Zeugnis in der Tasche, rein ins Auto und ab in den Urlaub! Ab dieser Woche haben alle Schüler in Österreich Sommerferien - damit machen sich viele Familien auf den Weg ans Meer oder in die Berge. Mit unseren Tipps vermeiden Sie Stau, Stress und Verkehrsstrafen.

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Den stärksten Reiseverkehr Richtung Süden gibt es erfahrungsgemäß von Freitagnachmittag bis hin zu Samstagvormittag - womit den Familien zu raten ist, zu einem späteren Zeitpunkt und umso entspannter in die Ferien zu fahren. Betroffen sind vor allem die Transitrouten in Tirol und Salzburg und Kärnten. Besonders betroffen ist laut Prognose des ÖAMTC die A1 (West Autobahn) bei Salzburg, die A9 (Pyhrn Autobahn) im Streckenabschnitt Tunnelkette Klaus, die A10 (Tauern Autobahn), der Karawanken Tunnel auf der A11 und die A13 (Brenner Autobahn).

Die Sperre des Arlberg Tunnels verschärft die Situation im Westen. Der Höhepunkt der Reisewelle wird aber erst Anfang August erreicht, wenn die Ferien in Bayern und Baden-Württemberg beginnen. Programmierte Staupunkte auf dem Weg nach Süden sind außerdem die Verkaufsstellen für Mautkarten und Vignetten. "Wer sich diese schon vor Fahrtantritt besorgt, braucht keine Verzögerungen an den Mautstellen befürchten", so der Tipp von ÖAMTC-Stau-Berater Herbert Thaler. Staus können einen auch im Ausland "überraschen". Die Ferienzeiten im Ausland sind daher zu beachten, Hauptreisezeit der Italiener ist z. B. Ferragosto (rund um den 15. August).

Wasser, Pausen, Abwechslung

Bevor es losgeht, ist eine Überprüfung des Autos ratsam. Um Fahrer und Mitfahrer bei Laune und bester Gesundheit zu halten, empfiehlt ÖAMTC-Touristikerin Kristina Tauer: "Nur ausgeschlafen ans Steuer setzen, von Zeit zu Zeit einen Fahrerwechsel und eine ca. 15-minütige Pause alle zwei Stunden." Zudem wird zu leichten Mahlzeiten, griffbereitem Mineralwasser, luftig-bequemer Reisekleidung und zu Unterhaltungsmöglichkeiten für die Kinder (Bücher, Spielzeug, DVD etc.) geraten.

Was man wissen muss

Wichtig ist es auch, über die Verkehrsbestimmungen und Mitführpflichten des jeweiligen Reiselandes Bescheid zu wissen. Unbedingt ins Auto gehören z. B. Warnweste, Warndreieck und Autoapotheke. In einigen europäischen Ländern wie z. B. in Italien, Kroatien, Slowenien, Tschechien und Ungarn muss im Auto sogar für jeden Insassen eine eigene Warnweste vorhanden sein. "Es gibt aber auch Mitführpflichten, an die man als Österreicher vielleicht nicht denkt", erklärt Tauer. So muss in Kroatien und in Slowenien ein Ersatzlampenset mitgeführt werden, in Spanien ein Ersatzreifen sowie in Griechenland, in der Türkei und im Baltikum ein Feuerlöscher.

Hohe Strafen

Unkenntnis schützt vor Strafe nicht - und diese kann sehr hoch sein. Sehr streng werden Fahrten unter Alkoholeinfluss geahndet. "Am drastischsten geht Italien gegen Alkohol-Sünder vor: Hat der Fahrer eine Alkoholkonzentration von mindestens 1,5 Promille im Blut, kann das Fahrzeug beschlagnahmt werden", sagt Tauer. In Schweden kann bereits ab 1,0 Promille eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Monat verhängt werden und in Spanien drohen ab 1,2 Promille sogar drei Monate Gefängnis. Am teuersten kann Alkohol am Steuer in Großbritannien werden (bis zu rund 7.000 Euro).

In skandinavischen Ländern kommt zu schnelles Fahren (ab 420 Euro in Norwegen) oder Rotlicht- und Überholverstöße (600 Euro) besonders teuer. In Italien kosten Verkehrsverstöße wie überhöhte Geschwindigkeit zwischen 22 und 7 Uhr um ein Drittel mehr. Mindestens 160 Euro werden außerdem fällig, wenn man am Steuer ohne Freisprecheinrichtung telefoniert. Übersieht man in Kroatien eine rote Ampel, kostet das 260 Euro. Spanien geht rigoros gegen Falschparker vor (bis zu 200 Euro). Wer ohne Gurt fährt, muss mindestens 200 Euro zahlen. Und übrigens: Offene Strafen aus dem EU-Ausland können auch in Österreich zwangsweise eingetrieben werden. Daher sollten ausländische Strafzettel keinesfalls ignoriert werden.

Noch ein Tipp von den Experten: In Slowenien sollte man vignettenfreie Ausweichrouten vermeiden - schnell gelangt man auf autobahnnahe Straßen, auf denen eine Vignette Pflicht ist. In Italien gilt außerdem das Tutor-System: Auf etwa 40 Prozent der bestehenden Autobahnkilometer werden Geschwindigkeitsmessungen vorgenommen (ähnlich wie Section Control). Wer auf mehreren Abschnitten zu schnell unterwegs ist, erhält pro Strecke eine Strafe. Ein Beispiel: Auf der Autobahn von Tarvisio nach Venedig, durchfährt man drei Abschnitte. Ist man durchgängig zu schnell unterwegs, muss man ganze dreimal Strafe zahlen.

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