Sonne, Strand und Alkohol: Für viele Deutsche ist der Ballermann auf Mallorca nach wie vor ein Traumreiseziel. Das könnte bald ein Ende haben, denn Mallorcas wichtigster Tourismuspolitiker Alvaro Gijon plant eine Radikalkur für den Strand. Sangria-Eimer und Schlagermusik sollen Luxushotels und champagnerschlürfenden, reichen Casinobesuchern weichen.
"In den nächsten fünf bis sechs Jahren werden wir das Erscheinungsbild an der Playa de Palma um 180 Grad drehen. Den Ballermann wird es in dieser Form nicht mehr geben", sagt Gijon der "Bild"-Zeitung. Dem Politiker schweben Vier- und Fünf-Sterne-Hotels vor, ein neu gestalteter Strand mit edlen Restaurants und Sportangeboten sowie ein Casino. Das Flair soll St. Tropez, Miami und Las-Vegas ähneln.
Auf diese Weise will der Tourismus-Beauftragte der Insel reiche Urlauber aus China und Dubai anziehen. Der gemeine Pöbel ist out: Sauf-Tourismus ist nicht mehr zeitgemäß, findet der Politiker. Wenn die Leute sich schon unbedingt betrinken müssten, dann doch bitte nicht mehr in aller Öffentlichkeit am Strand, sondern in Diskotheken.
Dass es Gijon mit seinen Plänen ernst ist, zeigt sich schon jetzt ganz konkret. An einem Strandabschnitt - zwischen den Straßen Trovadors und Missió de San Diego - gilt bis 1. September 2013 Alkoholverbot von 22 bis 1 Uhr. Ab der nächsten Sommersaison soll der Alkohol auf den Straßen der Playa de Palma komplett verboten werden. Ein Entwurf für eine entsprechende Verordnung soll laut "Mallorca Zeitung" bis Ende 2013 vorliegen, damit die Gemeinden sie rechtzeitig beschließen können. (ah)
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