Graf Draculas Schloss erkunden oder die Grabkammer des Pharaos betreten - besuchen Sie gruselige Stätten und sagenumwobene Schauplätze. Was ist dran an den Schauermärchen?
Wollten Sie schon immer einmal ein echtes Seeungeheuer sehen oder mit den Hexen auf dem Blocksberg tanzen?
Oder glauben Sie nicht an Gespenster und wollen ein für allemal mit solchen Schauermärchen aufräumen?
Irren Sie durch die Pariser Katakomben, übernachten Sie in unheilvollen New Yorker Hotelzimmern und erforschen Sie selbst, was an den Geschichten dran ist.
Draculas Schloss in Transsylvanien
Die Karpaten: Finstere Berge, dunkle Burgen, heulende Wölfe - und Vampire. Der wohl bekannteste Blutsauger ist der unheimliche Graf Dracula.
Den Vampirfürsten soll es tatsächlich gegeben haben: Im rumänischen Transsylvanien, dem heutigen Siebenbürgen, sorgte im 15. Jahrhundert der Fürst Vlad Tepes Draculea für Angst und Schrecken. Seine Blutrünstigkeit war Grundlage für den Dracula-Mythos, der mit dem Buch des irischen Schriftstellers Bram Stoker in alle Welt getragen wurde.
In den Jahren seiner Herrschaft erwarb sich Vlad Tepes Draculea einen Ruf als extrem grausamer Fürst: Er ließ Gesandten die Hüte am Kopf festnageln, Zigtausende von Leuten pfählen, trank das Blut seiner Opfer und tötete mindestens eine seiner Frauen.
Eine Nacht verbrachte der blutige Fürst in der Festung von Bran. Hoch auf einem steilen Felsen beherrscht das Schloss die zu seinen Füßen liegende Schlucht.
Das Schloss von Bran ist heute in Transsylvanien (Siebenbürgen) zu besichtigen und beherbergt ein Museum.
1476 starb Vlad Tepes Draculea in einer Schlacht. Dem toten Fürst wurde der Kopf abgetrennt, in Honig konserviert dem türkischen Sultan überbracht. Sein Leichnam wurde in einem Kloster auf einer Insel unweit von Bukarest bestattet.
1931 wurde sein Grab geöffnet - es war leer.
Die Katakomben von Paris
Genau 91 Treppenstufen führen hinab in die Unterwelt von Paris. Scheinbar endlos lange Gänge folgen, ab und zu versperren Eisentore einen abzweigenden Gang. Hier beginnt es, das Reich der Toten, ein verzwicktes Tunnelsystem unter der Millionenstadt Paris.
Hier sind sie aufbewahrt, sechs Millionen Skelette alter Pariser Friedhöfe. Pariser Totengräber haben die Gebeine aufgeschichtet und teilweise dekorative Muster geschaffen: Schädel sind zu Herzen drapiert, Knochen bilden Kreuze.
Sortiert sind die sterblichen Überreste nach den Friedhöfen, wo sie einst verscharrt wurden. Kreuze und Gedenkaltäre sind hinzugefügt. Pest- und Choleraopfer liegen hier, dazwischen die Gebeine von Revolutionären und Hingerichteten.
Robespierre soll dabei sein, Danton und Molière. Die Überbleibsel des berüchtigten "Cimetière des Innocents" und einige Meter weiter die der Friedhöfe "Saint-Landry" und "Saint-Eustache" sind hier zu sehen. Die unterirdische Totenstadt ist groß, sechs Millionen sollen hier bestattet sein.
Der Eingang in die Unterwelt befindet sich am Place Denfert-Rochereau (Métro und RER: Denfert-Rochereau, Bus-Linien 38 und 68).
Stonehenge - Das Werk des Teufels?
Das geheimnisvolle Monument Stonehenge ist älter als die Pyramiden des Alten Ägyptens. Die riesigen Felsblöcke wachen seit mehr als viereinhalb Jahrtausenden über die Ebene von Salisbury im Süden Englands. Bisher ist es noch niemandem gelungen, die wahre Bedeutung von Stonehenge zu ergründen.
Um die Stätte ranken sich viele Mythen. Eine Legende besagt, der Teufel selbst soll den ersten der 85 Steine, einige über 40 Tonnen schwer, auf die Erde geworfen haben.
Julius Caesar hielt Stonehenge für das Werk keltischer Druiden. Im Mittelalter glaubte man, der Zauberer Merlin aus der Artus-Sage habe die mystische Stätte geschaffen. Stonehenge soll außerdem als Grabstätte für Ritter und Könige gedient haben. Den Steinen wurde sogar heilende Wirkung zugeschrieben.
Die wahre Bedeutung der Anlage ist jedoch bis heute unbekannt. Können Sie das Geheimnis um Stonehenge lüften?
Eine Nacht mit Sid Vicious in New York
Während einer New York-Reise lohnt es sich für Hartgesottene, im Chelsea Hotel in Manhattan abzusteigen. Das Hotel liegt nördlich von Greenwich Village und südlich des Garment District in der 222 West 23rd Street im Künstler- und Einkaufsviertel Chelsea mit seinen zahlreichen Boutiquen, Galerien, Platten- und Buchläden.
