Germanwings übernimmt zum 1. Juli einen großen Teil der innereuropäischen Flüge von der Lufthansa. Lediglich an den Drehkreuzen Frankfurt am Main und München bleibt alles wie gehabt. Was das für den Kunden bedeutet und für wen sich das neue Angebot lohnt, lesen Sie hier.

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Das neue Tarifsystem von Germanwings

Germanwings will laut eigener Aussage "günstig, aber nicht billig" sein. Mit dem Spartarif "Basic" bietet Germanwings Flüge ab 33 Euro an, die die Bedürfnisse der Billigflieger abdecken sollen. Der Standardtarif "Smart" (ab 53 Euro) sowie der Komforttarif "Best" soll dafür die bisherigen Leistungen der Lufthansa beibehalten. Die Buchung erfolgt online (auch über das Smartphone), telefonisch oder direkt vor Ort (inklusive Bearbeitungspauschale). Im Zuge der Neuerungen wurde die bisherige 0900er-Service-Nummer durch die günstigere 0180-Nummer abgelöst. Die Bonusprogramme "Boomerang Club" sowie "Miles & More" bleiben bestehen.

Was beim Gepäck zu beachten ist

Fluggäste dürfen wie gewohnt bei allen drei Tarifen ein kostenloses Handgepäckstück mit an Bord nehmen. Will man Gepäck aufgeben, kommt es je nach Tarif zu Änderungen. Ein Gepäckstück bis 23 Kilo kostet im "Basic"-Tarif 12,50 Euro bei Onlinebuchung, bei "Smart" und "Best" bleibt es beim kostenlosen ersten Gepäckstück. Ein weiteres Gepäckstück ist nur bei "Best" kostenlos, bei "Basic" und "Smart" zahlen Sie jeweils 75 Euro Aufpreis. Für Sonder- und Sportgepäck fällt wie gehabt bei allen Tarifen ein serviceabhängiger Aufpreis an.

Sitzplatz und Service rund um den Flug

"Smart"-Bucher erhalten einen Sitz mit mehr Beinfreiheit als bei "Basic". Diesen kann man aber auch hier für 18 Euro dazubuchen. Bei "Best" ist ein freier Mittelsitz enthalten, den es bei der Lufthansa schon jetzt in der Business-Class gibt. Außerdem erhalten "Best"-Bucher ein reserviertes Handgepäckfach, Priority Check-in und Boarding, sowie die Security-Fast-Lane-Nutzung. Zugang zur Lounge haben neben den "Best"-Fluggästen auch Vielflieger im "Smart"-Tarif.

Umbuchung und Stornierung erfolgt bei "Smart" und "Best" kostenlos, sofern Fluggäste beim Ticketkauf eine Flex-Option hinzugefügt haben, ansonsten gilt wie bei "Basic" ein Aufpreis bei der Umbuchung. Eine Stornierung im "Basic" ist nicht möglich.

Verpflegung an Bord

"Basic" ist am günstigsten und soll dementsprechend die Billigfluggäste anlocken. Snacks und Getränke sind nicht im Preis enthalten, können aber ab sechs Euro dazugebucht werden. In den anderen beiden Tarifen zahlen Sie für die Bordverpflegung wie gehabt nichts, bei "Best" erhalten Sie zudem Verpflegung à la carte. Ein Weinprogramm wie bei der Lufthansa ist nicht im Angebot.

Fazit: Verlierer ist der Luxus

Um den Billigfluglinien den Kampf anzusagen, macht Germanwings Abstriche im oberen Service-Segment. Der "Best"-Tarif enthält in Sachen Sitzplatz und Verpflegung nur die Eigenschaften der Business-Class von Lufthansa, was den besser betuchten Lufthansa-Stammkunden sauer aufstoßen dürfte. Auf Luxus-Optionen wie ergonomisch geformte Sitze sowie eine Weinverköstigung an Bord muss man bei der Lufthansa-Tochter gänzlich verzichten. Die Kunden der Economy-Class bleiben am wenigsten betroffen: Die Verpflegung an Bord, sowie die Service-Leistungen sind quasi unverändert. Wer einfach nur billig reisen möchte, hat mit dem "Basic"-Tarif eine ernsthafte Option gewonnen. Hier kann der Gast viel Geld sparen, aber auf Wunsch auch Optionen aus den höheren Tarifen dazubuchen. Easyjet und Ryanair könnten damit eine ernstzunehmende Konkurrenz im Billigflugmarkt erhalten haben.

(mse)

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