyse 2023" des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) kommt er auf Platz drei der beliebtesten Radfernwege.
Ohne große Steigungen werden etwa die Holsteinische Schweiz und Lauenburg durchquert, bevor die Tour in der Mecklenburger Schweiz und ganz in der Nähe der polnischen Grenze endet. Zu den Highlights zählen die Kieler Förde, die Lübecker Bucht oder die Hansestädte Wismar und Stralsund. Mit Rügen wird zudem die größte Insel Deutschlands besucht.
Die Route gilt eher als mittelschwer, verläuft meist auf Radwegen an Landstraßen. Meist ist mit wenig Steigung zu rechnen, nur in Teilen Mecklenburg-Vorpommerns kann sich das phasenweise ändern.
Vom Erzgebirge bis nach Cuxhaven
Der Elberadweg führt vom Erzgebirge bis nach Cuxhaven. Besonders schön ist die Strecke durch den Nationalpark Sächsische Schweiz. Städte wie Dresden, Meißen und Hamburg liegen ebenfalls auf dem Weg: Hier sollte man unbedingt einen Zwischenstopp einlegen. Laut ADFC-Radreiseanalyse 2023 ist er die zweitbeliebteste Radroute.
Von Schöna aus sind insgesamt sieben deutsche Bundesländer beteiligt. In Sachsen regt das Elbsandsteingebirge über dem Fluss zum Staunen an. Zudem lockt Dresden mit dem Zwinger und der Semperoper. Generell bietet jedes Bundesland eine Station, die den 894 Kilometer langen Weg bereichert. Allen voran regt Hamburg mit seiner Elbphilharmonie, dem riesigen Hafen und der Reeperbahn Fans von Kultur, Marine und Vergnügen zum Verweilen an.
Trotz geringer Höhenunterschiede gilt ein Tagespensum von 75 Kilometern als Maximum, was auch mit dem Wind zusammenhängt. Da dieser meist aus Nordwesten kommt, fangen Kenner auch häufig in Cuxhaven an und radeln in Richtung Schöna.
520 Kilometer auf dem Weser-Radweg
Auch der 520 Kilometer lange Weser-Radweg hat Cuxhaven als Ziel. Die Tour führt von Hannoversch Münden im Weserbergland bis zur Nordsee und verläuft durch sechs Regionen. Ungefähr acht Tage müssen Radfahrer dafür einplanen. Laut der ADFC-Radreiseanalyse 2023 ist der Weser-Radweg Deutschlands beliebtester Radfernweg.
Das Weserbergland und das Flusstal führen Radfahrer durch weite, offene Landschaften. Die beeindruckenden Deiche und das Wattenmeer als Ziel machen die Strecke so lohnenswert. Unterwegs hinterlassen auch das Schloss Corvey, die Porta Westfalica und die Hansestadt Bremen einen bleibenden Eindruck. In Letzterer können Besucher bei den berühmten Stadtmusikanten die Hufe des Esels reiben, was Glück für die restliche Reise bringen soll.
Die Strecke geht eher bergab und ist beidseitig des Flusses befahrbar. Durch Fähren kann an vielen Stellen unkompliziert die Seite gewechselt werden. Ein gut ausgebautes Ladenetz für E-Bikes ermöglicht auch jenen eine sorgenfreie Reise, die die Route nicht aus eigener Kraft bewältigen können oder wollen. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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