Seit den 60er-Jahren dient das Hotel als Unterkunft für die New Yorker Underground-Szene. In dem "Künstlerhotel" wohnten schon Musiker, Schriftsteller und Künstler wie Andy Warhol, Thomas Wolfe, Jimi Hendrix, Janis Joplin oder Falco.
Wer besonderen Mut hat, quartiert sich in Zimmer 100 ein. Dort wurde 1978 die blutüberströmte Leiche der jungen Nancy Spungen gefunden. Sie soll im Drogenrausch von ihrem Freund erstochen worden sein. Das war kein geringerer als Sid Vicious, Bassist der legendären Punk-Band Sex Pistols.
1979, vor Beginn des Strafprozesses, beging Sid Vicious im gleichen Apartment Selbstmord. Er setzte sich eine Überdosis Heroin.
Wer wagt es, in diesem Raum einen Nacht zu verbringen?
Hexentanz auf dem Blocksberg
Mitten im beschaulichen Norddeutschland befindet sich der Brocken, der höchste Berg des Harzes, auch Blocksberg genannt. Der friedliche Schein trügt: Seit dem späten Mittelalter gilt der Blocksberg als der berühmteste Hexentreffpunkt in Europa.
Während der Hexenverfolgungen im Mittelalter wurde den verdächtigen Frauen die Teilnahme an geheimen Hexenversammlungen und Hexentänzen auf dem Brocken vorgeworfen.
Die Sagen und Gerüchte um den Brocken haben sich hartnäckig gehalten: Noch heute glauben viele Menschen, dass die Hexen in der Walpurgisnacht vom 30. April auf den 1. Mai dort ein großes Fest abhalten und auf die Ankunft des Teufels warten.
Selbst in Goethes Faust I spielt der Blocksberg eine Rolle: Mephisto führt Faust in der Walpurgisnacht auf den Brocken, um am Hexenfest teilzunehmen.
Loch Ness in Schottland
Tief in den schottischen Highlands, nahe der Stadt Inverness, liegt Loch Ness, ein ungewöhnlich tiefer Süßwassersee. Wer dort eine Bootsfahrt wagt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er unliebsame Seebewohner stören könnte. Denn in seiner undurchschaubaren Tiefe von 226 Metern soll Loch Ness ein Seeungeheuer bergen.
"Nessie", das Ungeheuer von Loch Ness, wird als Seeschlange von einer Länge bis zu 20 Metern beschrieben, und soll verstärkt in den 20er- und 30-er Jahren als "ein riesiges im Loch tauchendes Tier" gesichtet worden sein.
Begeben Sie sich selbst auf die Suche nach dem legendären Seeungeheuer - wer vergeblich auf das Auftauchen von "Nessie" wartet, kann immerhin die malerische Ruine von Urquhart Castle am Westufer von Loch Ness besichtigen, die immer einen Besuch Wert ist.
Der Fluch des Pharao
Die Pyramiden von Gizeh in Ägypten gehören zu den bekanntesten und ältesten Bauwerken der Menschheit. Sie dienten als Grabstätte für die ägyptischen Pharaonen.
Die Pyramiden befinden sich am westlichen Rand des Niltals, etwa acht Kilometer südwestlich der Stadt Gizeh und sind damit rund 15 Kilometer vom Kairoer Stadtzentrum entfernt. Sie sind das einzige erhaltene der sieben Weltwunder der Antike.
Die größte der drei Bauwerke ist die Pyramide des Pharao Cheops. Wer unter Platzangst leidet, sollte eine Besichtigung der Pyramide vermeiden, die Gänge auf dem Weg in die Grabkammer sind eng und düster, die Luft stickig.
In der Grabkammer befindet sich der Granitsarkophag des Pharao. Der Sarkophag war leer, als man ihn fand. Die Mumie des Cheops ist verschollen, und so halten sich Schauermärchen über den untoten Pharao. Ob Sie ihm begegnen?
Der Tower von London
Ob Elisabeth I. oder Hitlers Stellvertreter Rudolf Heß - im meist gefürchteten Gefängnis Englands saßen schon viele Bekanntheiten ein. Nur wenigen ist die Flucht aus dem Tower gelungen.
Der erste Gefangene im Tower, Ranulf Flambard, Bischof von Durham, kam 1101 noch glimpflich davon. Ein in einem Weinfass verstecktes Seil ermöglichte ihm die Flucht über die Mauern. Die Wachen lagen im Vollrausch, hatte der Bischof ihnen doch freimütig vom Rebensaft angeboten.
Der Tower of London ist ein im Mittelalter errichteter Komplex aus mehreren befestigten Gebäuden entlang der Themse, der als Festung, Waffenkammer, königlicher Palast und Gefängnis diente.
Besonders schauerlich ist dabei die Folterkammer mit ihren zahlreichen Instrumenten und Geräten. Außerdem kann man den Platz der Hinrichtungen im Tower besichtigen, an dem verurteilte Gefangene dem Henker von London übergeben wurden.
Eine weitere Attraktion bieten die britischen Kronjuwelen, die im Tower ausgestellt sind.
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