Leipzig hat Grund zu feiern - nicht nur den 1.000. Geburtstag der Stadt, sondern auch einen neuen Einwohnerrekord. Mehr als 550.000 Leipziger wissen das Leben in der sächsischen Gemeinde zu schätzen. Ansässige und Touristen schätzen an der sächsischen Stadt die Mischung aus Tradition und Moderne.

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Zum Jubiläum der ersten Erwähnung Leipzigs in den Geschichtsbüchern vor 1.000 Jahren finden 2015 zahlreiche Veranstaltungen statt: Das längste Bürgerfest, eine Mischung aus Festen, Jahrmärkten und Sportveranstaltungen, bietet von Frühling bis Herbst ein buntes Angebot an Freizeitaktivitäten. Für das Stadtfestspiel "Lipsias Löwen" machen die Veranstalter zum Beispiel ganz Leipzig zu einer großen Bühne. Sechs bewegliche Skulpturen wandeln ab Juni dann durch die Straßen, unter ihnen die Stadtgöttin Lipsia, welche die Werte Leipzigs darstellen soll. Am offiziellen Jahrestag, dem 20. Dezember 2015, lässt die Stadt zu guter Letzt auf dem Weihnachtsmarkt ein Geburtstagskuchen mit 1.000 Kerzen anschneiden.

Neben dem offiziellen Programm punktet Leipzig aber mit einigen Geheimtipps, die Besucher auch abseits der Feierlichkeiten besuchen können.

Völkerschlachtmalerei

Seit 2003 präsentiert der Künstler Yadegar Asisi im Panometer Leipzig ein überdimensionales Rundum-Bild. Malereibegeisterte können dort seit 2013 ein 360-Grad-Panorama von Leipzig nach der Völkerschlacht 1813 betrachten. Wie Interessierte auf dem Kunstwerk sehen, machte die Zerstörungen durch die Schlacht und Krankheiten den Sachsen damals zu schaffen. Vergangene Ausstellungen im Panometer beschäftigten sich mit dem Mount Everest, dem antiken Rom oder dem tropischen Regenwald.

Völkerschlachtdenkmal

Wer sich die Ausstellung ansieht, dürfte auch für das über 100 Jahre alte Völkerschlachtdenkmal etwas übrig haben. Jährlich lockt es über 200.000 Besucher an. In der Krypta ragen insgesamt 16 steinerne Krieger zehn Meter in die Höhe. Dagegen erscheinen die 324 fast lebensgroßen Reitfiguren in der Kuppelhalle beinahe winzig. Die 91 Meter hohe Aussichtsplattform bietet einen beeindruckenden Rundumblick. Im Forum am Fuße des Denkmals ist außerdem noch eines der Schlachtfelder mit 3.500 Zinnfiguren zu sehen.

Meisterzimmer von Neo Rauch

Für Liebhaber der bildenden Künste hat Leipzig noch mehr zu bieten. Denn auf dem Gelände der ehemals größten Baumwollspinnerei Europas befindet sich das Meisterzimmer des zeitgenössischen Künstlers Neo Rauch. Die Wendezeit in den 1990ern beendete die Ära der Spinnerei in Leipzig und das Areal lag erst einmal brach. Rauch war einer der ersten, die auf das Gelände zogen.

Darüber hinaus befinden sich auf dem Grund des ehemaligen Industriekomplexes auch mehrere Galerien und Übernachtungsmöglichkeiten. Wer noch mehr Kunst erleben will, ist im Stadtteil Plagwitz, in dem auch die Spinnerei liegt, gut aufgehoben.

Tropenhalle Gondwanaland

Der Leipziger Zoo lockt mit einer Attraktion: Die Stadt hat Tropenhalle Gondwanaland erst im Jahr 2011 eröffnet. Hier wandeln Besucher durch den tropischen Regenwald Afrikas, Asiens und Südamerikas. Auf einer Fläche, die größer ist als zwei Fußballfelder, leben 100 exotische Tierarten. Ihre Umgebung haben Sezialisten liebevoll gestaltet. Die Besucher können den Regenwald auf Pfaden am Boden und in der Luft erkunden oder eine Bootsfahrt auf dem Urwaldfluss Gamanil unternehmen.

Auerbachs Keller

Auerbachs Keller erlangte Berühmtheit durch Goethes Faust. In dem Drama vergnügten sich Faust und Mephisto in den Gewölben, heute kann dort jedermann in historischer Atmosphäre speisen und die zahlreichen Faust-Gemälde an den Kellerwänden bewundern. Nach rechtzeitiger Anmeldung ist es Gästen möglich, sogar an einer Fasskellerzeremonie mit Hexenküche und Verjüngungstrunk teilzunehmen.

Wave-Gotik-Treffen

In der schwarzen Szene hat das Leipziger Wave-Gothic-Treffen eine große Bedeutung. Jährlich versammeln sich an Pfingsten die Anhänger dieser Subkultur in der sächsischen Stadt und verleihen dem diesjährigen Jubilar eine düstere Note. Es geht den Teilnehmern aber nicht nur um ein schwarzes Erscheinungsbild, vielmehr treffen sie sich in Leipzig zu einem vielfältigen Programm aus Konzerten, Ausstellungen, Workshops und Mittelaltermärkten.

(sag/ff)

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