Kamele reiten durch die Wüste Jordaniens
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Einfach war der Alltag der Beduinen - aber mit frischem Wasser, das sie aus umliegenden Quellen in die Höhlenstadt Petra leiteten. Sie lebten wie ihre Vorfahren: mit dem Land und von dem Land. Mit ihren Kamelen, Schafen und Ziegen. Und auch schon ein bisschen von den Touristen.
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Heute ist Petra das meistbesuchte Ziel Jordaniens. Als die Touristen ab Mitte des 20. Jahrhunderts überhandnahmen, siedelte die Regierung die Beduinen um. Sie ließ einen Ort in der Nähe errichten, Häuser bauen – und plötzlich sollten Menschen, die früher in der mehr als 2.000 Jahre alten Felsenstadt unter sich waren, in Wohnungen ziehen.
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Die Stadtgründer - die Nabatäer - waren arabische Händler, die die Wege der Karawanen nach Norden kontrollierten. Doch ihr Reich ging unter. Petra blieb für Jahrhunderte eine Art Mythos, niemand schien zu wissen, wo der Ort eigentlich genau lag.
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Petra blieb ein Mythos, bis der Schweizer Jean Louis Burkhardt nach Jordanien kam und sich mit den Beduinen anfreundete. Diese hatten eine Idee, wo Petra liegen könnte – und so wurde die Felsenstadt im Wadi Musa (Tal des Moses) wiederentdeckt.
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Petra könnte noch immer so manche Überraschung bereithalten. Einige der Schätze wurden hier eher zufällig durch Erdbeben oder Verwitterung freigelegt. Forschende gehen davon aus, dass nur etwa 20 Prozent der Stadt ausgegraben sind.
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Heute, rund 200 Jahre nach ihrer Wiederentdeckung, arbeiten die Beduinen noch immer in der Felsenstadt – und verkaufen Schmuck und Mitbringsel.
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Angehörige des Nomadenvolkes leben überall in dem Königreich. Teils traditionell, teils in einer modernen Variante, bei der ein Geländewagen als Reisemittel dient und die Familie nur noch an manchen Tagen unter freiem Himmel schläft.
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Ehefrau, Mutter und Oma zu sein, sind bei konservativen Beduinen die wichtigsten Funktionen für eine Frau. Aber Qutanah Huwaitat wollte mehr: Sie ist die erste aus ihrem Stamm, die die Schule beendet und die Universität besucht hat. Zudem ist sie Gründerin der Disi Women’s Cooperative.
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In der Kooperative lernen junge Frauen neue Fertigkeiten und bekommen Arbeit. Und: Sie zeigen Touristen, wie das vermeintlich einfache Leben funktioniert – wie sie Brot backen, ihren Kaffee rösten und die Pflanzen kultivieren, die in der gar nicht so kargen Wüste lebensnotwendig sind.
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Wer einen Eindruck davon bekommen möchte, wie es ist, in der Wüste zu leben, kann sich rund um Wadi Rum in eines der dortigen Camps einmieten. Sie liegen mitten in der imposanten Wüste mit rotem Sand und schroffen Felsen.
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Bei Tag erkunden Gäste die Wüste in einem offenen Jeep oder auf dem Rücken eines Kamels – bei Nacht können sie sich den imposanten Sternenhimmel von Beduinen erklären lassen. In dem 740 Quadratkilometer großen, geschützten Gebiet herrscht nachts absolute Dunkelheit. 2011 nahm die Unesco Wadi Rum in ihre Welterbeliste auf, Petra ist dort bereits seit 1985 vermerkt.
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Wer aus der Wüste kommt, wähnt sich in Akaba in einer anderen Welt. Es ist dort wärmer und feuchter. Früher ging es in dem Küstenort ruhiger zu, heute prägen Hotelanlagen internationaler Ketten das Bild. Auch die Einwohnerzahl hat sich deutlich erhöht. Die Stadt ist der einzige Zugang Jordaniens zum Roten Meer.
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Wenn man als Besucher durch die Straßen schlendert und im Basar landet, wird ein authentisches Stück Jordanien sichtbar. Händler, die Tee, Gewürze und Nüsse anbieten, Kleidung, Küchengeräte oder ganze Tiere. Oft sind es Ziegen oder Lämmer, ihr Fleisch kommt in vielen traditionellen Speisen des Königreichs zum Einsatz.
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Rund sieben Seemeilen von der Stadt entfernt liegt im Golf von Akaba ein zunächst recht unspektakulär wirkendes Korallenriff. Es wurde schon vor Jahrzehnten unter Naturschutz gestellt. Die Vielfalt der großen und kleinen bunten Fische dort ist wunderschön anzusehen.
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Ein Höhepunkt einer Jordanienreise ist zugleich der ultimative Tiefpunkt: Er befindet sich am Ostufer des Toten Meeres und liegt 420 Meter unter dem Meeresspiegel. Der tiefste Punkt der Erde ist ein beliebtes Ausflugsziel nicht nur für internationale Urlauber, sondern auch für Gäste aus der quirligen Hauptstadt Amman.
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Das Tote Meer, das eigentlich ein See ist und aus dem Fluss Jordan gespeist wird, hat 32 Prozent Salzgehalt. Zum Vergleich: das Mittelmeer hat drei Prozent. Schwimmen ist im Toten Meer unmöglich, untertauchen auch. Was aber geht: auf dem Rücken liegend im Wasser treiben. Am Ufer schmieren sich viele Besucher mit Salzschlamm ein, was bei Hautkrankheiten helfen soll.
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In Jordanien gibt es weitere einzigartige Orte. Der Berg Nebo ist so einer: Gott, so heißt es in der Bibel, führte Moses nach oben, von wo aus er das Gelobte Land erblickte – nach 40 Jahren in der Wüste. Das von einer Schlange umschlungene Kreuz am Gipfel steht für die eherne Schlange, die Moses in die Wüste mitnahm, sowie die Kreuzigung Jesu.
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Von dem 808 Meter hohen Berg aus sah er, genauso wie Besucher heute, das Jordantal, das Tote Meer, Palästina. Bei klarer Sicht taucht am Horizont sogar die Heilige Stadt Jerusalem auf. Eine Gedächtniskirche erinnert an den Propheten, sie ist heute wie der komplette Berg touristisch erschlossen und gilt als eine der ältesten Kirchen der Welt.
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Überwiegend in Ruinen und für ihr Alter trotzdem gut erhalten ist die antike Stadt Jerash, rund 40 Kilometer nördlich von Amman. Zu den teils aus dem 1. und 2. Jahrhundert nach Christus stammenden Baudenkmälern zählt der Hadriansbogen, der als Triumphbogen zu Ehren des römischen Kaisers Hadrian gebaut wurde und wohl als Stadttor gedacht war.
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Von zu Ehren von Jupiter, Zeus und Artemis errichteten Tempeln wird vermutet, dass sie noch aus der griechischen Zeit stammen. Das Hippodrom (Bild) bot immerhin Platz für 15.000 Zuschauer. Die Anlage, die 1806 vom Oldenburger Archäologen Ulrich Jasper Seetzen wiederentdeckt wurde, ist heute gut erschlossen.
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Die Hauptreisezeit für Jordanien ist März bis Mai und September bis November. In der Wüste kann es tagsüber sehr warm, nachts aber recht kalt werden. Ins Reisegepäck gehört deshalb auch wärmende Kleidung. (Galerie erstellt mit Material der dpa)